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1. FSV Mainz 05

Aarón in Mainz auf der Abschussliste? – „Sehr seltsame Situation“

Wenn es um mögliche Transfererlöse für die Mainzer geht, fällt der Name Aarón Martín eigentlich kaum noch. Anders noch im Vorjahr, da lieferte der Spanier schließlich eine starke Debütsaison in der Bundesliga ab und wurde sogar mit Atlético Madrid in Verbindung gebracht. Zuletzt hatte Aarón seinen Stammplatz allerdings eingebüßt, längst droht er längst auf dem Abstellgleis zu landen. Den Liga-Neustart will und muss der Linksverteidiger also mehr als andere nutzen, um Werbung in eigener Sache zu machen.

Mainz braucht Transfereinnahmen

„Ich fühle mich gut, trainiere gut und sehe das nicht als Neustart für mich persönlich. Klar, der Trainer hat mich ein paar mal nicht eingesetzt, aber die Saison lief ja insgesamt nicht weiter, deshalb ist es für mich ein Neustart wie für uns alle“, zitiert der „kicker“ den Defensivmann, der am Bruchweg mittlerweile sogar als Verkaufskandidat gelten soll. Einzig und allein Spieler mit deutlichem Gewinn zu verkaufen, eröffnet den Verantwortlichen um Sportvorstand Rouven Schröder schließlich den nötigen Gestaltungsspielraum, um die Rheinhessen peu à peu in der Bundesliga zu etablieren.

Neben dem ohnehin abwanderungswilligen Sturmtank Jean-Philippe Mateta und den von der AS Rom umworbenen Abwehrhünen Moussa Niakhaté könnte auch Aarón eine vergleichsweise hohe Summe in die Mainzer Kassen spülen. Für den ehemaligen U21-Nationalspieler hat Mainz im letzten Sommer sechs Millionen Euro an Espanyol Barcelona überwiesen. Sein aktueller Wert wird von „transfermarkt.de“ auf 10,5 Millionen Euro beziffert. Gleichzeitig rechnet der Verein wegen der Corona-Krise wohl mit Einbußen von 15 Millionen Euro. Transferausgaben im hohen einstelligen Millionen-Bereich scheinen derzeit nahezu ausgeschlossen.

Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images

„Ich muss jetzt einfach bereit sein“

Mit 33 Ligaeinsätzen (fünf Assists) in der letzten Spielzeit noch unumstritten, musste Aarón vor der Spielpause in fünf der letzten sechs Partien 90 Minuten auf der Bank schmoren. Allein auf den Trainerwechsel will der 23-Jährige das nicht schieben, auch wenn er „auch nicht so wirklich“ sagen könne, woran es gehapert hat. „Ich muss jetzt einfach bereit sein und sobald es wieder losgeht im Training Gas geben, um wieder mehr zu spielen“, lässt er“Bild“ wissen.

Als „sehr seltsame Situation, die wir seit vier Wochen haben“ ordnet er das stark eingeschränkte Kleingruppen-Taining ein. Doch „es ist halt die einzige Möglichkeit, die wir zurzeit haben – es gibt Regeln, an die auch wir uns halten müssen.“ Zwar haben alle Klubs mit den gleichen Problemen zu kämpfen, doch Mainz hat als Tabellenfünfzehnter nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und steckt somit mitten im Abstiegskampf. „Eine Woche normales Training vor dem Neustart wäre relativ wenig“, gibt er zu bedenken, während der Termin für den Liga-Start bereits auf den 15. Mai festgesetzt wurde.

Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images

Wird Aarón wieder zur Stammkraft?

Beim bald anstehenden sportlichen Überlebenskampf tut es Aarón gut, dass er zumindest familiär keinerlei Sorgen hat. „Meine Mutter ist bei mir in Mainz, wir sind gesund. Unter den jetzigen Umständen geht’s uns also gut. Zu Hause in Spanien ist die Situation natürlich viel schlimmer als hier. Zum Glück ist aber auch meine gesamte Verwandtschaft gesund. Wir haben praktisch täglich Kontakt. Das verringert die Sorgen, die man sich macht. Man gewöhnt sich halt an die Situation, die aber ja auch in Spanien langsam besser wird.“

Bezüglich seiner sportlichen Situation kann er hingegen nichts verkünden. „Auch wenn man das ja sonst schon immer so gerne sagt, dass man Schritt für Schritt schauen muss… Gerade in der Situation, in der wir jetzt stecken, ist aber ein Blick in die weitere Zukunft überhaupt nicht möglich“. Nun will er sich unter Achim Beierlorzer erstmal seinen Platz zurückzuholen – trotz aller gesundheitlichen Risiken. „Natürlich würde ich gerne wieder auf dem Platz stehen und spielen“. Hinsichtlich der Corona-Pandemie müssten das jedoch letztlich einzig und allein die Politiker verantworten. „Die sind um diese Entscheidung nicht zu beneiden!“