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1. FC Heidenheim 1846

Erwartungen übertroffen: Wieso Dinkçi symbolisch für Heidenheim steht

Heidenheims Topscorer unter sich: Jan-Niklas Beste (links) und Eren Dinkçi (rechts).

Vor dem Bundesliga-Start galt der 1. FC Heidenheim unter vielen deutschen Fußball-Fans als Abstiegskandidat Nummer 1. Umso erstaunlicher ist es daher, wie sich der Bundesliga-Neuling bis zur zweiten Länderspielprause präsentiert hat. Obwohl die ersten beiden Partien der Ost-Schwaben im deutschen Fußball-Oberhaus verloren gingen, steht die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt mittlerweile gut dar. Was sind die Gründe dafür?

Guter Beginn trotz schwerem Programm

Mit sieben Punkten steht Heidenheim aktuellen auf dem zehnten Tabellenplatz in der Bundesliga. Dabei ist zu erwähnen, dass der Aufsteiger bereits gegen Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, die TSG 1899 Hoffenheim, den VfL Wolfsburg und den vor der Saison hoch gehandelten FC Union Berlin ran musste. Gegen Letztere gewann man sogar, genau wie am vierten Spieltag gegen Werder Bremen.

In beiden Spielen traf Jan-Niklas Beste, der bereits in der letzten Saison einer der absoluten Leistungsträger war. Auch in dieser Spielzeit geht der 24-Jährige trotz seines jungen Alters voran. Mit sieben Scorerpunkten, darunter zwei sehenswerte Freistoß-Tore, knüpft Beste nahtlos an die Aufstiegssaison an. Selbiges gilt für Keeper Kevin Müller, der insbesondere beim Unentschieden gegen Dortmund über sich hinauswuchs.

Dinkçi ist Heidenheims bester Torschütze

Neu beim Aufsteiger ist allerdings, dass der Toptorschütze nicht auf den Namen Tim Kleindienst hört. Abgesehen von zwei Treffern vom Elfmeterpunkt gelang dem Torschützenkönig der abgelaufenen Zweitliga-Saison bislang noch nicht so viel. Stattdessen hat ein 21-Jähriger, der im letzten Jahr bei Werder Bremen nur auf 17 Kurzeinsätze kam, die meisten Bundesliga-Tore des Vereins geschossen. Die Rede ist von Eren Dinkçi.

Der gebürtige Bremer wechselte im Alter von 18 Jahren ins Nachwuchsleistungszentrum des SVW. Für die U19 erzielte er in 23 Spielen 24 Tore und gab 12 Vorlagen. Auch bei der zweiten Mannschaft der Norddeutschen behielt der Deutsch-Türke seine gute Trefferquote bei, weshalb er im Oktober 2020 zu den Profis beordert wurde. Zwei Monate später gab er beim Auswärtsspiel in Mainz sein Bundesliga-Debüt und entschied die Partie in der 90. Minute zugunsten der Grün-Weißen. Nach seinem Traumeinstand kam Dinkçi in der restlichen Saison weitere siebenmal zum Einsatz, konnte den Abstieg jedoch nicht verhindern.

In der darauffolgenden Spielzeit bekam der Rechtsaußen mehr Einsatzzeit, in 21 Spielen kam er allerdings nur auf zwei Assists. Da auch die Saison 2022/23 nicht nach Dinkçis Vorstellungen verlief, entschied sich Werder dazu, den ehemaligen U20-Nationalspieler zu verleihen. „Wir sind von Erens Qualitäten überzeugt. Für ihn ist es jetzt aber wichtig, so viel Spielpraxis wie möglich zu sammeln. In Heidenheim hat er dazu eine sehr gute Möglichkeit. Wir wünschen ihm den größtmöglichen Erfolg, wenn auch nicht in den direkten Aufeinandertreffen“, sagte Bremens sportlicher Leiter Clemens Fritz seinerzeit zu der Leihe.

Fritz‘ Wunsch geht nicht in Erfüllung

Doch der Wunsch des Ex-Werder-Kapitäns sollte nicht in Erfüllung gehen. Nachdem er bereits am dritten Spieltag gegen den BVB getroffen hatte, erwischte Dinkçi gegen seinen Ex-Club einen Sahnetag. Mit seinem Doppelpack rückte er erstmals seit seinem Debüttor im Dezember 2020 in den medialen Fokus. Auch im darauffolgenden Spiel gegen Bayer Leverkusen knipste der Rechtsaußen erneut. Damit steht er momentan bei vier Toren – und mit sechs anderen Spielern auf dem siebten Platz der Bundesliga-Torschützenliste.

Vor der Saison gab es keine (hohen) Erwartungen an Dinkçi. Das Gleiche lässt sich auch über den FCH sagen. Fast alle Experten hatten den Ost-Schwaben den direkten Wiederabstieg prognostiziert. Dass sowohl der Deutsch-Türke individuell, als auch die komplette Mannschaft von Frank Schmidt, so schnell ein gutes Bundesliga-Niveau erreicht, hätten viele Fans vor dem ersten Spieltag nicht für möglich gehalten.

Deshalb steht Dinkçi stellvertretend für den guten Saisonstart der Heidenheimer, die am kommenden Spieltag den kriselnden FC Augsburg erwarten. Mit einem Sieg würde der Liga-Neuling seine Punkte acht, neun und zehn sammeln und in der ewigen Bundesliga-Tabelle mit Tasmania Berlin gleichziehen.

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