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FC Bayern München

Bayern im Transfer-Check – Schlechte Karten für die Neuzugänge

Der FC Bayern München startete gewohnt souverän mit zwei Siegen in die neue Bundesligasaison. In der Allianz Arena feierte der deutsche Rekordmeister die TSG 1899 Hoffenheim 3:1-Sieg und beim ersten Auswärtsspiel in Stuttgart fuhr man einen 3:0-Erfolg ein. Wie bei den meisten Top-Klubs, ist es jedoch auch bei Bayern München schwer, sich als Neuzugang einzubringen.

Vier Abgänge und drei Zugänge

„Wen sollen wir denn holen? Wer ist denn wirklich besser als die, die wir haben“, äußerte sich Javi Martinez im Champions League-Sonderheft des „kicker“ zu der Misere. Arturo Vidal verließ Bayern und wechselte zu Barcelona. Douglas Costa wurde nach Ablauf seiner Leihe von dem italienischen Top-Klub Juventus Turin fest verpflichtet. Da der Brasilianer zuvor bereits verliehen war, ist es kein großer Verlust für die Münchner. Kurz vor Schluss der Transferphase verließen Juan Bernat (Paris Saint-Germain) und Sebastian Rudy (Schalke) noch den Verein. Beiden Akteure befanden sich auf der Streichliste des Rekordmeisters, deshalb sahen die Verantwortlichen der Münchner keinen Grund noch einen weiteren Spieler zu verpflichten.

Somit stehen als echte Neuzugänge nur zwei Namen auf dem Papier: Leon Goretzka und Serge Gnabry. Zusätzlich kehrte Renato Sanches nach seiner Leihe nach England an die Säbener Straße zurück. Äußerst selten kommt es vor, dass ein Neuzugang direkt in das System der Münchner findet und sich in die Startelf spielt – so auch dieses Jahr. Gnabry kommt bis jetzt nur auf einen Einsatz als Joker, Goretzka durfte gegen den VfB Stuttgart von Anfang an ran und Sanches wartet noch auf seinen ersten Einsatz.

Herausforderung für die Neuzugänge

Gerade für Serge Gnabry ist es bis dato schwierig, Einsatzzeiten zu ergattern. Die Flügel sind mit Robben und Ribery stark besetzt, das Zentrum gehört Robert Lewandowski. Lediglich ein paar Spielminuten bekam Gnabry von seinem Trainer Niko Kovac, als er gegen den VfB Stuttgart für Franck Ribery eingewechselt wurde. In der Vorbereitung durfte Gnabry immer wieder spielen, im Testspiel gegen Manchester United lief er über eine Stunde lang als Sturmspitze auf.

Leon Goretzka hingegen bekam bereits die Chance, sich zu beweisen. Das Eröffnungsspiel beobachtete der Ex-Schalker zunächst von der Bank aus, in der 67. Minute wurde er dann für Javi Martinez eingewechselt. Eine Woche später stand Leon Goretzka in der gegen den VfB Stuttgart erstmals in der Startelf. In der Mercedes-Benz-Arena wusste Leon Goretzka auch sofort zu überzeugen und erzielte acht Minuten vor dem Halbzeitpfiff die 1:0-Führung für die Bayern. Nach der Pause bereitete der Nationalspieler dann noch den Treffer zum 2:0 von Robert Lewandowski vor. Somit stehen für Goretzka nach zwei Bundesligaspielen bereits zwei Scorer-Punkte – ein Start nach Maß für den Neuzugang im Bayern-Trikot!

In der Ruhe liegt die Kraft

Renato Sanches spielte eine starke Vorbereitung. Bis jetzt steht ihm diese Saison allerdings noch kein Pflichtspieleinsatz zu Buche. „Man kann nicht so einfach erwarten, dass einer aus einer anderen Kultur, einfach so schnell Fuß fasst. Das ist bei jedem ausländischen Fußballer so, da muss man Zeit geben. Das hat man ihm nicht gegeben. Aber die Zeit hat er jetzt“, erklärte Kovac während der Vorbereitung. Seine Leistungen bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren waren bärenstark, bis jetzt konnte er den hohen Erwartungen an seine Person jedoch noch nicht gerecht werden.

Unter Kovac könnte Sanches den Anschluss an den Kader der Bayern finden und sich auf Dauer im Team etablieren. In München weiß man, was der portugiesche Mittelfeldspieler leisten kann. Kovac ist von den fußballerischen Qualitäten des Europameisters begeistert, weshalb man ihn diesen Sommer auch nicht ziehen ließ. Kovac sagte über Sanches: „Renato ist ein ganz einfacher Junge. Er braucht Zuneigung, Unterstützung von allen Seiten.“ Somit sieht es für die neue Saison gut aus für Sanches und die Bayern.

Gnabry und Sanches haben es schwer

Serge Gnabry und Renato Sanches haben aktuell schlechte Karten im Spiel um einen Startelf-Platz beim deutschen Rekordmeister. Unbestritten ist, dass beide Spieler über enorme Qualitäten verfügen und diese werden auch noch enorm wichtig für den Bayern München. Gnabry ist aufgrund der Verletzung von Kingsley Coman der erste Ersatz hinter Robben und Ribery. Die Dreifachbelastung der Bayern wird den beiden Akteuren auch regelmäßig Spielzeiten ermöglichen und gerade Gnabry profitiert von der aktuellen Knappheit auf den Flügeln.

Sanches hat es im zentralen Mittelfeld da schon etwas schwerer hinter Tolisso, Martinez und unter anderem auch Goretzka. Der Neuzugang aus Schalke wird eine kurze Eingewöhnungsphase brauchen und sich mittelfristig in die Stammelf der Münchner spielen. Der junge Portugiese wird sich im Laufe der Saison auch immer wieder beweisen dürfen und im Hinblick auf nächste Saison immer wichtiger für Bayern München werden.