Mainz-Trainer Schwarz über Trainer-Sperren: „Ziemlich drastisch“
Im Interview mit dem „Kicker“ äußert sich Mainz-Trainer Sandro Schwarz unter anderem über seine Sperre im nächsten Spiel, die anstehenden Partien, die aktuelle Lage bei Mainz 05 und seinen Umgang mit Niederlagen.
Schwarz nach Sperre: „Ich werde nicht auf der Tribüne sitzen“
Bei der 0:1-Niederlage am letzten Spieltag gegen den VfL Wolfsburg handelte der Mainzer Coach Sandro Schwarz sich zwei gelbe Karten, in der Folge also rot, ein. Er erhielt die Karten für das Betreten des Spielfeldes und ironisches Klatschen. Vor dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn erklärt er nun, wie er die Partie verfolgen wird. „Ich werde nicht auf der Tribüne sitzen, sondern im Stadion nach einem Ort suchen, wo ich es in aller Ruhe verfolgen kann.“
Das hat mehrere Gründe. Zum einen sagt der 40-Jährige: „So kann ich das Spiel besser analytisch betrachten.“ Außerdem möchte er nicht im Fokus stehen. „Ich möchte mich davon freimachen, dass eine Kamera 90 Minuten auf mich gerichtet ist“, sagt er. Grundsätzlich erkennt er zwar seine Fehler, allerdings empfindet er die zur neuen Saison eingeführten Trainersperren-Regel als zu extrem. „Ich finde die Verschärfung zu dieser Saison ziemlich drastisch, dafür, dass es um ein Fehlverhalten an der Seitenlinie geht.“
Schwarz spürt vor wichtigen Partien Vertrauen
Als Nächstes stehen für Mainz 05 sehr wichtige Begegnungen auf dem Plan: Zuerst geht es nach Paderborn, dann gegen Düsseldorf, ehe Mainz bei Köln gastiert. Sandro Schwarz möchte sich aber nur auf die nächste Aufgabe konzentrieren. „Ich sehe sie nicht als Block und sage auch nicht: Jetzt kommen drei Gegner auf Augenhöhe.“ Zudem erklärt er, dass das aus mentaler Sicht nicht sinnvoll wäre: „Es ist für den Kopf ganz wichtig, nicht in Szenarien reinzukommen nach dem Motto: Wir müssen jetzt aus diesen Spielen so und so viele Punkte holen.“
Mainz 05 steht aktuell auf Platz 16, es gab nur einen Sieg gegen Hertha BSC (2:1), der auch noch etwas glücklich war. Sandro Schwarz macht sich allerdings noch keine Sorgen: „Ich spüre Vertrauen, das ist wichtiger als Ruhe“, so der Trainer. Nicht so einfach ist es hingegen für ihn nach Misserfolgen. „Was Energie zieht und Kraft kostet, ist der Moment, wenn du dir die Belohnung am Spieltag nicht abgeholt hast.“ Weiter erklärt er, dass er nicht schnell abhaken kann: „Da sitze ich nicht am Abend auf der Couch und denke: Ach komm, scheiß drauf. Da brauche ich schon ein, zwei Tage.“ Am Samstag muss seine Mannschaft ohne ihn zurechtkommen. Ein Sieg gegen Paderborn wäre eine Befreiung.