Bundesliga

1999: Vier Mal Rot und ein Ulmer bei TV Total

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Es war der 10. September 1999 in der Bundesliga. Im Freitagsspiel empfing der FC Hansa Rostock den Aufsteiger SSV Ulm. Eigentlich keine spektakuläre Partie, dachte man bei sich. Doch es wurde ein Rekordspiel in der deutschen Eliteliga. Rostock gegen Ulm endete mit vier Roten Karten.

Janusz Gora (61) hat es in Deutschland mit nur einem einzigen Wort in eine der großen Unterhaltungssendungen geschafft.

„So ein Schiedsrichter in erste Bundesliga – Skandal!!!“, brüllte der polnische Abwehrspieler des SSV Ulm am 10. September 1999 und nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) erbost in die TV-Kameras.

Ulmer bei TV Total

Stefan Raab von TV Total griff diesen Ausruf spontan auf und legte ihn fortan unter einen seiner berühmt-berüchtigten Jingle-Knöpfe am Studio-Pult.

TV Total erlebten die Zuschauer von RAN – SAT1-Fussball auch an diesem Freitag. Von wegen langweilige Partien zum Start in den 4. Spieltag!

Rostocks Stürmer Victor Agali, der „die Kogge“ kurz vor dem Spielende mit dem 2:1 (90.) gegen 7 tapfere Schwaben erlöste, vermutete gar einen Sportartwechsel.

„Spielt man Fußball, dann spielt man Fußball. Wenn man Rugby spielen will, spielt man eben Rugby“, so der nigerianische Stürmer nach dem Spiel.

Vier Mal Rot bei Hansa Rostock gegen Ulm 1999 – „These Boots are made for walking“

Was war passiert?

  • Die Partie FC Hansa Rostock gegen den SSV Ulm (2:1) 1999 brach einen 33 Jahre alten Bundesliga-Rekord. Seit 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Bayern München (1:2) am 23. April 1966 waren nie mehr Spieler in einem Bundesliga-Match vorzeitig in die Kabinen geschickt worden.
  • Erwischte es 1966 am Betzenberg drei Profis des FCK, so galt nun für vier Ulmer „These Boots are made for walking“!
  • Den ersten Platzverweis – Gelb-Rot – gab es nach 44 Minuten für den Niederländer Hans van de Haar.
  • Der frühere Dortmunder Uwe Grauer – 1993 mit dem BVB im UEFA-Cup-Finale – schloss sich mit Gelb-Rot nach 60 Minuten aus Sympathie an. Er hatte Agali von den Beinen geholt.
  • Evans Wise (79.) war dann der dritte Ulmer Spieler, der vorzeitig runter musste. Dieses Mal mit Glatt Rot (grobes Foulspiel).
  • Zu diesem Zeitpunkt stand Ulm-Coach Martin Andermatt („Ich habe den Linienrichter nur gefragt: Was war das?“) schon im Unterrang der Rostocker Haupttribüne.
  • Manager Erich Steer schloss sich ebenfalls aus Sympathie an (80.).
  • Die Rot-Orgie wurde von Janos Radocki (90. / Notbremse) komplettiert.

Mit den technischen Mitteln von heute (VAR) wäre auch ein fünfter SSV-Spieler noch vom Platz geflogen: Joachim Stadler leistete sich einen Ellenbogenschlag gegen Matchwinner Agali.

Da wären wir dann wieder beim Rugby…

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