Eintracht Frankfurt

Schlimmster Absturz: Von ,,Bye, bye Bayern“ zu den ,,Deppen der Nation“

Werbung

Es war am 19. Spieltag der Saison 1993/94. Tabellenführer Eintracht Frankfurt, lange souverän vorn, erlebte einen beispiellosen Absturz. Nie zuvor kassierte ein Bundesliga-Spitzenreiter vier Niederlagen in Folge. Dabei hatte SGE-Trainer Klaus „Toppi“ Toppmöller (heute 73) die Konkurrenz schon mit seinem legendären Spruch „Bye, bye, Bayern“ verabschiedet.

Diese verbale Spitze von Toppmöller nach dem 2:0 gegen die hoch eingeschätzten Dortmunder am 15. Spieltag, sollte sich rächen.

Gemeint war das „Aus“ des großen FC Bayern München im UEFA-Cup beim englischen Underdog Norwich City.

Frankfurt und das verhängnisvolle „Bye, bye, Bayern“

Wie kam es in Frankfurt eigentlich zu ,,Bye, bye, Bayern“?

„Letzte Woche“, sinnierte Toppmöller damals im Presseraum des Frankfurter Waldstadion, „haben alle geschrien: Bayern, Bayern, Bayern. Am Mittwoch haben alle Englisch gelernt. Seitdem hört sich das Bye, bye, Bayern an.“ 

Das 2:0 gegen den BVB durch Tore von Maurizio Gaudino und Rudi Bommer sollte über Wochen der letzte Triumph der Eintracht bleiben.

  • Im Anschluss an die gegen Dortmund gesicherte „Herbstmeisterschaft“ stürzten die mit fünf Punkten Vorsprung an der Spitze stehenden „Adler“ brutal ab.
  • Torjäger Anthony Yeboah (bis dahin 9 Saison-Tore) hatte ihnen schon seit dem 9. Spieltag (3:2 gegen Dresden) gefehlt.
  • Der Ghanaer konnte nach einer schweren Knieverletzung erst am 12. Februar 1994 (1:1 gegen den 1. FC Nürnberg) wieder eingreifen.
  • 9 Yeboah-Tore kamen zu spät, um die Meisterschaft doch noch zu holen.
  • Es reichte am letzten Spieltag gerade noch zu Rang fünf.

In diesen turbulenten RAN-Zeiten ließ es sich Klaus Toppmöller vor dem Spiel in Bremen nicht nehmen, ein Gedicht zu schreiben: „Ich schwöre als Zeuge Yeboahs Stein und Bein, dass Borowka Roth sieht, dass Herzog als einsamer Rufer in der Wüste Waldstadion herumhobscht und Olli sich vergebens nach den Bällen reckt.“ 

4 Niederlagen – Rekord eines Spitzenreiters

Das 0:1 bei Werder Bremen (19. Spieltag / Tor: Wynton Rufer) war die 4. Niederlage für Frankfurt in Folge – Historischer Negativ-Rekord für einen Tabellenführer.

  • 3-mal in Folge verlor die SGE mit 0:3 – in Hamburg, gegen den 1. FC Köln und gegen Borussia Mönchengladbach.

„Die Deppen der Nation“

Tieferer Tiefpunkt war ein 0:1 beim abgeschlagenen Tabellenletzten VfB Leipzig am 28. Spieltag. Toppmöller war es ratlos: „Leipzig hat 14 Spiele verloren. Jetzt sind wir die Deppen der Nation!“

Das 1:2 beim FC Bayern, der am Ende auf Platz eins stand, kostete die letzte Titelchance und am 10. April 1994 trennte sich der hessische Bundesligist sowohl von Trainer Toppmöller als auch von Torhüter-Idol Uli Stein.

„Solange ich hier sportlicher Leiter bin, wird es keine Trennung von Toppmöller geben“, hatte Eintracht-Legende Bernd Hölzenbein († 2024) vorher noch erklärt.

Am Ende galt wohl eher: „Ein Elefant irrt sich gewaltig (Oh, ich hab mich geirrt…).“

Werbung

Ältere Artikel

Erste Gespräche: Wechselt Frans Krätzig zum FC Salzburg?

Frans Krätzig ist eine Leihgabe vom FC Bayern München und stand in der ersten Saisonhälfte…

1. Mai 2025

Vertrag bis 2030: Bayer Leverkusen holt Herthas Maza im Sommer

Es ist offiziell: Ibrahim Maza wird Hertha BSC am Ende der Saison verlassen und sich…

1. Mai 2025

FC Barcelona vs. Inter 3:3: Nur 30 Sekunden…

FC Barcelona gegen Inter Mailand 3:3 (2:2) am späten Mittwochabend im Champions-League-Halbfinale oder: Nur 30…

1. Mai 2025

Jonathan Tah vor dem Absprung – Premier-League-Klub als neue Option

Jonathan Tah wird Bayer 04 Leverkusen im Sommer 2025 ablösefrei verlassen. Der deutsche Nationalspieler hat…

1. Mai 2025

Quintett um Behrens geht: VfL Wolfsburg bestätigt fünf Abgänge

Der VfL Wolfsburg steht für die kommende Saison vor zahlreichen Personalentscheidungen: Trainer Ralph Hasenhüttl könnte…

1. Mai 2025

Schlotterbeck-Zukunft: Langfristiger Vertrag bei Borussia Dortmund

Innenverteidiger Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund fällt derzeit verletzungsbedingt aus. Weil er den Meniskus zusammennähen…

30. April 2025

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Nutzererlebnis bieten zu können. Wenn Sie fortfahren, diese Seite zu verwenden, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.