Günter Netzer wird 80, seine Leistungen als Spieler und Manager des HSV sind so legendäre wie seine Sprüche. Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images.
Happy Birthday, Günter Theodor Netzer! Der „neben Franz Beckenbauer erste Fußball-Popstar Deutschlands“ (Karl-Heinz Rummenigge) feiert am Samstag seinen 80. Geburtstag. Als „Paradiesvogel des Fußballs schlechthin“ würdigte ihn SPORT BILD-Legende Raimund Hinko am Mittwoch. Das Portal Fussballdaten.de gratuliert Günter Netzer und zitiert seine besten Sprüche.
Für Paul Breitner (73 / „Also ich… werd‘ hier nie mehr spielen“) ist klar: „Wenn ich den Günter bei Real Madrid spielen sah, wäre ich manchmal am liebsten stehen geblieben, um ihm zu applaudieren. So großartig, so genial hat er gespielt.“
Damit ist vieles über die Fußballkunst des Mannes für die Millimeterpässe, des langmähnigen Blonden, der „aus der Tiefe des Raumes“ (Karl-Heinz Bohrer / F. A. Z.) kam, gesagt. Dieses beinahe geflügelte Wort stammt vom Legenden umwitterten 3:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gegen England in Wembley 1972. Netzer spielte dieses Jahrhundertmatch auf seine eigene Art herunter: „Dieses Spiel in Wembley wurde aus dem Nichts geboren.“
Dieser ging gegen den 1. FC Köln im Rhein-Derby in Düsseldorf klar auf Netzer, der sich in der Verlängerung in einem Akt der Rebellion gegen seinen Trainer und Übervater „Don Hennes“ Weisweiler († 1983) selbst einwechselte und zum 2:1 traf.
Es war sein letztes Spiel für Gladbach. Günter Netzer in seinem letzten Fall…
Mit dem „Alten“ verband Netzer eine Art Hassliebe. Berti Vogts erzählte Jahre später: „Wir spielten 1971 in Mailand und Günter Netzer saß bei der Spielbesprechung in der ersten Reihe und sagte zu Weisweiler: ,,Jetzt weiß ich endlich, dass Sie keine Ahnung von Fußball haben!“
Umgekehrt definierte Weisweiler die Abseitsregel für das Gladbacher Team quasi von und mit Günter Netzer: „Abseits ist, wenn das lange Arschloch mal wieder zu spät abspielt.“
Netzer lebt Fußball – und predigt Fußball-Weisheiten: „Die meisten Spiele, die 1:0 ausgingen, wurden auch gewonnen.“
Den Hamburger SV führte Günter Netzer als Manager ab 1978 in eine goldene Ära. Er verpflichtete die Star-Trainer Branko Zebec († 1988) und Ernst Happel († 1992) und Hochkaräter wie Felix Magath, Jimmy Hartwig und Horst Hrubesch.
Vor allem bei „Kopfball-Ungeheuer“ Hrubesch (damals Rot-Weiß Essen) zeigte sich Netzer hartnäckig: „Ich habe noch nie einen Spieler, den ich haben wollte, so gejagt wie Hrubesch. Manchmal bin ich in der Nacht aufgewacht und habe Hrubesch geschrien!“
1997 wechselte Netzer das Parkett und wurde ARD-Experte. Dort machte er Moderator Gerhard Delling stets klar, wer der King im Ring ist („Ihr Pseudo-Wissen ist hier nicht gefragt.“).
Unvergessen: Das Wort-Gefecht mit DFB-Teamchef Rudi Völler im September 2003 nach einem 0:0 auf Island. Netzer cool zum Vorwurf „Der Günter… die haben doch Standfußball gespielt früher“: „Ja, das stimmt, wir haben einen schönen Scheißdreck gespielt – aber dann kamen wieder zehn gute Länderspiele.“
Günter Netzer – Irgendwie ist der Ferrari-Fan, der mit seinen Ramba-Zamba-Autos die Bundesliga verblüffte und der bei Real Madrid auch mal seinen Job riskierte, um in Las Vegas die Schauspielerin Tina Sinatra live zu sehen, auch der „King of Cool“ des deutschen Fußballs.
Aber auch bei diesen Bezeichnungen hebt der Mahner und Macher den Zeigefinger: „Ich habe nie selbstsüchtig für die Galerie gespielt. Das entspricht nicht meinem Charakter.“
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