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Bundesliga

Die Sache mit dem Maroh-Vertrag

Beim Sieg im „kleinen“ Derby über Bayer Leverkusen spielte Dominic Maroh beim 1. FC Köln die 90 Minuten durch und zeigte eine gute Leistung. Der Slowene, der überhaupt zum ersten Mal unter Stefan Ruthenbeck zum Einsatz kam, zeigte sich in den Zweikämpfen präsent, dirigierte die Innenverteidigung zwischenzeitlich lautstark und versuche sich in der Spieleröffnung. Ihm gelang zwar bei Weitem nicht alles, aber das Engagement und die Motivation waren dem 31-Jährigen nicht abzusprechen. Dass er für den Titel des Spieler des Spiels nicht infrage kommt liegt vor allem daran, dass die Kölner Offensive über weite Strecken des Spiels überzeugen konnte und er mit Dominique Heintz und Jorge Meré zwei Mitspieler in der Innenverteidigung an seiner Seite hatte, die eben noch besser gespielt haben.

Maroh begeistert die Fans

Was Maroh aber besonders gut gelungen war: Die Fans für sich zu begeistern. Vielleicht war es sein emotionaler Zusammenbruch nach dem Spiel, vielleicht seine allgemeine Sympathie – die Fans des 1. FC Köln mögen ihren Maroh. Sie mögen ihn sogar so gerne, dass es mittlerweile eine Online-Petition gibt, die einen neuen Vertrag für Maroh fordert. Am Mittwochabend hatten bereits rund 7500 Menschen ihre digitale Unterschrift unter diese Forderung gesetzt.

Möglicherweise führt Marohs Leistung und seine Hingabe für den Verein nun zu einem Umdenken bei den Bossen. Marohs Vertrag, der im Sommer endet, sollte eigentlich auslaufen, er sollte sich einen neuen Verein suchen. Auch selbst soll der Innenverteidiger in der Domstadt nicht mehr wirklich zufrieden gewesen sein, nachdem er immer weniger Spielzeit bekommen hat. Armin Veh, der von Vereinsseite aus der Entscheider ist, zeigt sich in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend: „Ich werde mich zu keinem Spieler öffentlich äußern, solange nicht klar ist, in welcher Liga wir nächste Saison spielen. Ich werde keine Personalpolitik über die Öffentlichkeit betreiben“, so der Sportdirektor.

Von unten nach oben dabei

Was spricht für einen Maroh-Verbleib und was dagegen? Dafür spricht eindeutig Marohs Hingabe für die Mannschaft. Er ist ein Spieler, der sich immer ‚reinhängt, dem man in Interviews und auch auf dem Platz anmerkt, dass ihm wirklich etwas am Erfolg des 1. FC Köln liegt. Er ist mit dem FC aufgestiegen, hat den ganzen Weg nach oben bis in die Europa League mitgemacht. Und er hat durchaus auch Leistungen gezeigt: Bei allen FC-Fans unvergessen bleiben werden seine beiden Tore beim 2:1-Auswärtssieg gegen Bayer Leverkusen in der Saison 2015/16.

Konkurrenz in der Innenverteidigung

Dagegen spricht, dass der FC in der Innenverteidigung derzeit (noch) gut besetzt ist. Mit Dominique Heintz und Jorge Meré hat Trainer Ruthenbeck derzeit zwei junge Innenverteidiger, die regelmäßig gute Leistungen bringen. Auch Frederik Sörensen spielt konstanter als Maroh. Mit Joao Queiros und Yann Aurel Bisseck kommen Spieler nach, die bereits erste Erfahrungen im Profi-Bereich gesammelt haben und in den jüngeren Mannschaften immer wieder zu überzeugen wissen. Gegen Maroh spricht außerdem, dass er sich im Herbst seiner Karriere befindet und sich höchstens über ein weiteres kurzfristiges Engagement beim FC freuen könnte. Im Falle eines Abstiegs könnte man sich sowieso unmittelbar von ihm trennen.

Dennoch hängt vieles davon ab, in welcher Klasse der 1. FC Köln in der nächsten Saison spielt. Bleibt er erstklassig, steigen auch die Chancen auf einen Maroh-Verbleib, da dann die Mannschaft im Großen und Ganzen zusammenbleiben könnte. Steigt die Mannschaft allerdings ab, wird ein Umbruch nicht zu umgehen sein. Und diesem Umbruch wird dann auch Dominic Maroh zum Opfer fallen.