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Borussia Dortmund

Zahlen zur Bayern-Jagd des BVB: Dortmund gab oft viel Geld aus, aber…

BVB Bayern

„Dortmunds Meister-Plan“ wurde am Mittwoch von SPORT BILD ausführlich präsentiert. Mit Ansagen wie „Ziel ist es, Bayern die Stirn zu bieten und Erster zu werden“, heizte Neuzugang Sébastien Haller (28, Ajax Amsterdam) die Euphorie um den rund erneuerten BVB weiter an. Dafür sorgt auch die gute Frühform wie am Donnerstag beim 5:0 gegen Drittligist SC Verl.

„Wir können und wollen Deutscher Meister werden“, formulierte es der vom FC Bayern geholte Abwehrchef Niklas „Big Nik“ Süle (26).

Aber: Zwei der vier, von SPORT BILD befragten BVB-Klublegenden heben mahnend den Zeigefinger. „Natürlich kannst du mit den Jungs Bayern angreifen, aber Bayern ist Bayern“, hat Kevin Großkreutz (33, Meister 2011 und 2012) wenig Hoffnung, „die haben schon eine überragende Truppe.“ Jürgen Kohler (56, Deutscher Meister 2002) hält dagegen: „Süle und Schlotterbeck sind zwar noch lange nicht perfekt, erhöhen die Qualität aber deutlich, durch diese Faktoren sehe ich den BVB im Vorteil, das wird national reichen.“

Als Transfer-Krösus ist Borussia Dortmund längst noch nicht Meister. Glaubt jedenfalls Andreas Möller (54). „Die Einkäufe sind ein klarer Weckruf an die Konkurrenz“, so Möller, der mit dem BVB 1995 und 1996 die Meisterschaft gewann, „aber auch schon in den Vorjahren wurde sehr viel Geld in die Hand genommen, das ist also keine Garantie für den Titel.“

Fast 90 Mio. Euro

Stimmt! Sind es in diesem Sommer bislang fast 90 Millionen Transfer-Ausgaben (u. a. für Haller, Karim Adeyemi von RB Salzburg und Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg), so konnten auch die 148,5 Mio. Euro an Investment in den Kader im Sommer 2019 – unter anderem holte Dortmund Julian Brandt aus Leverkusen, Mats Hummels vom FC Bayern und Thorgan Hazard von Borussia Mönchengladbach – die Bayern-Vorherrschaft in der Bundesliga nicht unterbinden.

Es war in den vergangenen zehn Jahren nicht immer so, dass Branchenführer Bayern München mehr Geld in die Hand nahm als die Verfolger. Die Bayern setzten es nur geschickter ein.

Wie 2018/2019. Dortmund gab für seinen neuen Coach Lucien Favre 90 Mio. Euro aus, allein fast 50 Mio. Euro kosteten die Transfers von Abdou Diallo (Mainz 05) und Axel Witsel (TJ Tianhai / China), aber die Bayern mit dem ablösefrei aus Schalke geholten Leon Goretzka und Hoffenheim-Leihe Serge Gnabry hatten im einzigen knappen Titelrennen der letzten Dekade den längeren Atem, holten 7 Punkte auf.

Der Börsen-Meister

2002 jagten die Dortmunder dem Serien-Meister FC Bayern mit viel finanzieller Wucht die Schale ab. Sie verpflichteten den tschechischen Sturm-Riesen Jan Koller, Nationalspieler Sebastian Kehl (Freiburg) und das brasilianische Angriffsduo Ewerthon (Corinthians) und Marcio Amoroso (Parma) für umgerechnet fast 50 Mio. Euro. „Was gerade passiert, erinnert mich an 2002: Michael Zorc hatte damals ebenfalls eine neue Mannschaft aufgebaut“, sagte BVB-Idol Dede (44) in SPORT BILD.

30 Mio. für Platz 13

Der BVB und die Bayern-Jagd. Mal erfolgreich, mal nur ein Lippenbekenntnis. Aber nie war sie historisch gesehen blamabler als in der Saison 1999/2000.

Fast 30 Millionen Euro setzten die BVB-Bosse um Dr. Gerd Niebaum („Die Visionen des Dr. Gott“) im Sommer 1999 auf dem Transfermarkt ein, u. a. für den Brasilianer Evanilson (Cruzeiro), die deutschen Nationalspieler Christian Wörns (PSG) und Fredi Bobic (VfB Stuttgart) sowie den nigerianischen Stürmerstar Victor Ikpeba (AS Monaco).

Es wurde eine desaströse Saison. Die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe stürzte von Platz 1 (10. Spieltag) auf 14 ab. Zwischen dem 17. und dem 32. Spieltag – 2:1 in Stuttgart am 29. April 2000 mit „Retter“ Udo Lattek – gewann die total verunsicherte Borussia kein Bundesliga-Spiel mehr.

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