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1. FC Nürnberg

Christian Mathenia über die spezielle Torhüterposition

Gegen Hoffenheim feierte Christian Mathenia sein Debüt für den Club. Auch wenn er die Franken mit starken Paraden eine Halbzeit lang im Spiel hielt, so konnte auch er im zweiten Abschnitt den technisch überlegenen Sinsheimern nichts mehr entgegensetzen, was die erste Heimniederlage (1:3) im Max-Morlock-Stadion zur Folge hatte.

Im Interview mit „inFranken.de“ spricht Club Torwart Christian Mathenia über die Reize seiner speziellen Position, was dabei besonders gefährlich ist und über seine Meinung zu einer klaren Nummer eins.

„Ich hatte immer davon geträumt, Tore zu schießen“

Als der kleine Christian mit jungen Jahren beim VFL Frei-Weinheim seine Fußballkarriere begann, wollte er auf Torejagd gehen. Sein mangelndes Talent als Feldspieler blieb seinem Trainer nicht verborgen, er schickte ihn mit sechs Jahren dann ins Tor. Laut eigener Aussage, „weil ich mich wohl ganz gut angestellt habe“, blieb er dann im Tor, was bekanntlich zu einer Karriere als Profi führte.

Was diese Position für ihn bedeutet, erklärt er folgendermaßen: „Es ist eine sehr spezielle Position, weil ein Fehler über sehr vieles entscheiden kann. Andererseits kann man auch zum Helden werden.“ Zum Helden wurde er in Nürnberg bereits nach seiner ersten Halbzeit im Tor, konnte jedoch, wie erwähnt, die Niederlage in Halbzeit zwei nicht abwenden.

Viel Druck für einen Keeper

Als Torwart hat man keine Chance mehr, dass jemand seine Fehler ausbügelt. Wenn man patzt, ist man der Buhmann. Wie der 26-jährige Ex-Hamburger damit umgeht, erklärt er so: „Ich denke vor dem Spiel gar nicht darüber nach. Für mich geht es einzig darum, über 90 Minuten meine bestmögliche Leistung abzurufen. Vorab über Negatives nachzudenken, hemmt mich in meiner Leistung.“

Und damit hat er Recht. Wenn man als Schlussmann in Hamburg oder Nürnberg vor jedem Spiel Nervenflattern bekommt, wird man keine erfolgreiche Partie abliefern können. Rückschläge gehören dazu, besonders als Torwart.

Richtig mit Fehlern umzugehen, lernte Mathenia früh: „Aufgrund des sehr hohen Spielniveaus in der Bundesliga finde ich es heutzutage extrem schwer, fehlerfrei zu spielen. Ein Patzer beschäftigt mich ein oder zwei Tage – dann muss ich wieder klar im Kopf werden und voraus denken.“

„Ich analysiere jedes Gegentor, ob haltbar oder nicht. Weil ich das Gefühl habe, dass ich immer noch etwas verbessern kann – und seien es nur Kleinigkeiten“, legt er weiter sein Vorgehen nach Rückschlägen dar. Wie man sieht, mit Erfolg.

Fan der klaren Nummer eins

Auf die Frage, was er von einem Rotationsprinzip bei zwei gleichstarken Torhütern halte, hat Mathenia eine klare Meinung: „Ich bin eher der Typ, der sagt, es gibt eine Nummer eins. Aber wenn die Leistung nicht stimmt, das habe ich in meiner Vergangenheit auch schon erlebt, dann ist es eben so, dass der Trainer andere Wege gehen und das überprüfen muss“, erläutert er seine Ansicht und macht klar, „Ich glaube jedoch, dass es nichts bringt, alle drei Wochen den Torhüter zu wechseln.“

In Nürnberg hat er vorherige Woche nun Fabian Bredlow als Nummer eins abgelöst, der sich mit der Rolle arrangiert hat und nach vorne blickt. Dies spricht für ein positives Verhältnis des Nürnberger Torhüter-Trios, inklusive Patrick Klandt, welches Mathenia bejaht: „Bei uns gibt es prinzipiell kein Oliver-Kahn/Jens-Lehmann-Verhältnis. Natürlich sind wir Torhüter sehr eigen, aber Stänkereien gibt es keine.“

Stattdessen lobt Mathenia die Einstellung aller drei Keeper: „Ich bin vielmehr der Überzeugung, dass wir uns mit positiven Dingen gegenseitig pushen können. So lebe ich das jeden Tag vor – gleiches gilt auch für Fabian und Patrick.“