Borussia Dortmund

Fussballeck-Topspiel: Kann der BVB in Bremen das Derby vergessen machen?

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Werder Bremen und der BVB mussten am letzten Spieltag herbe Niederlagen einstecken. Im Weserstadion wird sich am 32. Spieltag nun zeigen müssen, ob die Bremer noch eine Chance auf Europa wahren können und ob Borussia Dortmund einen realistischen Anspruch auf die Meisterschaft erheben darf. Die Werderaner sind mit 46 Zählern fünf Punkte hinter einer Platzierung in der Europa League. In Dortmund kann man sich nach Bayerns Remis gegen Nürnberg glücklich schätzen, noch im Rennen um den Titel zu sein. Am Samstag erwartet die Bundesliga ein Spiel, in der zwei großartige Mannschaften die tollen Aspekte ihrer Saison unterstreichen wollen und die Rückschläge der letzten Zeit zu sühnen suchen. 

BVB muss nach Derbydebakel rotieren, Überraschung in Bremens Defensive

Welch ein unfassbares Derby hinter dem BVB liegt, zeigen die personellen Nachwirkungen. Marius Wolf und Marco Reus fallen rotgesperrt aus. Lucien Favre wird somit zur Rotation gezwungen. Während sich die Offensive mehr oder weniger selbst aufstellt, stehen die Schwarz-Gelben vor einer Herausforderung was die rechte Verteidigerseite betrifft. Vermutlich wird Favre auf Routinier Lukasz Piszczek setzen. Der Pole würde sein Comeback nach länger anhaltenden Fußproblemen geben. Zwar ist der Dauerbrenner der letzten Spielzeiten genesen, jedoch definitiv nicht bei voller Fitness. Dan-Axel Zagadou wird mit Knieproblemen wohl auch gegen Bremen keine Option für den Kader sein.

Die Pressekonferenz mit Florian Kohfeldt bot eine Überraschung. Der Trainer der Bremer wird im Spiel gegen den Tabellenzweiten ebenfalls zur Rotation gezwungen. Die Gelbsperre von Niklas Moisander bringt eine defensive Umstellung mit sich. „Ich kann schon sagen, dass Marco Friedl spielen wird“, gibt Kohfeldt dem Leihspieler vom FC Bayern die Startelf-Garantie und lässt offen, ob Sebastian Langkamp oder Milos Veljkovic die Innenverteidigung komplettieren. Auch die Formation ist schwer zu erahnen. Ob Kohfeldt zu einer Umstellung greift, um den Gegner nach der enttäuschenden Niederlage in Düsseldorf auf dem falschen Fuß zu erwischen oder auf eine klassische Vierkette zurückgreift, wird sich erst am Samstag zeigen. Zudem steht der Einsatz von Milot Rashica auf der Kippe. Der in den letzten Wochen groß aufspielende Kosovare musste das Training mit Hüftproblemen abbrechen. Kohfeldt gab sich mit Blick auf Samstag jedoch zuversichtlich.

Voraussichtliche Aufstellungen der Mannschaften:

Werder Bremen: Pavlenka – Selassie, Langkamp, Friedl, Augustinsson – Eggestein, Sahin, Klaassen – Osaka, Kruse, Rashica

Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Weigl, Akanji, Diallo – Witsel, Delaney – Götze – Sancho, Alcacer, Guerreiro

Werders letzte Chance auf Europa?

„Wir hatten zwei Tage frei und haben uns gefragt: Wo stehen wir jetzt und wie gehen wir es an? Fakt ist: wir kämpfen weiter um Europa!“, resümierte Bremens Coach Kohfeldt ein Gespräch mit seinem Mannschaftsrat. Für diesen Kampf bleiben Kohfeldt und seinem Team noch drei Spiele. Die daraus möglichen neun Punkte sind im Grunde Pflicht. Denn sowohl der Trainer als auch seine Spieler wollen Europa unter keinen Umständen abschreiben. Verdient wäre der Einzug in das internationale Geschäft. Bremen präsentiert sich in dieser Saison von seiner besten Seite, zeigte gegen Düsseldorf ein ungewohnt fahriges und instabiles Gesicht. Doch bedenkt man, dass auf Dortmund noch Europakonkurrent Hoffenheim und RB Leipzig folgen, ist der Weg in die Europa League ein extrem schwieriger. 

Doch Bremen bewies in den letzten Wochen besonders im Umschaltspiel höchstes Niveau. Die Pokalniederlage gegen den FC Bayern zeigte zudem, welches Selbstvertrauen in diesem Team steckt. Gegen die vom Derby angeschlagenen Dortmunder darf sich Kohfeldt als Hauptverantwortlicher dieser positiven Saison also durchaus Hoffnungen machen.

Derby vergessen, Titelkampf erinnern

Nachdem Lucien Favre im Anschluss an die Niederlage im Derby den Meisterkampf für entschieden erklärte, dürfte die Aussage des Schweizers durch den Münchner Patzer gegen Nürnberg relativiert worden sein. Zwei Punkte trennen Bayern und den BVB. Ein weiterer Patzer der Bayern hätte bei einem schwarz-gelben Sieg die Tabellenführung zu Folge. Die Dortmunder trainieren Donnerstag und Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Lage ist angespannt, das Derby war auch emotional ein herber Rückschlag. Doch die Zuversicht und der Traum vom Titel sind in Dortmund noch nicht erloschen. 

Die taktische Problematik, welche die beiden Platzverweise im Heimspiel gegen Schalke mit sich bringen, bergen auch eine Chance für Dortmund. Es wird das erste Mal sein, dass der BVB in dieser Konstellation in der aktuellen Saison aufläuft. Mögen die Änderungen auch marginal sein, könnten sie den dringend benötigten frischen Impuls bringen. 

Fazit zum Fussballeck-Topspiel

Bremens Niederlage gegen Düsseldorf und die Dortmunder Pleite im Derby stellen beide Mannschaften angesichts ihrer Ziele mit dem Rücken zur Wand. Dortmund muss unabhängig vom Konkurrent aus München dreifach punkten. Auch Bremen kann mit weniger als einem Sieg nichts anfangen. Das attraktive Umschaltspiel beider Mannschaft, das personell toll besetzte Mittelfeld und ein antizipierter Startelf Einsatz vom zuletzt wieder erblassten Paco Alcacer sind nur einige der Gründe, warum dieses Spiel ein absolutes Topspiel wird. Die Intensität des Saisonendspurts wird an diesem Wochenende auf wenigen Plätzen der Bundesliga so spürbar sein wie in diesem Spiel. Beim BVB kommt es darauf an, wie überlegen sie sich präsentieren. Ohne die vollkommene Kontrolle des Spiels durch die Dortmunder, darf sich Bremen durchaus Hoffnungen auf einen Sieg machen. So oder so erwartet die Bundesliga ein fesselndes Topspiel, vermutlich auf höchstem Niveau.

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