Bayer 04 Leverkusen

Nachspielzeit mit Leverkusen: Der Wahnsinn hat Methode…

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Late, later, Laterkusen… Ganz ehrlich: Haben Sie am Samstagabend noch mit dem 2:2 in der Nachspielzeit für Bayer Leverkusen gegen den VfB Stuttgart gerechnet? Fast hätten wir diese Geschichte ganz anders aufmachen müssen – und zwar mit dem Ende der Super-Serie für den neuen Deutschen Meister nach 45 Pflichtspielen. Es kam anders – und das ist auch gut so. Diese Leverkusener Mannschaft macht Spaß, aber sie ist nichts für schwache Nerven.

„Ein faszinierendes Fußballspiel“, fand der geschätzte Kollege und Sky-Chefkommentator Wolff Fuß nach dem Abpfiff. „Beste Werbung für den deutschen Fußball“ war es für Weltmeister und Sky-Experte Lothar Herbert Matthäus (63), der 1999 mit dem FC Bayern in der BayArena die Meisterschale in Empfang nehmen durfte.

Nach dem Spiel näherte sich Bayer-Torhüter Lukas Hradecky bei Sky dem Phänomen Leverkusen: „Das ist unglaublich, ich habe keine Worte dafür, aber unsere Fans haben das verdient, 50:50 Können gegen Glück, wir hatten nach dem 0:2 eine sehr nervöse Phase, aber momentan will bei einem Tor Rückstand kein Gegner gern gegen uns spielen.“

31 Punkte mehr

Genauso sieht es aus.

Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart, der die Rheinländer auch im 3. Versuch in dieser Saison nicht schlagen konnte, haben 31 Punkte mehr als in der Vorsaison auf dem Konto.

Seit die Drei-Punkte-Regelung im Jahr 1995 eingeführt wurde, hat nur ein Team im Vergleich zum Vorjahr mehr Punkte geholt als der neue Meister Bayer 04 und der Tabellendritte aus Stuttgart.

Das war Borussia Dortmund. 2014/2015 im letzten Jahr mit Jürgen Klopp mit nur 46 Punkten über die Quali in die Europa League gerutscht, wurde der BVB 2015/2016 mit Thomas Tuchel Vizemeister hinter den Bayern – mit satten 78 Punkten und 32 Zählern mehr gegenüber der Vorsaison.

Mit dem nächsten Sieg werden Leverkusen und der VfB Stuttgart dennoch diesen Wert übertreffen.

Dass diese Punktzahl möglich ist, verdankte Bayer 04 Leverkusen seinen Nehmer-Qualitäten.

Die 96. Minute… 

Auch ohne den verletzten Granit Xhaka, dessen Ausfall Coach Xabi Alonso (42) mit „Ich bin tranquillo“ kommentierte, hielt die Serie von 46 Spielen Wettbewerb übergreifend ohne Niederlage.

Bayer Leverkusen: 13-mal Nachspielzeit

Die Bayer-Elf schaffte dank Robert Andrich (90. + 6) und dem 2:2 das Wett bewerb übergreifend 16. Tor ab der 90. Minute.

Davon fielen 13 Treffer in der Nachspielzeit.

Mit entscheidend dafür, dass Bayer erstmals Deutscher Meister wurde, war etwa der 5. Treffer dieser Reihe, das 1:0 von Weltmeister Exequiel Palacios (90. + 4) zum 1:0 beim FC Augsburg zum Start ins Kalenderjahr 2024.

Auf dem Weg ins Europa-League-Halbfinale, wo nächste Woche die AS Rom der Gegner ist, trieben es die Leverkusener auf die Spitze. 1:2 bis zur 93. Minute gegen den FK Qarabaq, dann rettete Patrik Schick erst die Ungeschlagen-Serie und verhinderte in der 97. Minute die Verlängerung – 3:2 nach 0:2.

Der Tscheche Schick war es auch, der Bayer 04 am Ostersamstag (27. Spieltag) gegen 1899 Hoffenheim (2:1 / 90. + 1) endgültig auf Titelkurs brachte.

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