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Borussia Dortmund

Jürgen Klopp über seine Zeit in Liverpool: „In England war alles neu“

Fast auf den Tag genau vor drei Jahren wurde Jürgen Klopp als Trainer des FC Liverpool vorgestellt. Der bisher letzte Meistertrainer von Borussia Dortmund hat sich inzwischen gut auf der Insel eingelebt. Drei Finals stehen seit dem Amtsantritt von Klopp zu Buche – die allerdings allesamt verloren gingen. Im Interview mit „Premier League Productions“, welches vom Portal „JOE“ veröffentlicht wurde, erklärt der gebürtige Schwabe warum er nach England wollte, wieso er einmal jeden Mitarbeiter des Vereins durch einen Raum mit der versammelten Mannschaft laufen ließ und warum er noch kein Fazit seiner Zeit bei den Reds ziehen möchte.

Nach langer Zeit in Deutschland – „Kloppo“ brauchte etwas neues

Im April 2015 kündigte Jürgen Klopp auf einer Pressekonferenz seinen Rückzug als Trainer von Borussia Dortmund an. Nach sieben Jahren war Schluss für den Trainer, der den BVB von einem Abstiegskandidaten zum Double-Sieger formte. Er wolle ein Sabbatical einlegen, sich erstmals seit seinem Amtsantritt in Mainz in 2001 eine längere Pause gönnen. Erst anschließend wollte er wieder einen Verein trainieren. Daraus wurde allerdings nichts. Der engagierte Coach bekam nur wenige Monate nachdem er den BVB verlassen hatte ein Angebot, welches er nicht ausschlagen konnte. Der FC Liverpool klopfte an.

„Ich brauchte wirklich eine Veränderung nachdem ich 14 Jahre lang in Deutschland, wo ich alles kannte, trainiert habe. Ich kannte dort jedes Team. Wenn man mich nach einem Team in der fünften Liga gefragt hätten, hätte ich mindestens vier Spieler des Vereins nennen können“, sagt der 51-Jährige. „Dann kam ich nach England und alles war neu. Ja, ich habe zuvor auch englischen Fußball geschaut, aber ich war vor allem mit der Bundesliga und der Champions League beschäftigt.“

Klopp stellte beim Amtsantritt auch die Mitarbeiter vor

Da „Kloppo“ seinen Vertrag beim FC Liverpool während einer Länderspielpause unterschrieb, kamen viele Spieler erst zurück, nachdem er bereits einige Trainingseinheiten geleitet hatte. Als die Akteure wieder in Liverpool waren, wollte der Trainer bei seiner Vorstellung direkt alle in ein Boot holen. Im Presseraum von Melwood, dem Trainingsgelände des Vereins, saßen Spieler und Trainer beisammen als Jürgen Klopp jeden Mitarbeiter des Geländes einzeln in den Raum holte. Sie alle stellten sich vor und erklärten, was ihr Job ist. „Er sagte: „Jungs, kennt ihr all diese Leute? Sie alle sind hier um euch zu helfen bei 100 Prozent zu sein“, erinnert sich Klopp-Assistent Pepijn Lijnders. „Kennt ihr ihre Namen?“

Mit dieser Aktion wollte er die Spieler daran erinnern, dass sie sich in einer sehr glücklichen Lage befinden für die sie dankbar sein sollten und gleichzeitig die Mitarbeiter wieder auf ihre Seite ziehen. „Wir haben – ganz sicher – für eine bessere Arbeitsatmosphäre gesorgt. Als ich kam, mochte keiner das Team. Nicht mal das Team mochte das Team“, glaubt Klopp.

Ein Fazit? Erst wenn er geht!

Nach drei Jahren und vielen investierten Millionen warten Fans und Verantwortliche gemeinsam auf den ersten Titel der Ära Klopp. Auch der deutsche Trainer selbst hofft bald einmal eine Trophäe zu gewinnen. Seine Zeit will er jedoch nicht einzig darauf reduzieren. „Noch nicht, ich will das nicht machen, denn warum sollte ich meine Zeit hier beurteilen, wenn sie noch nicht vorüber ist?“, stellt der ehemalige Mainz-Coach auf die Frage ob er ein Fazit seiner Zeit bei den Reds ziehen möchte klar. „Niemand will in zehn oder zwanzig Jahren zurückschauen und sagen „Die beste Zeit, die wir je hatten ohne etwas zu gewinnen, war die als Klopp hier war. Das war so lustig.“ Das willst du nicht wirklich etwas, was du erreichen willst.“