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1. FC Nürnberg

Andreas Bornemann über die Gegenwart und Zukunft des FCN

Im großen Interview bei „kicker.de“ spricht Nürnbergs Sportvorstand Andreas Bornemann über aktuelle Geschehnisse beim Club. Außerdem offenbart er seine langfristigen Ziele mit Nürnberg und spricht seinem Trainer Michael Köllner das Vertrauen aus.

„Köllner der richtige Mann“

Aktuell steht der FCN nicht sonderlich gut da. Platz 15 in der Tabelle, immerhin vor den Abstiegsrängen, jedoch sechs Spiele in Folge ohne Sieg. Normalerweise Grund genug für das unruhige Nürnberger Umfeld, hektisch zu werden. Warum das in der jetzigen Situation jedoch nicht so ist? Michael Köllner ist mit Sicherheit einer der Hauptgründe dafür. Zusammen mit Bornemann bildet Köllner ein perfektes Team.

Bei „kicker.de“ spricht Bornemann seinem Coach sein volles Vertrauen aus: „Er bleibt unser Trainer. Das schließt für mich ein, mit ihm auch in die 2. Liga zu gehen“, spricht der Sportvorstand und lobt weiter: „Michael hat es geschafft, eine homogene Mannschaft zu formen und ihr eine Idee mitzugeben.“ Der Breisgauer glaubt außerdem daran, dass Köllner der erste wäre, der freiwillig zurücktreten würde, wenn er die Mannschaft nicht mehr erreicht. Doch davon geht in Nürnberg keiner aus.

Auch wenn der FCN aktuell sechs Spiele in Serie ohne Sieg ist und am heutigen Abend Leverkusen zu Gast hat. „Leverkusen gehört vom Potenzial her unter die Top 6. Es ist für mich technisch mit das beste Team der Liga“, wart Bornemann vor den heutigen Gästen und erklärt den Matchplan: „Nur über das Verhindern werden wir es mit Sicherheit nicht schaffen, wir müssen die Balance finden, um nicht so viele Chancen zuzulassen.“

Nürnberg und das Geld

Leverkusen kaufte im vergangenen Sommer Spieler für ca. 32 Mio. Euro ein, Nürnberg gab nicht einmal 5 Mio. Euro aus. Das einfachste Beispiel um nahezulegen, dass Nürnberg den kleinsten Etat der Liga hat. Seit dem Abstieg vor vier Jahren fehlen dem FCN natürlich TV-Gelder, welche andere Vereine wie Mainz, Augsburg oder Freiburg, die Anfang des Jahrzehnts ungefähr auf dem gleichen Stand waren, dank vieler Jahre 1. Bundesliga nun mehr eingenommen haben.

Doch nicht nur Fernsehgelder seien ein Thema in Nürnberg. „Auch bei den Vermarktungserlösen laufen wir seit einiger Zeit dem Feld weit hinterher“, erkennt Bornemann. Der 47-Jährige nennt auch gleich einen Grund für die Tatsache: „Man hört, steigt erstmal auf, vielleicht dann. Und wenn wir es geschafft haben, sagen diese Leute, jetzt bleibt erstmal drin.“

Durch Transferlöse versuchten die Franken dieses Defizit auszugleichen. Nach Dortmund und Hoffenheim nahm der FCN von allen 36 Profivereinen die meisten Transfereinnahmen ein. Doch auf Dauer wird das nicht reichen. Eine Ausgliederung der Profiabteilung, welche bei den Fans äußerst unbeliebt ist, wird als Alternative betrachtet. Der Sportvorstand hat hier eine klare Meinung. Die 25 Mio. Euro, welche man mit der Ausgliederung maximal erzielt werden könnten, wären laut Bornemnn bei den heutigen Transfersummen kaum noch etwas wert. Außerdem wäre das Geld zu schnell wieder weg, also der dauerhafte Mehrwert würde fehlen.

Konkret zur Ausgliederung spricht der 47-Jährige Folgendes: „Auf der einen Seite bin ich Traditionalist. Oligarchen und Frenchise-Modelle sind mir erst mal nicht sonderlich sympathisch. Die Mitbestimmung der Mitglieder in einem Traditionsklub ein hohes Gut. Ich würde es nicht forcieren, 50+1 zu kippen. Aber rechtlich wird es wahrscheinlich irgendwann nicht mehr zu halten sein. Für diesen Fall werden Vereine Strategien und Szenarien entwickeln müssen.“

Bornemann wird also weiter daran arbeiten, den FCN durch konstante und ruhige Vorgehensweise unter die Top 15 in Deutschland zu bringen, wie er es selbst formuliert. Dabei an seiner Seite sieht er unter allen Umständen Michael Köllner und hofft, dass die Zukunft des Fußballs nicht durch die Abschaffung der 50+1 Regel verändert wird.