Der 1. FC Nürnberg, seine Berg- und Talfahrten in der Bundesliga, im Bild mit Klaus Augenthaler (l.) und Andreas Köpke nach der Bundesliga-Rückkehr 2001, sind so legendär wie die Sprüche zum ,,Club". Foto: Michael Kienzler/Bongarts/Getty Images
Emotional war er, der 4. Mai 2025. Ausverkauftes Max-Morlock-Stadion, erst ein Fan-Marsch, dann eine ganze Arena im Choreographie-Modus – und dann zum 125. Geburtstag ein 1:3 gegen den Berufs-Außenseiter SV Elversberg, der damit auf Rang drei sprang.
Es war ein Traumtor von Janis Antiste (44.) mit dem Rücken zur Bude und per Fallrückzieher, wie es wahrscheinlich auch FCN-Rekord-Torschütze Max Morlock († 1994) nicht besser hinbekommen haben.
Die Stadt Nürnberg und der „Club“ ehren den Weltmeister und Namensgeber des Stadions ab 29. November 2025 mit einem eigenen Musical („Unser Maxl – Das Max-Morlock-Musical“) in Kooperation mit dem 1. FC Nürnberg und Ton-Beiträgen von und mit FCN-Reporterlegende Günther Koch („Hier ist Nürnberg, wir melden uns vom Abgrund!“).
Koch kommentierte am 29. Mai 1999 auch die berühmteste Radio-Schlusskonferenz der Bundesliga-Geschichte mit dem 1. FC Nürnberg, Hansa Rostock und Eintracht Frankfurt, das den „Club“ im Kampf um Platz 15 dank 5:1 gegen Lautern und der Anzahl der mehr geschossenen Tore überflügelte (siehe Fussballdaten-Newsfeature „Als sich die Bundesliga vom Abgrund meldete“).
Dieser Ruf von Koch schrieb Liga-Geschichte und ist einer der unvergesslichen Sprüche zum 1. FC Nürnberg: „Tooor in Nürnberg, ich pack das nicht, ich halt das nicht mehr aus, ich will das nicht mehr sehen… aber sie haben ein Tor gemacht, ich glaube es nicht, aber der Ball ist drin. Ich weiß nicht, wie.“
Dass „der Club“ abstieg, lag an einem Übersteiger-Tor von Frankfurts Jan Age Fjörtoft zum 5:1 gegen Kaiserslautern. Im Frankenstadion spielten sich damals unglaubliche Szenen ab. Ein Fan ging am Zaun und am SAT-1-Mikrofon noch weiter: „Abgeschlacht‘ geheerden die!“
Der 1. FC Nürnberg – oder: Der Abgrund der Bundesliga.
„Ich denke, die Wucht des Club nicht trotz, sondern auch ein Stück weit wegen des mitunter dramatischen Aufs und Abs in der jüngeren Vergangenheit unverändert groß ist“, so FCN-Torhüter-Idol und Weltmeister Andreas Köpke im großen Jubiläums-Interview im Kicker-Sportmagazin (Ausgabe vom 29. April 2025), „dass du als Club-Fan auch leidensfähig sein musst bis zum Geht-nicht-mehr, sorgt für eine tiefe Verbundenheit.“
Als Fan, ja. Und als Trainer beim 1. FC Nürnberg ist es „Der einsame Job“!
Heinz Höher stand im Oktober 1984 mit nur fünf Spielern auf dem Trainingsplatz. Die übrigen… meuterten.
Der 1. FC Nürnberg und unvergessene Sprüche. „Fußball auf der Bank ist ein Leidensgeschäft“, sinnierte der Ur-Bayer Klaus Augenthaler als FCN-Coach, „ich bin leidender Angestellter des 1. FC Nürnberg!“
1.154 Tage blieb „Auge“ in Nürnberg im Amt, länger hielten sich nur der 1998 verstorbene Herbert Widmayer (1.216 Tage), im Oktober 1963 erster entlassener Trainer der Bundesliga-Historie, und der legendäre Heinz Höher (1.642 Tage) im „Club“-Schleudersessel.
Der Niederländer Gertjan Verbeek, der nur 183 Tage lang Cheftrainer des 1. FC Nürnberg war, lieferte ebenfalls einen der besten Sprüche: „Ich hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen: Ich hätte 100 werden können, aber ich habe in Nürnberg gearbeitet…“
In der Bundesliga-Ära holten die „Clubberer“ nur einen Titel, 1967/68.
Ein Meisterspieler – Der Wiener August „Gustl“ Starek (80) – flüchtete nach dem Meisterstück vor Max Merkel zum FC Bayern. Seine Antwort auf Stareks Wechsel-Wunsch: „Wenn‘s dich verschlechtern magst…“
Am mächtigen „Club“-Boss, den Teppichhändler Michael A. Roth (89 / ARO), ließ der 2006 verstorbene Wiener Merkel kein gutes Teppichhaar. „Jetzt kann er sich ganz seinem Hobby widmen: Fallschirmspringen von der Teppichrolle“, unkte er nach Roths (erstem) Abschied 1983.
Guten Flug – und alles Gute zu 125 Jahren, 1. FC Nürnberg!
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