Trotz Kovac-Lob: Süle-Verbleib beim BVB wohl ausgeschlossen

Borussia Dortmund wird den auslaufenden Vertrag von Niklas Süle voraussichtlich nicht verlängern. Demnach ist das Aus des Verteidigers in Dortmund wohl beschlossene Sache.
Gegen SGE: Kovac vertraute Anselmino statt Süle
Trotz des Ausfalls von Ramy Bensebaini saß Niklas Süle beim Pokalfight gegen Eintracht Frankfurt am Dienstagabend (5:3 n. E.) zunächst auf der Bank. Niko Kovac bevorzugte überraschend Aaron Anselmino in der Dreierkette. Der BVB-Trainer wollte dort schlichtweg „mehr Aggressivität haben“ und setzte auf den jungen Argentinier. „Südamerikaner sind harte Kerle, deswegen war das die Überlegung“, erklärte Kovac die Entscheidung.
Es ist aber auch ein klares Signal an Süle, nachdem sein Auftritt in München für Aufsehen gesorgt hatte. Seine schwache Leistung gegen den FC Bayern habe bei den Verantwortlichen für Verwunderung gesorgt. Der 49-fache Nationalspieler wirkte gegen die agilen Luis Diaz und Nicolas Jackson überfordert und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Laut den „Ruhr Nachrichten“ ist er in der BVB-Defensive nur noch fünfte Wahl. Die Rückkehr von Emre Can in den kommenden Monaten dürfte seine Situation kaum verbessern.
Süle beim BVB: Zu hohes Gehalt, zu wenig Leistung
Daher muss Süle, wie auch Can, um seine Zukunft an der Strobelallee bangen. Den „Ruhr Nachrichten“ zufolge ist sein Aus bereits beschlossen. Eine Verlängerung seines bis zum nächsten Sommer datierten Vertrags kommt für die BVB-Verantwortlichen nicht infrage. Grund dafür ist auch, dass der gebürtige Frankfurter mit einem Jahresgehalt von zwölf Millionen Euro der Topverdiener im Kader ist – eine Summe, die er selten rechtfertigen konnte. Seit seinem Wechsel nach Dortmund im Sommer 2022 blieb Süle hinter den Erwartungen zurück.
Gegen Eintracht Frankfurt habe er zumindest „hinten sauber und klar gespielt“, lobte Kovac. In der Verlängerung machte Süle mit einem sehenswerten Sololauf auf sich aufmerksam. Im Elfmeterschießen trat er als zweiter Schütze an und verwandelte souverän. Dennoch dürfte der 30-Jährige vorerst mit Anselmino einen neuen, ernstzunehmenden Konkurrenten haben. Die Leihgabe vom FC Chelsea erhielt den Vorzug, obwohl er in den letzten Wochen mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte.
Süle profitierte von einer Gelben Karte
Der Argentinier nutzte seine Chance und habe es „bis zur Halbzeit richtig gut gemacht“, so Kovac, der schwärmte: „Er hat viele Zweikämpfe geführt, viele auch gewonnen.“ Anselmino hätte wohl länger als 45 Minuten auf dem Platz stehen dürfen, wenn er nicht schon verwarnt gewesen wäre. Der 20-Jährige sah Gelb, weil er Gegenspieler Nathaniel Brown am Trikot zog. Nur eine Minute später hätte er sich „nicht über Gelb-Rot beschweren dürfen“, resümierte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller.
Borussia Dortmund musste daher zur Halbzeit personell reagieren. Niklas Süle wurde zum Nutznießer der südamerikanischen Härte und durfte nach dem Seitenwechsel spielen. Wann er ohne die Gelbe Karte gegen Anselmino zum Einsatz gekommen wäre, steht in den Sternen. Nichtsdestotrotz trug der Abwehrspieler maßgeblich zum Einzug des BVB ins Achtelfinale des DFB-Pokals bei. Dieses dürfte aber sein letztes in Schwarz-Gelb werden.
Weitere News und Transfergerüchte rund um den deutschen Fußball findest du hier >>



