Please assign a menu to the primary menu location under MENU

FC Schalke 04

Bentaleb über die letzten Monate: „Soll mich vom Team-Gebäude fernhalten“

Im Sommer 2017 überwies Schalke 04 satte 19 Millionen Euro an die Tottenham Hotspur um sich die Dienste von Nabil Bentaleb dauerhaft zu sichern. Zuvor war der Mittelfeldspieler für eine Spielzeit ausgeliehen worden. Seither ist vieles passiert. Der Algerier war Leistungsträger in der Vize-Saison unter Domenico Tedesco, inzwischen ist er seit mehr als einem halben Jahr in die U23 strafversetzt worden und will den Klub im Winter verlassen. Im Interview mit der „Bild“ äußert Bentaleb sich nun zu seiner Degradierung, seiner Zeit auf Schalke und einem möglichen Wechsel nach Bremen.

Medizinische Komplikationen seiner Frau führten zu seiner Suspendierung

Nabil Bentaleb stand seit dem 12. April 2019 nicht mehr im Profi-Kader des FC Schalke 04. Der inzwischen 25-Jährige war im März von Interimscoach Huub Stevens suspendiert worden, nachdem er zum Heimspiel gegen Leipzig nicht im Stadion erschienen war. Bentaleb war zu dem Zeitpunkt verletzt und konnte nicht auflaufen, doch Stevens verlangte, dass alle Profis zu dem Spiel in die Arena kommen. Der ehemalige Tottenham-Star war als einziger Akteur nicht anwesend. Nun gibt er an, dass er darüber eigentlich nicht mehr reden will. Nur eine Sache möchte er diesbezüglich noch loswerden. „In dieser Zeit lag meine Frau drei Monate im Krankenhaus. Sie war schwanger mit unseren Zwillingen. Ich habe jede Nacht bei ihr geschlafen“, erklärt er.

Am Tag des Spiels gegen Leipzig seien „neue medizinische Probleme“ aufgetreten und er deswegen schnell ins Krankenhaus gefahren. In dieser Situation habe er schlichtweg vergessen Bescheid zu geben. Damit, sagt er, wollte er dem Team nicht schaden. Er wollte „in den schwierigen Zeiten“ an der Seite seiner Frau sein und habe am nächsten Tag sofort um Entschuldigung gebeten.

Bentaleb sollte sich unter Wagner neu beweisen – Team-Gebäude ist für ihn Tabu

Einen Monat nach dem Spiel gegen Leipzig kam Nabil Bentaleb noch einmal in der ersten Mannschaft der Königsblauen zum Einsatz. 23 Minuten lang durfte er beim 1:1-Unentschieden gegen den späteren Absteiger aus Nürnberg mitwirken. Das waren bisher seine letzten Profi-Minuten auf Schalke. Dem neuen Trainer durfte er sich bisher nicht zeigen, obwohl es ihm versprochen wurde. „Die neue sportliche Leitung hat mir am Ende der letzten Saison zugesagt, dass ich mich dem neuen Trainer David Wagner präsentieren kann. Das ist aber niemals passiert. Ab einem gewissen Zeitpunkt wusste ich, dass ich den Klub besser verlassen sollte“, gibt er zu. Bisher, so erklärt der 25-Jährige, habe er nicht einmal mit David Wagner sprechen können.

In der Folge musste Bentaleb jedoch am Knie operiert werden, weswegen ein Wechsel ins Wasser fiel. Inzwischen ist er wieder fit und kommt in der U23 der Knappen zum Einsatz. Warum er noch immer nicht zum Profi-Team darf, ist für ihn ein Rätsel. „Ich weiß es nicht. Mir wurde mitgeteilt, dass ich nicht am Training der 1. Mannschaft teilnehmen darf und dass ich mich vom Team-Gebäude fernhalten soll. Kein direkter oder indirekter Kontakt“, verrät der Algerier.

Schalke-Wechsel war kein Fehler – Nächster Klub ist noch ungewiss

Trotz der schwierigen vergangenen Monate bereut Nabil Bentaleb seinen Wechsel ins Ruhrgebiet nicht. „Ich hatte einige großartige Momente hier“, schwelgt er in Erinnerungen. „Ich werde diesen Klub immer lieben.“ Am meisten beeindruckt habe ihn das Verhalten der Fans zu Beginn seiner Zeit in 2016. Nach fünf Niederlagen seien die Fans noch immer auf der Seite der Mannschaft gewesen. Der Mittelfeldstar nennt das „einzigartig“.

Über einen möglichen neuen Arbeitgeber hat sich der ehemalige Tottenham-Spieler noch keine Gedanken gemacht. Es sei noch zu früh sich auf einen Verein festzulegen, erklärt er auf die Frage, ob er seinen im Sommer gescheiterten Wechsel zu Werder Bremen nachholen wolle. Das Transferfenster öffne schließlich erst im Januar und dann wolle er seine Möglichkeiten prüfen und entscheiden, wohin es ihn als nächstes zieht.