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1. FC Kaiserslautern

Flashback Friday: Die besten Sprüche zum Sensationsmeister

Kaiserslautern Fußballsprüche

Neu beim Portal Fussballdaten.de: Flashback Friday – Historische Daten und Fakten und die besten Fußballsprüche aus der Bundesliga. Heute: 2. Mai 1998, der 1. FC Kaiserslautern wird als Aufsteiger Deutscher Meister. Sensationell. Legendär. Und wohl einmalig.

„Zeigt Ihr es live?“ – Diese Frage stellte sich rund um den 1. Mai 1998 in Kneipen in ganz Rheinland-Pfalz. „Sky Sportsbars“, wie sie heute heißen, waren damals noch nicht überall zu finden. Pay-TV hieß in Deutschland noch premiere. Das Lautern-Meisterstück am 2. Mai 1998 gegen den VfL Wolfsburg (4:0) und das Parallelspiel von Verfolger Bayern München beim MSV Duisburg (0:0) gab es damals in einer Konferenzschaltung.

Mit 4:0 sicherte sich der FCK die Deutsche Meisterschaft. Als Aufsteiger. Eine Region stand Kopf.

100.000 zum Spaß

  • Unter den Top 5-Ligen gab es das Phänomen mit einem Aufsteiger als Meister nur in Deutschland und England. Tottenham Hotspur mit dem legendären Trainer Billy Nicholson 1951, Ipswich Town mit dem späteren Weltmeister-Trainer Sir Alf Ramsey und Nottingham Forest mit dem nicht minder von Legenden umrankten Coach Brian Clough (1978) hießen die Überraschungsmeister.
  • Kurios: Mit 63 Saisontoren waren die „Roten Teufel“ das offensivschwächste Team unter den Top 3.
  • FCK-Stürmer Olaf „Toni“ Marschall wurde mit 21 Toren zweitbester Schütze der Saison 1997/98.
  • Der Stürmer, der für die DDR und die DFB-Nationalmannschaft spielte, hatte sich im Herbst 1997 spaßeshalber eine Meisterprämie in seinen Vertrag eintragen lassen, wie SPORT BILD (Ausgabe 17/2023) berichtet. Sie lag bei kolportierten 100.000 Mark (50.000 Euro).
  • Die Mannschaft handelte zuerst eine „Nicht-Abstiegsprämie“ von umgerechnet 250.000 Euro (kolportiert) aus.

Der Brasilianer Ratinho hatte in der Weinregion Pfalz Anfangs ein paar Schwierigkeiten. Eingeladen zu einer Weinprobe, sagte er nur: „Wenn ich dieses Glas sehe, ich sehe nur Balakov!“ Ob er damit nicht den Rotwein Balaton und eben nicht den genialen Spielmacher des VfB Stuttgart gemeint haben könnte, wissen wir nicht.

Was wir aber wissen: Der Brasilianer organisierte für die Meisterfeier brasilianische Samba-Tänzerinnen und selbst Trainer und Disziplinfanatiker Otto Rehhagel war auf der Bühne mit dabei.

Irgendwann war es Rehhagel zu viel. Er stieg mit Ehefrau Beate und den FCK-Machern Jürgen „Atze“ Friedrich (79) und Hubert Keßler († 2008) ins Auto: „Wir fahren jetzt zu unseren Freunden, die in etwa in unserem Alter sind und dann werden wir ein wenig philosophieren.“

Komplett falsch lagen die Philosophen beim FC Bayern München. „Was nützt Lautern ein Sieg bei uns, die steigen sowieso wieder ab?“, ließ Thomas Strunz vor dem Saisonstart des FCK in München wissen. Eben nicht. Der Aufsteiger siegte 1:0, es folgten noch 18 weitere gewonnene Fußballspiele und die Sensation war perfekt. In einer SPORT1-Dokumentation verriet Ratinho dann zur Schalenübergabe beim HSV im Hamburger Volksparkstadion: „Während der Woche hatte jeder von uns 2 Promille.“ 

„Der Witz des Jahres“

Dass Arminia Bielefeld, Gegner des FCK im Nachholspiel am 29. April 1998 (2:2), kurz vorher Bayern München einen Besuch abgestattet hatte, um „sich das Trainingsgelände anzusehen“, machte „König“ Otto“ wütend. Das konnten die Pay-TV-Zuschauer in ganz Rheinland-Pfalz, im angrenzenden Saarland, Baden und Nordrhein-Westfalen oder wo immer man es sonst mit dem FCK hielt, live und exklusiv sehen. Rehhagel war vor dem Spiel im premiere-Studio kaum zu beruhigen: „Jeder, der einigermaßen seinen Verstand zusammen hat und Fußball spielt, der ist da mehr als erstaunt, das ist für mich ja der Witz des Jahres.“

Da kann man schon mal lachen. Lautern erreichte 1998 als einer der wenigen Debütanten mit 4 Siegen aus 6 Gruppenspielen das Viertelfinale.

Vor der CL-Premiere am Betzenberg gegen Benfica Lissabon (1:0) fasste Günter Jauch (RTL) alles noch mal wunderbar zusammen: „Wenn der Berg ruft, dann wird ganz Europa spätestens am Ende dieses Abends wissen, wo eigentlich Kaiserslautern liegt.“ 

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