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Bundesliga

Kiel und Co.: Ein Jahr Bundesliga – und doch mit Rekorden

Ein Jahr Bundesliga

 Holstein Kiel gegen SC Freiburg 1:2  (1:1) – Am 33. Spieltag endete das Bundesliga-Abenteuer für die ,,Störche“, die nach 3:1 in Augsburg noch hoffen durften. Das Portal Fussballdaten.de schaut – inklusive Holstein Kiel – auf die Vereine, die nur ein Jahr Bundesliga spielten, und die trotzdem mindestens einen Rekord holten.

Auch Kiel geht nach einem Jahr Bundesliga dennoch nicht ohne Rekord.

  • Beim 3:1 beim FC Augsburg schafften es die „Störche“, zum 16. Mal in Folge in einem Bundesliga-Auswärtsspiel immer mindestens ein Tor machten.
  • Denn: Nur zehn Mannschaften erzielten seit 1963 in allen Auswärtsspielen einer Saison mindestens einen Treffer. Zuletzt Bayer 04 Leverkusen 2023/2024 auf dem Weg zur Meisterschaft, am häufigsten der FC Bayern (2012/2013, 2019/2020, 2020/2021, 2021/2022).

Vor der Jahrtausendwende schafften dies der 1. FC Köln (1963/64), der 1. FC Kaiserslautern (1973/74) und der Hamburger SV (1981/82), danach noch Borussia Dortmund 2012/2013 und die TSG 1899 Hoffenheim 2018/2019.

Doch welche Rekorde – ob positiv oder negativ – lieferten die übrigen sechs Klubs, die nur eine Saison erstklassig waren?

  • Preußen Münster ist eines der 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga von 1963/64 und stieg als einziger aus diesem erlauchten Kreis nie wieder in die deutsche Eliteliga auf.
  • Münster stand aber als bisher einziger Bundesligist nie auf dem letzten Tabellenplatz.

Ein Jahr Bundesliga: Blau-Weiß war nicht „heiß“…

Tasmania 1900 Berlin ist in mehr als 60 Jahren Bundesliga das Synonym für Negativ-Rekorde. Der Verein aus dem Bezirk Neukölln wurde vom DFB und von der in der geteilten Stadt ansässigen Springer-Presse 1965 anstelle von Hertha BSC (Lizenzentzug) in die Bundesliga gehievt und blieb unter anderem als einziges Team ohne Auswärtssieg.

Der SC Fortuna Köln, die One-Man-Show des Hans „Jean“ Löring († 2005 / siehe auch Fussballdaten-News-Feature „Der Verein bin ich“), war trotz aller finanziellen Anstrengungen nur 1973/74 erstklassig.

  • Da Löring die Fortuna nach Gutsherrenart führte, mussten vier Trainer in einer Saison her.
  • Volker Kottmann, Zehnkampf-Goldmedaillengewinner Willi Holdorf († 2020), Löring höchst selbst und Martin Luppen (89), beide im Januar 1974, blieben im Schnitt nur 8,5 Spiele lang auf dem Schleudersessel im Kölner Südstadion.

Blau-Weiß 90 Berlin kam 1986 und von der Schauspiel-Legende Götz George († 2016 / „Schimanski“) und Schlagersänger Bernhard Brink (72 / „Wir sind heiß auf Blau-Weiß“) werbewirksam inszeniert in die Bundesliga – und wurde zum Mega-Flop.

  • 22 Spiele in Folge blieb das Team von Ex-Pirmasens-Coach Bernd Hoss († 2016) zwischen dem dritten (3:2 gegen Borussia Mönchengladbach) und dem 25. Spieltag (3:1 bei Eintracht Frankfurt) ohne Sieg und kassierte lediglich in 2 Spielen (0:0 gegen Bochum und Schalke 04) kein Gegentor (70 insgesamt).

Mit dem VfB Leipzig verabschiedete sich am 7. Mai 1994 mit einem 2:3 gegen Bayer Leverkusen nach nur einer Saison der Verein unter den One Hit Wonders der 1. Liga, der vier Rote und vier Gelb-Rote Karten kassierte.

  • Kein Neuling sammelte so viele Platzverweise.
  • Leipzig holte nur drei Siege – allesamt mit 1:0 (in Dortmund, gegen Frankfurt und gegen den KSC).

Bundesliga in Ulm: „Hätten uns etablieren können“

  • Der SSV Ulm 1846 war 1999/2000 das bisher letzte Team, das sich nur ein Jahr in der Bundesliga halten konnte.
  • Die Ulmer kassierten beim 1:2 bei Hansa Rostock am 4. Spieltag (siehe Fussballdaten.de-News-Feature: „Vor 25 Jahren: Vier Mal Rot in Rostock“)  vier Platzverweise – ein einzigartiger Rekord in der Bundesliga.
  • Zuvor waren die Schwaben von der Regionalliga in die Bundesliga durch marschiert – und im gleichen Zeitraum ging es für sie 2000/2001 wieder zurück.

„Wir hätten uns auf Dauer im bezahlten Fußball, zumindest in der Zweiten Liga etablieren können“, resümierte Ulms einziger Erstliga-Trainer Martin Andermatt 2003, „aber die Anfangserfolge haben blind gemacht. Der Gedanke, Bayern und Dortmund kämen automatisch jedes Jahr nach Ulm, war ein Irrglaube.“