Hertha vor Bochum: Leitl hat große Auswahl auf einigen Positionen

Hertha BSC reist mit Rückenwind nach Bochum und hofft am Samstagabend auf den dritten Sieg in Folge. Trainer Stefan Leitl steht dabei vor mehreren taktischen und personellen Entscheidungen.
Beim Gegner VfL Bochum feiert Uwe Rösler sein Trainerdebüt, was die Vorbereitung auf das Spiel laut Leitl „durchaus speziell“ macht. Da Rösler personell und taktisch neu justieren könnte, fehlen klare Anhaltspunkte. Leitl kennt den neuen Bochum-Coach noch aus gemeinsamen Zeiten bei Unterhaching und später als Trainerkollege in der 2. Liga.
Für das Spiel erwartet Leitl vor allem „viele Zweikämpfe“ und „viel Emotion“. Die taktische Ordnung sei in solchen Duellen zweitrangig, entscheidend sei, dass Hertha „dagegenhält“ und „bei sich bleibt“. Drei zentrale Positionen beschäftigen den Trainer vor dem Auswärtsspiel.
Diese Positionen beschäftigen Leitl
Die erste betrifft die Linksverteidigerposition: Nach dem Ausfall von Deyovaisio Zeefuik stehen Linus Gechter und Michal Karbownik zur Auswahl. Gechter, eigentlich Innenverteidiger, überzeugte zuletzt auch auf der rechten Seite und zeigte gegen Preußen Münster, dass er auch links spielen kann. Karbownik bringt mehr Erfahrung auf dieser Position mit, hat aber nach einer Sprunggelenkverletzung noch keinen Rhythmus gefunden. Beide hinterließen gute Trainingseindrücke, die finale Entscheidung fällt kurzfristig.
Auch die Besetzung der Zehnerposition ist offen. Jon Dagur Thorsteinsson agierte dort zuletzt diszipliniert, blieb offensiv aber blass. In der Länderspielpause absolvierte er rund 100 Minuten für Island, darunter sein 50. Länderspiel. Herausgefordert wird er von Maurice Krattenmacher, der sich seit der Umstellung auf ein 4-2-3-1 schwer tut, aber mit Tempo und Eins-gegen-eins-Stärke ein anderes Profil bietet. Leitl muss abwägen, ob er auf Stabilität oder Kreativität setzt.
Dritte Baustelle: die Rückkehr der Routiniers Paul Seguin und Diego Demme. Beide sind nach langen Verletzungspausen wieder fit und kamen im Test gegen Wolfsburg zum Einsatz. Leitl lobt ihr Feedback und sieht sie als Optionen für den Kader, doch die Tendenz geht zunächst zur Bank. Klar ist: Beide wollen mittelfristig wieder in die Startelf.
So steht Hertha BSC gerade
Der Start in die neue Zweitliga-Saison verlief nicht nach Plan. Viele Experten waren der Meinung, dass Hertha klar den Aufstieg packen wird aufgrund der Kaderstärke. Dennoch fand sich die „Alte Dame“ plötzlich im unteren Mittelfeld und schaffte es nicht, einen Sieg einzufahren. Im DFB-Pokal bezwang man Preußen Münster knapp im Elfmeterschießen und schaffte so den Sprung in die 2. Runde. Leitl versuchte es mit einer Dreierkette in der Defensive, doch die funktionierte nicht, wie erwünscht.
Für das Auswärtsspiel gegen (zu dem Zeitpunkt) Tabellenführer Hannover 96 kam dann die Umstellung zur Viererkette. Die Partie konnten die Berliner mit einem 3:0 klar für sich entscheiden. Der Aufwärtstrend begann. Zwar verlor man das Wochenende darauf zu Hause gegen den SC Paderborn, doch danach schlug die „Auswärts-Hertha“ wieder zu und besiegte den 1. FC Nürnberg – wieder mit 3:0. Gegen Preußen Münster konnten die Blau-Weißen endlich den ersten Heimsieg (2:1) einfahren.
Derzeit steht Hertha BSC mit elf Punkten auf dem Konto auf Platz 8 – vier Punkte hinter dem Karlsruher SC. Bei einer Niederlage in Bochum könnte der Hauptstadt-Klub einige Plätze verlieren, da fünf der folgenden Vereine einen Punkt hinterher sind.
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