Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images
Seit der Saison 2005/06 bestreitet der FC Bayern München seine Heimspiele in der Allianz Arena. Jürgen Muth, Geschäftsführer der Allianz Arena, sprach im Interview über die komplexen Herausforderungen beim Bauprozess.
Im Mai 2005 wurde die Heimspielstätte des FC Bayern offiziell eingeweiht, damals noch zusammen mit dem TSV 1860 München. Jürgen Muth ist der Geschäftsführer der Allianz Arena. An die Anfangszeit kann er sich noch genau erinnern, wie er nun gegenüber „fcbayern.tv“ erklärte: „Ich durfte 2001 zu diesem Projekt stoßen, ab 2002 dann Vollzeit. Es war ein Wettbewerb. Als die Verantwortlichen von Bayern und damals auch 1860 kamen und sich alle Arbeiten angeschaut haben, sind sie relativ zielsicher auf dieses Modell zugesteuert, weil es die Faszination hatte, dass es auf Knopfdruck seine Farben ändern konnte.“
Dennoch sei der Ingenieur damals erst einmal „zusammengezuckt“. Hintergrund war, dass „diese Fassade in der Form noch nie gebaut wurde und uns Bauleuten klar war, dass wir brandschutztechnisch vor große Herausforderungen gestellt werden.“
Für die fast 3000 rautenförmigen Kissen, die die Außenhülle der Allianz Arena bilden, war ein spezielles Brandschutzkonzept notwendig. Auf einem Testgelände in Leipzig fanden die ersten Brandversuche statt. Muth dazu: „Dann standen wir vor dieser Fassade, es wurde ein großer Holzstapel angezündet und wir haben wirklich nicht gewusst, wie diese Fassade brennt. Und das Wichtige war, dass diese Fassade nicht komplett abbrennt, wenn eins dieser Felder brennt.“
Auch er selber war damals aktiv in die Brandversuche involviert. „Der zweite Versuch war übrigens, dass ich den ersten und hoffentlich letzten Molotowcocktail in meinem Leben geschmissen habe auf diese Fassade. Was ist unterschätzt habe: Diese brennende Bierflasche kam wieder zurückgeflogen. Und dann bin ich etwas gerannt und sie ist dann so drei, vier Meter hinter mir am Boden zerschellt. Mich hat sie nicht erwischt.“
Dennoch war es eine spannende Zeit, denn „ohne diese Fassade wäre die Allianz Arena heute nicht das, was sie nunmal ist.“ Das Konzept überzeugte am Ende nicht nur die Verantwortlichen. Ein Jahr vor Fertigstellung wurde der Arena zudem der deutsche Brandschutzpreis verliehen.
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