Eintracht-Manager Bobic: „Ich bin in der Bundesliga groß geworden und liebe sie“
Als Manager von Eintracht Frankfurt hat Fredi Bobic vieles verändert. Den Klub übernahm er zu einer Zeit, wo die Eintracht vieles beschäftigte, sicherlich aber nicht die internationalen Plätze. Doch seit der Ex-Stuttgarter die „Adler“ mit anführt, ging es steil bergauf. Mit dem „kicker“ sprach er über die Entwicklung der Eintracht, der Fußball-Welt und die WM in Katar.
Steile Entwicklung unter Bobic
Neben dem „täglich Brot“ in der Bundesliga, hat die Eintracht aus Frankfurt dieses Jahr erneut die Ehre sich in der UEFA Europa League zu beweisen. Nachdem man in der letzten Saison positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte, freute sich fast ganz Fußball-Deutschland mit dem Verein auf eine weitere Spielzeit.
Einen nicht unerheblichen Anteil an der positiven Entwicklung der „Adler“ hat Manager Fredi Bobic. Der Sportchef legte seit seinem Amtsbeginn 2016 den Grundstein für das heutige Frankfurt. In der Europa League will man den Weg nicht bereits in der Gruppenphase enden lassen. Ein erfolgreiches Jahr wie letzteres (Halbfinale) dürfte utopisch sein, aber das schien es auch in der vergangenen Spielzeit.
Doch um den Traum weiter am Leben zu halten, müssen die Mannen von Trainer Addi Hütter nun punkten. „Auch in London können wir etwas holen, wenn wir an unser Limit gehen“, ist Bobic überzeugt, dass man die favorisierten Londoner von Arsenal schlagen kann. Das Hinspiel hatte man im eigenen Stadion mit 0:3 verloren. Zwei Spiele stehen in der Gruppe noch aus. Derzeit steht man mit Standard Lüttich gleich auf (je sechs Punkte) hinter den Londonern (zehn Punkte).
Frankfurts Arbeit als Werbung für die Bundesliga
In den abgelaufenen Spielzeiten war vor allem das Sturm-Trio um Sebastian Haller, Ante Rebic, und Luka Jovic für den Erfolg zuständig, beziehungsweise verantwortlich gemacht worden. „Es ist nachvollziehbar, dass viele sich in das verliebt haben, was wir letztes Jahr gesehen haben“, verstand auch Bobic die Sorge um die Abgänge des Top-Trios. Doch an dieser Stelle setzte der Manager an. Im Sturm hat man sich neu aufgestellt und weist bereits jetzt schon wieder eine beachtliche Qualität mit langfristiger Perspektive auf.
Deshalb ist es für ihn auch wichtig, Erfolge und die Personalpolitik richtig einzuordnen. Doch dort fühlt sich Bobic in Frankfurt gut aufgehoben, wie er sagt: „Über 90 % unserer Fans haben dafür auch das richtige Gespür“. Mit seinem Verein machte er auch international auf sich aufmerksam. Die Werbung, die die Eintracht für die Bundesliga machte, hatte einen großen Wert. Deshalb ist sich auch der in Kroatien geborenen Ex-Profi sicher: „Das Interesse wird nicht abklingen“.
Lob für Präsident Fritz Keller
Dafür sei die Begeisterung, auch in Deutschland, am Sport Fußball einfach zu groß und müsste schon durch eine extreme Kultur-Veränderung zerstört werden. In dem Bezug sieht Bobic auch die öffentlichen Auftritte der Profis in sozialen Medien weniger protzig oder selbst darstellerisch. „Wenn es keinen interessieren würde, würde man das nicht machen“, sucht der Manager die Verantwortung für die angebliche Glorifizierung bei der Gesellschaft selber.
Für die Ausrichtung der Bundesliga wird auch in der Zukunft der neue DFB-Präsident Fritz Keller zuständig sein. Von dem 62-Jährigen schwärmt der Eintracht-Funktionär: „Er ist ein kommunikativer, emphatischer und teamfähiger Mensch, der von innen heraus wirkt, jeden Stein umdrehen und alles angehen wird“. Deshalb will er auch Teil des Projekts „Bundesliga“ sein. „Ich bin in der Bundesliga groß geworden und liebe sie“, identifiziert sich Bobic zu 100 % mit der heimischen Liga.
Daher waren auch bisher Angebote aus dem Ausland für ihn irrelevant. Langfristig will er aber noch in den USA arbeiten. Aktuell gibt es aber nur die Eintracht. „Es erfüllt mich mit stolz, wie die Mitarbeiter in meinem Team an ihre grenzen gehen, um noch besser zu werden“, lobt Bobic die Art und Weise der Arbeit in Frankfurt.
Kritisch hingegen betrachtet er die anstehende Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Denn die WM kurz vor Weihnachten werde „uns vor extreme Probleme stellen“. Dabei geht es Bobic weniger um die kulturellen Unterschiede, sondern viel mehr um die Idee in einem Land dieses Turnier zu spielen, in dem die Temperaturen geradezu erdrücken sind. Für den Spielplan wird, dass eine neue, nie da gewesene Herausforderung darstellen.