Maja Hitij/Bongarts/Getty Images
Neben der Wahl von Hans-Joachim Watzke zum neuen BVB-Präsidenten wurde bei der alljährlichen Mitgliederversammlung auch die geplante Abstimmung über eine Änderung des Wappens mit Spannung erwartet. Diese wurde wegen technischer Probleme auf der über 13-stündigen Veranstaltung jedoch verschoben.
Eine erstaunlich knappe Präsidentenwahl, zahlreiche emotionale Debatten und erstmals hybride Abstimmungen, die zu technischen Schwierigkeiten führten: Die diesjährige Mitgliederversammlung von Borussia Dortmund hat wohl jeden Rahmen gesprengt. Nach Beginn der 14. Stunde wurde sie vom neu gewählten Präsidenten Hans-Joachim Watzke geschlossen. Damit blieb ein Thema auf der Agenda der wohl längsten Mitgliederversammlung der Vereinsgeschichte unbehandelt.
BVB-Mitglied Sam-Joel Renken wollte über eine Änderung des Vereinswappens abstimmen lassen. Der Bundesligist solle komplett zu einer in den 1960er Jahren verwendeten Version des Logos zurückkehren, so der Antrag. Diese wird bereits auf dem aktuellen Champions-League-Trikot und auf einigen Merchandise-Artikeln verwendet. Sie sei „wesentlich edler als die seit 1993 genutzte Variante“, begründete Renken seinen Vorschlag gegenüber den „Ruhr Nachrichten“.
Das alte Wappen stammt zwar nicht, wie vom Mitglied angenommen, aus dem Jahr 1974, ist aber eng mit der Vereinsgeschichte verbunden. Die Version mit den zwei feinen und dem dickeren schwarzen Außenring sowie dem goldgelben Farbton wurde vom BVB in den 1940er-, aber auch den 1960er-Jahren getragen, insbesondere beim Jahrhundertspiel gegen Benfica Lissabon (5:0) und beim Sieg im Europapokal-Finale gegen Liverpool 1966 (2:1 n.V.).
Es ist jedoch unklar, ob sich die BVB-Mitglieder nach einer Änderung des seit über 30 Jahren genutzten Wappens sehnen. Das schlichte Logo mit den Buchstaben „BVB“ sowie der „09“, dem schmalen Außenring und seinem leuchtenden Gelb ist längst eine Institution. Das von Renken vorgeschlagene Wappen hingegen wirkt in der heutigen, minimalistischen Welt schwerfälliger und weniger zeitgemäß.
Andere Vereine, darunter der VfB Stuttgart oder Hertha BSC, sind zwar bereits zu älteren Logos zurückgekehrt, hatten dafür aber auch gescheiterte Experimente mit einem modernen Entwurf. Dieser kam in Dortmund noch nicht auf den Tisch. Daher ist es fraglich, ob eine relativ kleine und doch aufwändige Änderung des langjährigen Wappens als notwendig erachtet wird. Zudem bräuchte Antragsteller Renken mehr als 50 % der Stimmen, um eine Umsetzung seines Vorschlags in die Wege zu leiten. Die Tendenz im Vorfeld war unentschlossen. Während der schrille Gelbton des jetzigen Logos kritisiert wurde, gab es nicht viel mehr, was für das Wappen aus den Sechzigern spricht.
Initiator Renken und BVB-Fans müssen sich bis zu einer finalen Abstimmung über eine mögliche Änderung des Vereinswappens ohnehin noch gedulden. Diese wurde kurz nach Mitternacht aufgrund von Tonproblemen bei der Schalte zum Antragsteller verschoben. Nach einer turbulenten und langen Versammlung fehlten den noch anwesenden Mitgliedern wohl die letzten Kräfte für eine so weitreichende Entscheidung. Es ist noch offen, wann über eine Änderung des Vereinswappens abgestimmt wird. Bis dahin werden die Westfalen weiterhin das in Neongelb leuchtende Wappen auf der Brust tragen. Womöglich auch darüber hinaus.
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