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Nationalmannschaft

Bilanz: Deutschland schlecht wie seit fast 40 Jahren nicht

Deutschland Bilanz

Deutschland gegen Kolumbien 0:2 (0:0) am späten Dienstagabend auf Schalke – eine erneute Enttäuschung für die DFB-Elf, ein Offenbarungseid. Ein Jahr vor der Heim-Europameisterschaft schreibt Deutschland mit der Nationalmannschaft eine Bilanz mit Zahlen des Grauens.

Mittelfeldspieler Leon Goretzka sprach nach der Partie in Gelsenkirchen bei RTL von einer „dramatischen Situation“ rund ums Nationalteam – und das war noch milde ausgedrückt.

„Nationalmannschafts-Müdigkeit“

Bei Nationalmannschafts-Insidern herrscht nicht erst seit Mittwoch Entsetzen. „Die Liebe der deutschen Fans ist längst erkaltet“, schrieb der geschätzte Kollege Christian Falk in einem Kommentar zum Polen-Spiel (0:1) in BILD am SONNTAG. „Es herrscht eine Nationalmannschafts-Müdigkeit“, befand Kicker-Nationalelf-Reporter Sebastian Wolff am Montag, „das ist ein Jahr vor dem EM-Auftakt ein Alarmsignal.“ Noch kompromissloser kommentierte Oliver Hartmann bei Kicker.de am Mittwoch nach dem Kolumbien-Spiel: „Die Nationalelf verliert jede Orientierung – Flicks kompromissloser Kurs ins Verderben.“

Richtig. Aber wo soll man anfangen? Wer die Spiele anderer Nationen, wie Frankreich gegen Griechenland (1:0) in Paris, Englands 7:0-Gala gegen Nord-Mazedonien oder das 2:0 für Österreich gegen Schweden in den EM-Qualifikationsgruppen gesehen hat, stellt fest, dass es auch um Stimmung, Identifikation, Leidenschaft und Mentalität geht. Auf dem Platz und auf den Rängen. Das aber nur nebenbei.

Kein gutes Länderspiel-Jahr

Bleiben wir bei den harten Zahlen und die sehen ein Jahr vor der EURO im eigenen Land so schlecht aus wie zuletzt vor 38 Jahren.

1985 war kein gutes Länderspiel-Jahr. Unter dem neuen Teamchef Franz Anton Beckenbauer (77 / „Franz, du musst das jetzt machen“, Alfred Draxler) suchte Deutschland nach einer neuen Mannschaftsstruktur. Es fing schwach an: 0:1 gegen Ungarn am 29. Januar 1985 in Hamburg. Am 16. Oktober gab es in Stuttgart gegen Portugal (0:1) die historisch erste Niederlage einer deutschen Mannschaft in einem WM-Qualifikationsspiel. Beckenbauer – ähnlich wie Flick 2023 – „experimentierte“ damals mit Spielern wie Karl Allgöwer, Heinz Gründel oder Norbert Meier.

  • Am Jahresende standen nur 4 Siege aus 11 Länderspielen, bei 5 Niederlagen.

Bilanz: Nur ein Sieg für Deutschland

  • Im Länderspiel-Jahr 2023 ist die DFB-Bilanz mit 3 Niederlagen und nur einem Sieg aus 5 Spielen fast historisch schwach.
  • Außer in diesem Jahr und 1985 gab es nur im WM-Jahr 2018 eine Negativ-Bilanz, mit damals 4 Siegen und 6 Pleiten aus 13 Länderspielen, darunter ein 1:2 gegen Österreich in Klagenfurt und ein 0:3 in der neuen UEFA Nations League gegen die Niederlande in Amsterdam.

Die 0:1-Niederlage gegen Polen in Warschau brachte die Probleme der deutschen Mannschaft auf den Punkt.

  • Polen war der erste Gegner, der seit Beginn der detaillierten Datenerfassung zu Länderspielen im Jahr 1996 mit nur einer Torchance gegen die DFB-Elf gewann.
  • 8 Torchancen blieben für die deutsche Mannschaft in diesem Spiel ungenutzt, das passierte zuletzt in der EM-Qualifikation 2015 beim 0:1 gegen Irland in Dublin.

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