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1. FSV Mainz 05

Mit Mut dem Abstiegskampf trotzen: Brajan Gruda macht’s vor

Brajan Gruda ist bei Mainz 05 derzeit einer der wenigen Lichtblicke.

Für den 1. FSV Mainz 05 könnte es in der aktuellen Spielzeit nicht schlechter laufen. Nach sieben Spieltagen stehen die Rheinhessen mit zwei mageren Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Die sportliche Talfahrt hat begonnen. Doch vor allem ein Spieler macht Hoffnung.

Sieglos seit April

Saisonübergreifend wartet Mainz seit zwölf Spielen auf einen Sieg. Neben der mageren Punkteausbeute hapert es bei den 05ern vor allem in der Defensive. In der laufenden Spielzeit ließ man aufgrund von individuellen Fehlern bereits mehrfach Punkte liegen. Eine mögliche Ursache dafür könnten die vielen Verletzungen von Leistungsträgern wie Silvan Widmer und Andreas Hanche-Olsen sein, die sich im kleinen Mainzer Kader schnell bemerkbar machen.

Auch im Angriff muss Trainer Bo Svensson einige Ausfälle beklagen. Mit Jonathan Burkardt und Nelson Weiper fallen gleich zwei deutsche Stürmertalente aus. Zum Glück drängt sich seit der Sommervorbereitung ein weiterer Youngster auf, der mit Kreativität und Spielwitz versucht, der Mainzer Offensive neues Leben einzuhauchen: Brajan Gruda.

Erst U19-Meister, jetzt U21-Nationalspieler

Gruda, dessen Vater ebenfalls Fußballprofi war, hat albanische Wurzeln und spielt seit der U15 für die Rheinhessen. Seine Stammposition ist der rechte Flügel, von dem er gerne mit seinem starken linken Fuß nach innen zieht. Im April dieses Jahres gewann der 19-Jährige mit den 05ern die deutsche A-Jugend-Meisterschaft. Bereits ein halbes Jahr zuvor hatte ihn der Verein mit einem Profivertrag ausgestattet und regelmäßig bei der ersten Mannschaft mittrainieren lassen.

Seit dem Sommer ist Gruda fester Bestandteil des Kaders und verzeichnete in den Vorbereitungsspielen die meisten Scorer Punkte aller Mainzer Spieler. Dem DFB sind die guten Leitungen des Tempodribblers ebenfalls nicht entgangen. So erhielt der Offensivspieler nicht nur die Fritz-Walter-Medaille in Silber für den zweitbesten Spieler seines Jahrgangs 2004, sondern wurde auch zur U21-Nationalmannschaft eingeladen. Dort machte er in kürzester Zeit auf sich aufmerksam und bereitete gegen den Kosovo zwei Tore vor, obwohl er nur 24 Minuten auf dem Platz stand.

Selbstbewusstsein trotz Krisensituation

In Mainz durfte der Deutsch-Albaner in der laufenden Saison bereits drei Mal von Anfang an spielen. Dabei war er stets einer der wenigen Aktivposten im Mainzer Offensivspiel, das häufig auf hohe Bälle ausgelegt ist. Gruda verkörpert einen anderen Spielstil als Spieler wie Ludovic Ajorque oder Karim Onisiwo. Er scheut sich trotz seines jungen Alters nicht davor, gegen gestandene Bundesligaprofis ins Dribbling zu gehen und schießt auch mal aus über 20 Metern aufs Tor. So auch am siebten Spieltag gegen Gladbach, als er per Traumtor sein erstes Bundesliga-Tor erzielte.

Im Gegensatz zu seinen Mitspielern, die durch die schwierige sportliche Situation teilweise etwas verunsichert wirken, tritt Gruda mutig und entschlossen auf. Dass der 19-Jährige keine Angst hat, Fehler zu machen, zeigt auch folgende Aussage nach seinem Premierentor: „Im Abschluss-Training haben wir das geübt, da ist es aber immer schiefgegangen. Ich habe entweder den Ball nicht richtig getroffen oder er ist nicht Richtung Tor gegangen. Im Spiel hat es dann auf einmal geklappt – ich hab nicht viel nachgedacht, einfach geschossen und er ging perfekt rein.“

Für 90 Minuten reichte es bei Gruda noch nicht

Neben seiner sportlichen Fähigkeiten beeindruckt Gruda durch seinen Mut, Verantwortung zu übernehmen. So führt der ehemalige U19-Kapitän alle Einwürfe in aussichtsreicher Position aus und durfte sich auch schon an Freistößen probieren. Viele Fans würden den Youngster gerne mal über 90 Minuten auf dem Platz stehen sehen. Nach dem Gladbach-Spiel erklärte Trainer Bo Svensson, warum es bei Gruda, der mit Krämpfen ausgewechselt werden musste, bislang noch nicht für 90 Minuten reichte:

„Brajan ist immer noch ein sehr junger Spieler. Er hat sich in alles reingeworfen, aber die Intensität ist immer noch neu für ihn. Er muss jetzt dranbleiben, dass er auch mal länger als 65 -70 Minuten spielen kann und aus den Situationen lernen, die er heute [gegen Gladbach] nicht so gut gelöst hat. Es gibt aber auch ’nen Grund, warum er von Anfang an gespielt hat. Weil er mutig ist und die nötige Qualität mitbringt.“

Allerdings braucht es neben Lichtblick Gruda noch mehr mutige Mainzer Spieler, um die sportliche Talfahrt zu stoppen. Als nächstes treffen die 05er auf die Bayern, den VfL Bochum sowie RB Leipzig.

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