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Eintracht Frankfurt

SGE: Ohne Alex Meier in die Zukunft – Bobic im Interview

Lucas

Seitdem Fredi Bobic im Juni 2016 seinen Dienst bei Eintracht Frankfurt aufgenommen hat, kann man sagen, dass die Hessen sich kontinuierlich verbessert hat. Bobic hat bei der Eintracht neue Struktur in den Verein gebracht. Nicht nur das Team hinter dem Team wurde konsequent professionalisiert, sondern auch in Sachen Infrastruktur hat sich einiges verbessert. Zuletzt wurde der Spielertunnel renoviert und dieses Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Es ist insgesamt sehr viel Bewegung im Verein. Einige sprechen von einem Aufbruch im gesamten Verein. Mit dieser Einschätzung liegt man zumindest nicht ganz verkehrt.

Gerade die Scoutingabteilung wurde fast komplett erneuert. Mit Ben Manga als Kaderplaner und gleichzeitig als Chef-Scout hat man einen sehr talentierten und auch erfahrenen Mann im Verein, der schon einige Talente hervorgebracht hat. Ein Beispiel ist Filip Kostic, der 2012 von Bobic und Manga aus Groningen zum VfB Stuttgart kam und mittlerweile beim Hamburger SV sein Glück gefunden hat. Im großen „SPORT BILD„-Interview sprach der Sportvorstand jetzt unter anderem über den erneuten Umbruch der Eintracht im Sommer, über die Leistungen der Neuzugänge, Torhüter Lukas Hradecky und über die Pläne mit Kapitän Alex Meier.

 „Habe keine Lust, in jedem Sommer eine neue Mannschaft aufzubauen“

Wenn man die Jugendspieler, die einen ersten Profivertrag erhalten haben, dazuzählt, dann hat das Duo Fredi Bobic und Bruno Hübner in diesem Sommer stolze 15 Spieler verpflichtet. Das ist in der Bundesliga absoluter Spitzenwert. Langfristig gesehen kann dies jedoch sicherlich nicht das Ziel der sportlichen Leitung sein. „Das ist nicht gesund für den Verein. Bei uns war es aufgrund der wirtschaftlichen Situation und der vielen Leihen im letzten Jahr nicht anders möglich“, so Bobic dazu.

Allerdings muss man berücksichtigen, dass die Hessen auch insgesamt neun Spieler verlassen haben. Es war daher schon früh abzusehen, dass es auch in dieser Saison eine ähnliche Entwicklung geben wird wie bereits vor der vergangenen Spielzeit. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Eintracht aktuell mit guten 14 Punkten den siebten Platz der Tabelle belegt. Trainer Niko Kovac hat seine Mannschaft schon früh in einer Saison wieder einmal zu einer wahren Einheit auf und neben dem Platz geformt.

„Hinter jedem Spieler steckt eine Idee“

Gerade die Neuzugänge Sebastien Haller (kam für 7 Millionen € vom FC Utrecht) und Jetro Willems (kam für 5 Millionen € von PSV Eindhoven) konnten bisher überzeugen. Haller, der in insgesamt 11 Spielen bereits 7 Tore und 4 Vorlagen erzielen konnte, ist dabei, sich für die Hessen zu einem Schlüsselspieler zu entwickeln. Der Stürmer hat eine ausgezeichnete Athletik und überzeugt bisher auch mit seinen Vollstreckerqualitäten.

Jetro Willems, der schon sieben Champions-League- und 23 Europa-League-Einsätze für Eindhoven vorzuweisen hat, konnte den Abgang von Bastian Oczipka (ging für 4,5 Millionen Euro zum FC Schalke 04) bisher fast vergessen machen. Der 23-Jährige überzeugt mit seiner Schnelligkeit und seinen scharfen und zielgerichteten Pässen. Allerdings muss seine Defensivarbeit noch besser werden, denn in der Rückwärtsbewegung zeigten sich zuletzt einige Defizite.

„Wir sind froh, dass Lukas diese Saison noch da ist“

Eine entscheidende Baustelle im Frankfurter Kader ist aktuell die Torhüterposition. Der Vertrag von Lukas Hradecky läuft bekanntlich im Sommer 2018 aus. Der finnische Nationaltorhüter lehnte zuletzt das Angebot der Eintracht ab. Bobic gibt sich allerdings noch nich geschlagen und blickt zuversichtlich auf die Personalie: „Es kann auch sein, dass wir die Verhandlungen nochmal aufnehmen und er noch fünf Jahre bleibt.“

Die Eintracht ist daher bereits auf der Suche nach einem Ersatz für Hradecky. „Wir schauen im In- und im Ausland. Wir überlegen auch noch, ob wir einen jungen oder erfahrenen Torwart holen“, äußert sich Bobic zur Verpflichtung eines neuen Torhüters. Ein Wechsel des US-Nationalspielers Bill Hamid von D.C. United kam nicht zustande. Der Amerikaner entschied sich gegen die Eintracht und wird voraussichtlich zum FC Midtjylland nach Dänemark wechseln.

Es bleibt daher abzuwarten, wie sich Hradecky entscheidet. Vielleicht gibt es im Poker um eine Verlängerung auch ein Happy-End für die Hessen. Die Fans der Eintracht hätten sicherlich nichts dagegen.

Bobic über Alex Meier: „Es geht ihm nach wie vor nicht gut, auch nach der zweiten OP nicht“

Der letzte Pflichtspieleinsatz von Alex Meier ist auf den 27. Mai dieses Jahres datiert. Es war das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund. Meier wurde in der 72. Spielminute eingewechselt und sollte die Wende im Finale gegen den BVB einleiten. Daraus wurde bekanntlich nichts. Die Dortmunder retteten das 2:1 über die Zeit und holten sich den Pokal.

Anschließend folgte der Schock: Alex Meier verletzte sich im Sommerurlaub bei einer Laufeinheit am Knöchel und musste operiert werden. Der mittlerweile 34-Jährige verpasste die Vorbereitung und somit auch den Saisonstart in der Bundesliga. Im Juli beim Trainingsauftakt der SGE wurde dann bekannt, dass sich der Kapitän der Hessen eine Borreliose-Erkrankung zugezogen hatte und mit Antibiotika behandelt werden muss.

Meier, der nach dieser überraschenden Diagnose bisher nicht ins Mannschaftstraining der Eintracht zurückkehren konnte, wird vermutlich seine Karriere über 2018 hinaus nicht aktiv fortführen können. „Er hat einen Anschlussvertrag und wird eine Position im Verein übernehmen. Aber jetzt geht es nur darum, dass er gesund wird“, gibt Bobic Einblicke in die Zukunftspläne mit Meier. Ein Ende, welches der in Frankfurt genannte und geliebte „Fußballgott“ definitiv nicht verdient hätte. Es bleibt zu hoffen, dass der Torjäger seinem Verein in dieser Saison vielleicht doch noch einmal zur Verfügung steht.