FC Schalke 04

Braunschweig-Sieg über Schalke: Muslic gratuliert zu „verdienten Sieg“

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Eintracht Braunschweig hat den FC Schalke 04 kurz vor Weihnachten aus dem Rhythmus gebracht, und dabei mehr offenbart als nur das Ergebnis. Während die Niedersachsen ihren Weg aus schwierigen Monaten feiern, stoßen die Knappen erstmals sichtbar an die Grenzen des eigenen Aufbruchs. Schalke verlor das Spiel mit 2:1.

Muslic ohne Ausreden

„Absolut verdienter Sieg, das muss man sagen“, stellte Schalkes Trainer Miron Muslic direkt klar. Kein Relativieren, kein Verweis auf einzelne Szenen. Stattdessen eine nüchterne Analyse eines Abends, an dem seine Mannschaft sichtbar am Limit war. Schalke sei in den vergangenen Wochen „auf der Felge“ unterwegs gewesen, erklärte Muslic und verwies auf die personelle Situation: nur 13 verfügbare Kaderspieler, vier davon mit klaren Minutenlimits. „Irgendwann einmal fängst du das nicht auf“, sagte der Coach.

Ganz anders die Stimmung bei Eintracht Braunschweig. Trainer Heiner Backhaus hatte sein Team genau auf diese Intensität eingestellt. „Wir wussten, dass der Tabellenführer mit seiner ganzen Wucht kommt“, sagte er und sah seine Mannschaft bestens vorbereitet. Acht Spieler mit Schalker Vergangenheit im Kader, dazu die Erfahrungen aus Relegation und Abstiegsangst. „Diese Jungs haben gegen Saarbrücken in der 90. Minute um ihre Arbeitsplätze kämpfen müssen“, erinnerte Backhaus. Die Lehren daraus seien jetzt spürbar.

Ex-Knappen treffen und jubeln bewusst nicht

Symbolisch für den Abend standen die Tore der ehemaligen Schalker. Aydin, der das 1:0 erzielte, rang sichtlich mit seinen Gefühlen. „Ich habe elf Jahre für Schalke gespielt da kann man nicht jubeln“, sagte er. „Ich habe kurz geschaltet und dann die Hände hochgemacht. Ich glaube, so sollte es auch sein.“ Auch Sidi Sané verzichtete nach seinem Treffer auf große Gesten. Backhaus, der selber großer Schalke Fan ist, lobte das ausdrücklich: „Die Spieler haben nicht gejubelt, weil sie so viel Respekt hatten vor der Prägung auf Schalke. Das fand ich wunderbar.“

Trotz der Niederlage hielt Muslic am größeren Bild fest. „Wir sind enttäuscht heute, aber sehr, sehr stolz auf den Weg, den wir gemeinsam begonnen haben“, betonte er. Die ausgeprägte Selbstkritik sei kein Zeichen von Schwäche, sondern der Grund für den bisherigen Erfolg: „Das ist der Grund, warum wir 37 Punkte haben.“ Nun gehe es darum, die Pause zu nutzen, „zehn, elf Tage kurz zu resetten“, in der Hoffnung, dass angeschlagene Spieler zurückkehren.

„Sehr schlecht ins Spiel gefunden“

Auch aus der Mannschaft kam keine Schönfärberei. Kapitän Kenan Karaman sprach offen von einem schwachen Auftritt. „Wir haben heute sehr schlecht ins Spiel gefunden“, sagte er und lobte gleichzeitig den Gegner für Aggressivität und Intensität. Dennoch überwiege der Stolz auf die Hinrunde: „Wir können stolz auf uns sein, aber wir wissen auch, dass wir uns davon nichts kaufen können.“

Backhaus ordnete den Sieg in einen größeren Zusammenhang ein. „In schwierigen Zeiten erkennt man, ob Beziehungen belastbar sind“, sagte der Braunschweiger Trainer. Dass seine Mannschaft diese Phase gemeinsam durchstanden habe, sei jetzt die Basis für den Aufschwung. Gleichzeitig warnte er vor Überheblichkeit: „Wir sind nicht besser, als wir gemacht haben, wenn wir gewonnen haben und nicht schlechter, wenn wir verlieren. Diese Balance ist entscheidend.“

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