Der 20-Elfer-Krimi mit Eintracht Braunschweig & VfB

Das Portal Fussballdaten.de mit Fakten & Stimmen zum Auftritt von DFB-Pokal-Verteidiger VfB Stuttgart bei Eintracht Braunschweig 8:7 n. E. (4:4 n. V.; 3:3; 1:1), der in der Verlängerung und im Elfmeterschießen durch ein absolutes Geduldspiel musste und das Erstrunden-„Aus“ gerade noch abwendete.
Genau wegen solcher Spiele machen wir den ganzen Spaß! Ein Acht-Tore-Krimi beim 4:4 nach Verlängerung mit Eintracht Braunschweig und dem VfB Stuttgart.
- Nach dem Seitenwechsel war der VfB Stuttgart in fast allen Spiel relevanten Statistiken vorn: Mehr Torschüsse (4), mehr Ballbesitz (65 Prozent), höhere Passquote (81 Prozent).
Doch die wichtigste Zahl, die Tor-Anzahl, stand weiter bei 1:1.
Ermedin Demirovic (11.) hatte per Kopfball die 1:0-Führung von Eintracht Braunschweig gegen den VfB Stuttgart aus 30 Metern ausgeglichen.
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß (43) ließ Stürmerstar Nick Woltemade (23) auch nach der Pause (noch) auf der Bank.
Braunschweig – VfB: Demirovic vertritt Woltemade
Ermedin Demirovic drehte nach 60 Minuten das Spiel zugunsten der Stuttgarter – 2:1 nach Zuspiel von Angelo Stiller und im Stile eines Mittelstürmers aus kurzer Distanz.
- Stiller war einer von vier deutschen Nationalspielern beim VfB Stuttgart.
Drittes Spiel, erste Führung
- Demirovic sorgte für die überhaupt erste Führung für den Pokalsieger in allen Wettbewerben in dieser noch jungen Saison.
- Damit stand Stuttgarts XGoal-Wert bei 1,08.
Und man merkte Eintracht Braunschweig gegen den VfB jetzt an: Das war ein Wirkungstreffer. Die Stuttgarter jetzt wesentlich abgeklärter in ihren Aktionen als zuletzt beim Bundesliga-Start bei Union Berlin (1:2) und mit Ausnahme der abgewehrten Torschüsse (Ron-Thorben Hoffmann / 3) nach 70 Minuten nun standesgemäß – bei 67 Prozent Ballbesitz und zwei Treffern aus fünf Bällen auf das Tor von Eintracht Braunschweig.
Nach 72 Minuten kam dann Nick Woltemade ins Spiel und ersetzte seinen deutschen Nationalmannschaftskollegen Deniz Undav.
- Undav hatte 52 Ballaktionen und vier Tor-Abschlüsse.
Doch Eintracht Braunschweig kam mit dem zweiten Traum-Tor des Abends noch mal zurück: 2:2 durch Fabio Di Michele Sanchez aus fünf Metern halblinker Position unters Tor-Dach (77.).
Nach acht Minuten hatte Sven Köhler aus 30 Metern zum 1:0 für Eintracht Braunschweig gegen den VfB Stuttgart getroffen und dieses Spiel scharf gestellt.
Woltemade und der zweite Torschuss
Die Braunschweiger jetzt mit längeren Ballbesitzphasen – und dem nächsten Traum-Tor!
Di Michele Sanchez jagte den Ball zum 3:2 nach Vorarbeit von Sanoussy Ba mit der linken Klebe ins lange Eck (85.).
- Nick Woltemade (89.) verhinderte mit seinem zweiten Torschuss das „Aus“ des VfB Stuttgart mit dem 3:3 aus sechs Metern.
- Woltemade hatte in der erfolgreichen letzten Pokal-Saison in jeder Runde, in der er spielte, auch getroffen.
- Mit einem XGoals-Wert von 2,35 musste der VfB Stuttgart in Braunschweig in die Verlängerung.
Da hatten die Schwaben das erste Erfolgserlebnis: 4:3 nach einem Eigentor von Ba (93.).
Angetrieben von Woltemade schienen die Gäste jetzt die Entscheidung erzwingen zu wollen. Ein Schuss des eingewechselten VfB-Stürmerstars Nick Woltemade (95.) ging knapp am Tor vorbei.
Doch dieses Spiel hatte noch eine Wendung drin: 4:4 durch Christian Joe Conteh (104.) – vierter Eintracht-Treffer mit dem sechsten Torschuss.
„Da braucht man kein Burgtheater mehr“, schrieb uns der Wiener Fußballanhänger Herbert Thaler nach diesem Treffer.
Conteh (105.) scheiterte danach frei vor Alexander Nübel – beste Tat vom VfB-Torhüter bis dahin.
Die Schwaben wollten es in den letzten sieben Minuten mit Powerplay am Eintracht-Strafraum erzwingen.
- Das gelang trotz 2,93 XGoals und 65 Prozent Ballbesitz bis zur 122. Minute nicht mehr.
- Braunschweig ging in seinen 120 absolvierten DFB-Pokalspielen nur ein einziges Mal ins Elfmeterschießen – und das war ebenfalls in Runde eins, 2022 gegen Hertha BSC (10:9 n. E.).
- Nun gab es den zweiten Elfmeter-Krimi in Braunschweigs Pokal-Historie.
„Braunschweig muss weiter Entschlossenheit zeigen“, forderte Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der ARD vor dem Elfmeter-Shoot-out, „Stuttgart hat mehr zu verlieren.“
- Stimmt. Das erste Erstrunden-„Aus“ eines Pokal-Verteidigers seit Eintracht Frankfurt 2018 (1:2 in Ulm) stand auf dem Spiel.
20 Elfmeter
Und was soll man sagen?
- Nach 3:3 musste auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung… und der VfB konnte sich nach 20 Elfmetern bei Torhüter Alexander Nübel (29) bedanken, der drei Mal hielt (gegen Johan Gomez, Max Marie und Lukas Frenkert).
„Es sind diese Nächte, von denen man immer redet“, sagte Stuttgarts Ermedin Demirovic in der ARD, „es war ein geiles Spiel. Braunschweig hat nie aufgegeben und sich rein gefightet. Elfmeterschießen ist immer ekelig.“ Alexander Nübel im Ersten: ,,Wir sind weiter, das Spiel wird mich noch ein bisschen beschäftigen.“
Tja, uns wohl auch…