Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images
Es sollte das Spiel werden, durch das Schalke 04 wieder an die oberen Plätze heranrückt. Doch es wurde letztendlich eine weitere Partie, die einmal mehr Schwächen der Königsblauen offenbarte. Nach der 0:3 Niederlage gegen Eintracht Frankfurt geht der Blick des Vizemeisters in der Tabelle erst mal wieder nach unten.
Dass die Frankfurter mit ihrem Angriffstrio Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic enorm viel Qualität in der Offensive besitzen, war vor Beginn des Spiels klar. Deshalb war auch die Schalker Marschroute wenig überraschend. „Wir wollen vorwärts verteidigen und lange Bälle verhindern“, so Tedesco vor dem Spiel bei „Sky“.
Dies funktionierte auch in den ersten 60 Minuten sehr ordentlich. Schalke ließ hinten wenig zu, verlor dadurch aber den Zug nach vorn. Bei den harmlosen Schalkern ging wie so oft in dieser Saison offensiv sehr wenig. Wenn die Gäste den Ball eroberten, konnte nicht umgeschaltet werden. Die hochstehenden Frankfurter verteidigten Schalkes Angriffe diszipliniert und zwangen sie förmlich zu Fehlpässen.
Symbolisch für die bisherige Schalker Spielzeit war dann die Szene zum 1:0 der Frankfurter. Schalkes Breel Embolo sprintet in Richtung Frankfurter Strafraum, legt sich den Ball an David Abraham vorbei und versucht es trotz leichten Kontakts mit einem Abschluss. Doch wie so oft fehlt dem Schweizer Nationalspieler die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor – Kevin Trapp parierte. Trainer Domenico Tedesco ärgerte sich im Nachhinein bei „kicker.de„, darüber dass Embolo weiterspielte. „Da muss er sich fallen lassen, Fairness hin oder her.“
Im direkten Gegenzug offenbarten die Frankfurter den Gästen die gnadenlose Effizienz. Ein in der Rückwärtsbewegung in die Mitte abgewehrter Kopfball von Salif Sané und ein Ausrutscher von Benjamin Stambouli reichten aus, um die Schalker Defensive auszuhebeln. Jovic bestrafte die Gelsenkirchener eiskalt und legte anschließend das 2:0 nach, ehe Haller den Deckel drauf machte.
Die Schalker hingegen zeigten erneut bis auf wenige Ausnahmen wenig von ihrer Offensivqualität. Zwar stimmten die Einstellung und die Mentalität auf dem Platz, aber das allein reicht nicht, um sich aus dem letzten Tabellendrittel zu befreien. Der glückliche Sieg im Pokal gegen Köln und die beiden Erfolge gegen Hannover und Galatasaray sorgten bei den Gelsenkirchenern nur für einen kurzen Aufwärtstrend. Nun gilt es, weiter hart an sich zu arbeiten.
Nach der Niederlage in Frankfurt bleibt Schalke auf dem 14. Platz und muss nun in der Winterpause Lösungen finden, um wieder Tore zu schießen. Mit acht Treffern stellen die Königsblauen, gemeinsam mit dem VfB Stuttgart, die schwächste Offensive der Liga dar.
Eine weiterer Nackenschlag für den Vizemeister ist der Ausfall von Nationalspieler Mark Uth. Dieser war zuletzt richtig gut drauf und hatte sich an seine neue Position auf der Acht gewöhnt. Nun fällt der Neuzugang wohl mehrere Wochen aus. Die Diagnose nach dem Abpfiff in Frankfurt klingt wenig vielversprechend: schwere Muskelverletzung im Oberschenkel.
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