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2. Bundesliga

Ablösefrei zu haben: Spätzünder Keita-Ruel weckt Interesse

Keita-Ruel

Nach zwei Jahren ist für Daniel Keita-Ruel das Kapitel Fürth beendet. Bei den Kleeblättern hatte man die Option auf eine Vertragsverlängerung ungenutzt gelassen. Zu groß sind im Frankenland die wirtschaftlichen Einbußen durch die Corona-Krise. Nun ist Keita-Ruel auf dem Markt, an möglichen Abnehmern mangelt es nicht.

Zwischen 2011 und 2014 inhaftiert – Eberls Urteil

Der 30-Jährige Angreifer ist im Profigeschäft Fußball eine echte Ausnahmeerscheinung. Aus der Jugend des Wuppertaler SV holt Max Eberl ihn einst als 16-Jährigen in die U19 von Borussia Mönchengladbach. Doch Straßenfußballer Keita-Ruel enttäuscht und so urteilt Eberl später: „In den Beinen Bundesliga. Im Kopf nur Kreisliga.“ Gladbachs heutiger Sportdirektor „hatte den Eindruck, dass er sich zu sehr auf sein Talent verlassen und dabei vergessen hat, ein wenig mehr zu machen, als es notwendig gewesen wäre, um ganz nach oben zu kommen.“ Harte Worte, die der beidfüßige Stürmer längst angenommen hat. Seinen filmreifen Werdegang hat er mittlerweile sogar in einem Buch verarbeitet.

Denn bevor es irgendwann Klick macht, gerät Keita-Ruel auf die schiefe Bahn. Nach seinem Abschied aus Gladbach spielt er ein Jahr für den Bonner SC, anschließend kehrt der Sohn eines Senegalesen und einer Französin in seine Geburtsstadt zum Wuppertaler SV zurück. Keita-Ruel ist damals 21 Jahre und mit seiner sportlichen Situation unzufrieden. Er verkehrt in kriminellen Kreisen, ist an mehreren Raubüberfällen beteiligt und sitzt in der Folge fast vier Jahre lang im Gefängnis. Zeitgleich lebt sein Traum von der Bundesliga weiter.

Keita-Ruel
Foto: Robert Michael/Pool via Getty Images

Keita-Ruel rollt die Ligen von hinten auf

Wieder auf freiem Fuß, schließt sich Keita-Ruel im Sommer 2014 dem Oberligisten Ratingen an. Zwei Jahre, 50 Spiele und 30 Torbeteiligungen später geht es nach Wattenscheid. Auch eine Liga höher beweist der Stürmer seine Qualitäten. Für den Regionalligisten trifft er in 37 Partien 17 mal, gibt fünf Assists und empfiehlt sich sich so für ein Engagement bei Fortuna Köln. In der 3. Liga überzeugt Keita-Ruel ebenfalls, in 40 Einsätzen erzielt er 17 Tore, bereitet sieben Treffer vor und weckt das Interesse von Fürth. Fast erwartungsgemäß findet sich der Spätzünder anschließend auch in der zweithöchsten Spielklasse zurecht. 61 mal läuft Keita-Ruel in zwei Spielzeiten für das Kleeblatt auf und hat dabei mit 19 Toren und fünf Vorlagen laut „kicker“ nicht nur die Aufmerksamkeit mehrerer ambitionierter Zweitligisten auf sich gezogen.

Keita-Ruel hätte sich auch einen Verbleib in Fürth vorstellen können, eine Gehaltskürzung kam für den Sturmtank allerdings nicht in Frage. Im Unterhaus können schließlich viele Vereine einen Knipser gebrauchen. Mit Fenerbahçe ist jedoch offenbar auch ein türkischer Klub im Rennen. Schon Anfang Juli hatte „RevierSport“ über angebliche Interessenten aus der englischen Championship berichtet. Zudem soll mit dem frischgebackenen türkischen Meister Başakşehir ein weiterer Verein aus Istanbul ein Auge auf ihn geworfen geworfen. Bislang haben sich allerdings weder der Spieler noch sein Berater zu den Gerüchten geäußert.

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