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Hamburger SV

Der HSV ist zum Sparen gezwungen – Was wird aus Lasogga?

Der 2014 von den Tottenham Hotspurs an die Elbe gewechselte Lewis Holtby erhält zur kommenden Saison keinen neuen Vertrag beim Hamburger SV. Sportvorstand Ralf Becker ringt bei der Zukunftsplanung mit der desolaten Finanzpolitik der letzten Jahre und ist zu einem deutlichen Sparkurs gezwungen. Daher wurde mit Holtby einer der Top-Verdiener von der Gehaltsliste der nächsten Saison gestrichen. Mit Pierre-Michel Lasogga steht ein weiterer Langzeit-Top-Verdiener im Fokus. Der bullige Angreifer hat einen erheblichen Anteil an den aktuellen Ergebnissen. Doch kann sich der HSV eine Verlängerung leisten?

Wie der HSV die finanziellen Lücken füllen möchte

Ralf Becker hat klar gestellt: „Ein Transfer, der uns sechs oder sieben Millionen Euro kostet wird für uns wirtschaftlich nicht darstellbar werden.“ Daher ist der Kurs der nächsten Jahre klar definiert. In Hamburg möchte man auf ablösefreie Jungspieler setzen. An der Elbe sollen Perspektivspieler an der Seite einiger erfahrener Spieler die Zukunft gestalten. Diese sollten sich darauf einstellen, dass der HSV in Zukunft auf gewaltige Gehaltszahlungen verzichten wird. In Hamburg wird seit einiger Zeit recht offen kommuniziert, dass Linksverteidiger Douglas Santos die klammen Kassen der Hamburger mit einer antizipierten Ablöse von 20 Millionen Euro auffüllen soll. 

Mit dem Abstieg kam die Einsicht, dass eine Gehaltsgrenze von zwei Millionen Euro der einzige Weg ist, die Finanzpolitik der vergangenen Saisons zu bremsen. Die darüber verdienenden Spieler wurden verliehen, mit Verlust verkauft oder im Falle von Aaron Hunt und Lewis Holtby mit einem günstigeren Arbeitspapier ausgestattet. Bei letzterem würde es jedoch, wie bei vielen anderen zu einer Gehaltserhöhung bei Vertragsverlängerung kommen, sollte der HSV wieder in die Bundesliga aufsteigen. Das möchte Becker verhindern und kündigt letzte Woche die Trennung an. Anders sieht es bei Pierre-Michel Lasogga aus.

Trennung oder Verlängerung? Die Differenzen der Vertragspartner

Trainer Hannes Wolf und Sportvorstand Becker sind bekanntermaßen sehr angetan vom 27-jährigen Rechtsfuß. Neben Gideon Jung und Lewis Holtby ist der 2014 aus Berlin gekommene Lasogga einer der dienstältesten Hamburger. Der Stürmer war mit 3,4 Millionen Euro Top-Verdiener in der zweiten Liga. Lediglich Anthony Modeste vom 1. FC Köln übertraf den gebürtigen Gladbecker in dieser Disziplin. Es ist ein Gehalt, welches sich der HSV auch im Falle des Aufstiegs nicht leisten möchte und kann. Doch eine Trennung liegt ebenfalls nicht im Interesse des Vereins. Nach Informationen des „kicker“ sollen die Partien seit regelmäßig im Gespräch sein.

Dabei offenbarte sich deutlich, wie weit Klub und Spieler auseinander liegen. Der Sparkurs zwingt die Hamburger zur Vorstellung eines für Lasogga wesentlich weniger lukrativem Arbeitspapiers. Etwa 1,5 Millionen Euro sind die Verantwortlichen demnach bereit, dem Angreifer bei einer Vertragsverlängerung zu bezahlen. Lassoga selbst kann sich eine Zukunft bei den Rothosen durchaus vorstellen, doch die Bedingungen des HSV liegen unter seinen Forderungen. Daher könnten die Verhandlungen bis zum Ende der Saison andauern.

Bobby Wood: Das nächste Problem bei den Lasogga-Verhandlungen 

Ein weiterer Spieler wird Ralf Becker in der kommenden Saison vor größere Probleme stellen und die Causa Lasogga beeinträchtigen. Alles deutet darauf hin, dass der an Hannover 96 verliehene Stürmer Bobby Wood an die Elbe zurückkehren wird. Er ist der nächste Stürmer in den Reihen des HSV, der weit mehr als die erwünschten zwei Millionen Euro verdient. Die Leistungen des Stürmers sind, wie die der Niedersachsen insgesamt in dieser Saison, enttäuschend. Die vom HSV erhoffte Spielzeit erhält der US-Amerikaner zwar, präsentiert sich hier jedoch viel zu selten auf hohem Niveau.

In Hamburg besitzt Wood noch einen Vertrag bis 2021. Dieser beschert dem 26-Jährigen ein absolutes Luxusgehalt. Ein Verkauf scheint daher sehr unwahrscheinlich., denn ein anderer Verein würde wohl niemals mehr bezahlen als der HSV. Dieser Umstand wird Ralf Becker zu noch drastischeren Sparmaßnahmen zwingen, die sich wiederum auf die Verhandlungen mit Lasogga auswirken. Wie der „kicker“ berichtet, sondiert der 27-Jährige derzeit den englischen Markt. Die Zeit bei Leeds United hat ihm gut getan. Trotz vieler Aufs und Abs der letzten Jahre haben aber auch seine derzeit 13 Tore dem HSV in seiner ersten Zweitliga-Saison gut getan. Es wäre also ein Abschied der Verein, Fans und vermutlich auch dem Spieler selbst nicht leicht fallen würde.