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FC Bayern München

Lauterbach kritisiert: „Fußball setzt sich über Regeln hinweg“

Nachdem Thomas Müller während der Klub-WM in Katar positiv auf das Coronavirus getestet wurde, muss sich der Fußball aktuell vermehrt mit kritischen Stimmen auseinandersetzen. Nun hat sich SPD-Politiker Karl Lauterbach im „Sport1“-Interview ausführlich zu dem Vorfall geäußert.

Lauterbach tadelt Sonderbehandlung für den Profi-Fußball

Lauterbach zufolge habe man „die Sicherheit der Bundesligaspiele jetzt, das muss man zugeben, mit ausreichender Sicherheit organisiert.“ Die sich mehrenden „zusätzlichen Spiele mit Reisen in Länder, wo die Pandemie nicht wirklich kontrolliert ist“, seien allerdings „nicht verantwortungsvoll.“

Der SPD-Gesundheitsexperte plädiert stets für einen vorsichtigen Umgangs mit der Pandemie. Daher sieht der 57-Jährige die Rolle des Fußballs, nicht zuletzt aufgrund der Katar-Reise des Rekordmeisters, unverändert kritisch. „Den Bürgern raten wir zu Recht von jeder unnötigen Reise ins Ausland ab. Der internationale Fußball setzt sich über diese Regeln einfach hinweg“, sagte Lauterbach.

„Rückreise von Müller wäre normalerweise undenkbar“

Da englische Teams derzeit nicht nach Deutschland einreisen dürfen, wollen Leipzig und Gladbach ihre Heimspiele in der Champions League gegen Liverpool und Manchester City in Ungarn austragen. Dabei wisse laut Lauterbach niemand „genau, wie die Infektionslage in Ungarn wirklich ist. Und dass Spieler aus Großbritannien ausreisen dürfen für ein solches Spiel, ist auch falsch. Es ist ein verzerrter Wettbewerb, der zur Pandemiemüdigkeit beiträgt, weil er die Glaubwürdigkeit unserer Regeln in Frage stellt.“

Schließlich würden die Bürger nicht wollen, „dass mit zweierlei Maß gemessen wird, nur weil es um Millioneneinnahmen durch Fernsehübertragungen geht“. Dass Müller nicht in Katar bleiben musste, um sich dort vorschriftsgemäß in Quarantäne zu begeben, sondern isoliert nach Deutschland zurückfliegen musste, passt für den Epidemiologen ins Bild und sei „normalerweise natürlich undenkbar.“

Fußballer als Impf-Vorbilder? – „Höhnischer Vorwand“

Die jüngste Anregung von Bayerns Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, Profi-Fußballer als vertrauensstiftende Maßnahme für die Bevölkerung öffentlichkeitswirksam impfen zu lassen, ist für Lauterbach lediglich ein „abwegiger und vorgeschobener Vorwand, um die Privilegierung der Spieler zu rechtfertigen. Es klingt höhnisch, jeder weiß doch, dass die Impfbereitschaft hoch ist und der Impfstoff fehlt.“

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