Jos Luhukay ist ein Freund der klaren Worte. Immer wieder fällt der niederländische Trainer durch seine unmissverständlichen Worte in Pressegesprächen auf. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt bei St. Pauli hatte der 56-Jährige den Trainer-Umgang im Profigeschäft kritisiert. Auch vor Beginn der laufenden Saison sorgte eine Pressekonferenz für viel Furore. Dort holte Luhukay zum Rundumschlag aus und kritisierte sowohl die Spieler als auch weitere Verantwortliche des Kiezklubs. Nach dem Spiel gegen Heidenheim am vergangenen Sonntag kam es nun zu einer Neuauflage der denkwürdigen Pressekonferenz.
Acht Veränderungen in der Startelf hatte Luhukay nach der 0:1-Heimniederlage gegen Darmstadt vorgenommen. Youba Diarra, Luca Zander und Borys Taschtschy feierten ihr Startelfdebüt in dieser Saison. Doch auch diese vollumfängliche Rotation brachte keinen Erfolg. Zwar kontrollierte St. Pauli weitestgehend das Spiel, zu wirklich zwingenden Torabschlüssen kamen die Braunweißen allerdings nicht. „Wir hatten nicht die letzte Schärfe“, sagte der Trainer nach dem Spiel, „es ärgert mich und ich schäme mich, dass wir die Punkte einfach so verschenken.
Doch das sollte es mit der Generalkritik von Luhukay noch nicht gewesen sein. „Ich finde, dass uns Siegermentalität und Siegeswillen fehlen“, fügte der Niederländer hinzu. Mittlerweile sind die Kiezkicker seit drei Spielen sieglosen und auf den zwölften Tabellenplatz abgerutscht. Davor hatten die Hamburger sechs Spiele in Folge nicht gewonnen. Das sieht der Trainerroutinier als eine Ursache für die aktuelle Misere. „Es ist zu schnell Zufriedenheit da, und mit Zufriedenheit kommt kein Erfolg“, so der St. Pauli-Coach, „das Problem ist schon viele Jahre da, das ist kein Zufall mehr.“
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