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Borussia Mönchengladbach

Erste Prüfung für Plea – Rekordtransfer sucht nach seiner Form

Alessane Plea, Patrick Herrmann

Neben Paco Alcacer und Axel Witsel gehört Alassane Plea wohl zu den Top-Neuzugängen der Bundesligasaison 18/19. Mit neun Toren und drei Assists war der Rekordtransfer der Gladbacher maßgeblich an der so erfolgreichen Hinrunde seines neuen Arbeitgebers beteiligt. Doch nun befindet sich der 25-Jährige auf Formsuche. Nur ein Tor in fünf Rückrundenspielen, eine sehr dürftige Spielbeteiligung und zuletzt sogar nur ein Platz auf der Bank beim 1:1 gegen Frankfurt. Wird Plea zum Sorgenkind Gladbachs?

Plea schwächelt in der Rückrunde auch bei guter Mannschaftsleistung

Eine konstante Leistung auf hohem Niveau, ein breiter Kader, Thorgan Hazard spielt die Saison seines Lebens und das Mittelfeld blüht auf. Diese Faktoren der bisherigen Saison lassen Borussia Mönchengladbach derzeit verdient auf dem dritten Platz der Bundesliga stehen. Für Alassane Plea bedeutete das Hoch seines Teams zunächst ein sattes Torkonto, einen festen Stammplatz in der Bundesliga und eine Berufung in das französische Nationalteam bei der Nations League. Bedenkt man die Auswahlmöglichkeiten der Equipe Tricolore sind die Leistungen des Stürmers nicht hoch genug zu loben. „Als Stürmer will man immer Tore machen, ich auch“, wird Plea in der Sport Bild zitiert. Davon schoss er in den ersten elf spielen acht Stück. Eine „Alcaceresqe“ Quote, die schwer zu halten ist. Doch Pleas Tief kann an mehr gemessen werden, als an seinen fehlenden Toren.

„Für uns ist sein Einsatz für die Mannschaft genauso wichtig“, erklärt Fohlen-Manager Max Eberl. Und genau hier liegt das Problem. Plea wirkt längst nicht mehr so befreit wie in den ersten Spielen. Unglückliche Ballannahmen, schwache Abschlüsse und fehlende Hartnäckigkeit in der Defensivarbeit. Eine Zweikampfquote von 36,2% in den letzten elf Spielen und eine Passquote unter 70% in den Spielen, die er in der Rückrunde von Beginn an auf dem Platz stand sprechen für einen deutlichen Leistungseinbruch.  

Elf Spiele Top, dann elf Spiele Flop – Hecking sieht die Schuld nicht bei Plea

Auf der Suche nach Gründen findet man schwer einen Ansatz. Auf Gladbachs schwächste Saisonleistung gegen Berlin (0:3) folgte zwar ebenfalls nur ein Unentschieden mit viel Mühe gegen Frankfurt. Von einer Krise kann jedoch nicht die Rede sein. Ein Leistungseinbruch in der Mannschaft ist wohl nicht die Ursache. In Gladbach haderten viele mit Heckings Entscheidung Plea auf die linke Aussenbahn zu ziehen. Lars Stindl wurde vor der Saison als Achter gehandelt, doch als Jonas Hofmann und Florian Neuhaus brillierten und Stindl eine längere Verletzung auskuriert hatte, rutschte der 30-jährige in die Spitze. Als gelernter Stürmer könnte es hier problematisch für Plea geworden sein. Doch die Statistik zeigt, dass er sowohl von links aussen, als auch der Mitte gleichermaßen Torerfolge feierte. Tatsächlich schien der Zug von Aussen in die Mitte sein Spiel zu beflügeln.

Dieter Hecking bewertet die steigende Disziplin defensiver Mannschaften als Ursache für ein zeitweises Scheitern des Franzosen Plea. „Er hat nicht an Qualität verloren, die Gegner haben sich besser auf ihn eingestellt“, versucht der Coach die aktuelle Situation Pleas zu erklären. Wie man mit Raumbeherrschung Offensivkraft erstickt bewies zuletzt auch Nürnberg gegen Tabellenführer Dortmund. Sicher ist die Defensivleistung gerade vermeintlich schwächerer Mannschaften seit der WM in den Fokus gerückt, doch vor den selben Problemen stehen Thorgan Hazard und Lars Stindl in der Gladbacher Offensive. Es mag ihre Bundesligaerfahrung oder etwas anderes sein, doch Plea scheint mit diesem destruktiven Spielstil weniger gut zurecht zu kommen. 

Die Konkurrenz drückt – Plea in ungewohnter Situatuation in seiner ersten Bundesligasaison

Alassane Plea selbst sagt er verspüre keinen Druck. Er wisse er ja, dass man in Gladbach hinter ihm steht. Doch auch er weiß, dass Patrick Herrmann seine Chance wittert, sollte es zu einem Konkurrenzkampf um die Position neben Stindl und Hazard kommen. Die Spielphilosophie der Gladbacher, eiserne Disziplin und Kreativität durch Einzelqualität zu vereinen stand Plea gut zu Gesicht. Und nun der Einbruch? 

Gerade gegen die offensiven Frankfurter hätte er die Räume, die Plea laut Hecking fehlen theoretisch gehabt und saß doch nur auf der Bank. „Wir führen regelmäßig Gespräche mit ihm. Das machen wir mit jedem unserer Spieler.“ So Hecking. Alassane Plea hat sich spielerisch bewiesen. Nun muss er beweisen, dass er in der Lage ist konstant gute Leistungen zu liefern und ein Formtief abzuhaken. Er muss seinen Kampfgeist beweisen. Eine Situation in der man sich als Rekordtransfer sicher selten sieht. Es wird spannend zu sehen, ob Plea gegen Europa-Aspirant Wolfsburg am Samstag (23.02. in Gladbach) wieder in die Startelf rückt und die Chance kriegt ein neues Kapitel für sich zu schreiben. Ein Kapitel, das sich wie seine Hinrunde liest.