Bundesliga

Er wollte die Champions League gewinnen – Das gescheiterte Talent Alexander Merkel

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Junge Talente stehen in der heutigen Zeit aufgrund der Medien immer früher im Rampenlicht. Vor allem die hohen Ablösen im Jugendalter sind sinnbildlich für die rasante Entwicklung. Doch nicht alle hochgelobten Talente schaffen es letztlich die Erwartungen zu erfüllen. Fussballeck blickt in einer neuen Serie auf jene Talente zurück, die vor wenigen Jahren noch als zukünftige Weltstars gehandelt wurden, sich am Ende jedoch nicht vollends behaupten konnten. Alexander Merkel galt zu Beginn des Jahrzehnts als zukünftiger deutscher Nationalspieler. Sein rascher Aufstieg in Italien vor fast zehn Jahren verlief jedoch ebenso schnell wieder abwärts.

Profi-Debüt mit Ronaldinho und Co.

Es war der 8. Dezember 2010 als der 17-jährige Deutsch-Kasache für den AC Mailand debütierte. In der 75. Minute wurde Alexander Merkel für Robinho in der Champions League-Begegnung gegen Ajax Amsterdam eingewechselt. Nur ein Jahr zuvor war er aus der B-Jugend des VfB Stuttgart nach Italien gewechselt. Zu dieser Zeit galt Milan noch als europäisches Spitzenteam. In der damaligen Mannschaft spielten unter anderem Akteure wie Ronaldinho oder Andrea Pirlo. Für Merkel sollte es nicht der einzige Einsatz im Dress der „Rossoneri“ bleiben. Insgesamt zehn Partien absolvierte der zentrale Mittelfeldspieler während der Saison 2010/2011  im Team von Massimiliano Allegri. Der Meistertitel am Ende der Saison war die Krönung nach seinem raschen Aufstieg.

Alles deutete auf eine rosige Zukunft für den damaligen Junioren-Nationalspieler Deutschlands. „Ich lebe meinen Traum. Ich will ein Star werden. Ich will die Champions League gewinnen. Ich will für immer bei Milan bleiben“, erklärte Merkel vor knapp neun Jahren gegenüber dem ZDF. Bereits in der darauffolgenden Spielzeit wurde er auf Co-Eigentümer-Basis an den FC Genua verkauft. Beim abstiegsbedrohten Serie A-Team kam der Mittelfeldspieler in der Hinrunde immerhin auf 13 Einsätze.

Nach einem halben Jahr folgte aber bereits die Rückkehr nach Mailand. Nur ein einziges Ligaspiel durfte der damals 19-Jährige in der restlichen Saison absolvieren. Zu Beginn der Saison 2012/2013 kehrte er dann wieder zu Genua zurück. Nachdem er im Jahr zuvor eine gute Halbserie für den Verein gespielt hatte, konnte er nicht mehr an die starken Leistungen anknüpfen. Lediglich sechs Ligaspiele absolvierte Merkel nach seiner Rückkehr in die italienische Hafenstadt.

Nach Genua folgt eine Odyssee an Wechseln

Das enttäuschende Genua-Comeback war für Merkel der Beginn einer Vielzahl an Vereinswechseln. Bis 2018 spielte das frühere Wunderkind bei keinem Klub länger als ein Jahr. Udinese Calcio, Watford, Grasshopper Zürich, Bochum und Admira Wacker hießen seine weiteren Stationen. Auch mit dem Debüt für die deutsche Nationalmannschaft hat es nicht geklappt. Stattdessen hat der in Almaty geborene Rechtsfuß seit 2015 drei Länderspiele für Kasachstan gemacht. Im Nachhinein hat Merkel die großen Erwartungen von damals nicht erfüllen können. „Als Jugendlicher realisierst du gar nicht, was du da gerade erleben darfst. Du denkst, das sei alles normal, willst einfach nur Fußball spielen. Im Nachhinein war der Hype vielleicht zu groß. Ich bin damit nicht klargekommen“, erklärte er im Oktober 2019 gegenüber der „BILD“.

Merkel ist bei Heracles Almelo angekommen

Fast zehn Jahre nach seinem Profi-Debüt scheint der mittlerweile 28-Jährige nun endlich bei einem Verein angekommen zu sein. Bei Heracles Almelo gilt er seit seiner Ankunft 2018 als unangefochtener Stammspieler. In den bisherigen anderthalb Jahren absolvierte Merkel bereits 63 Pflichtspiele (zwei Tore und sechs Vorlagen) für den niederländischen Klub. Wie es nach dem Sommer weitergeht, bleibt abzuwarten. Sein Vertrag endet im Juni, aber eine Verlängerung ist durchaus wahrscheinlich.

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