FC Bayern München

Ribery lobt Gnabry und sieht bei Bayern „kaum Platz“ für Sancho und Havertz

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Nach zwölf Jahren und 24 Titeln im Dress der Münchner war im Sommer Schluss: wie sein langjähriger kongenialer Partner Arjen Robben bekam auch Franck Ribery beim deutschen Rekordmeister keinen neuen Vertrag mehr. Während der Niederländer seine Karriere anschließend beendete, wagte der Franzose den Schritt zur Fiorentina. Im Gespräch mit „Sport Bild“ spricht der 36-Jährige über den Fußball in Italien und seinen FC Bayern.

„Bei einer Niederlage weint die Stadt“

Ribery zeigt in der Serie A bislang keinerlei Anpassungsprobleme und wurde bereits zum Spieler des Monats September ausgezeichnet. Die italienische Liga sei allerdings „komplett anders. Es geht mehr um Taktik, die Teams agieren etwas abwartender, kontrollierter. In der Bundesliga wird immer gelaufen, das ganze Spiel. Es geht mehr rauf und runter. Aber beide Ligen haben ihren Reiz“, berichtet er. Beim Gastspiel der Viola beim AC Milan bekam Ribery zuletzt sogar von den Milanisti Applaus. „Die Menschen hier ticken einfach anders“, erzählt der Linksaußen. „Sie sind etwas leidenschaftlicher“. Florenz erinnere ihn an Marseille, wo er von 2005 bis 2007 spielte. „Hier gibt es für viele nur Familie und Fußball. Bei einem Sieg ist die ganze Stadt glücklich, bei einer Niederlage weint sie“. Die Tifosi „lieben Fußball, das Spektakel. Sie honorieren Leistung, Kampf, Tricks. In San Siro, diesem geschichtsträchtigen Stadion, Beifall zu bekommen, war fantastisch. Das macht mich stolz“.

Foto: Gabriele Maltinti/Getty Images

Kontakt zu Hoeneß und Erinnerungen an Marseille

„In Deutschland liebt man auch den Fußball, aber es gibt einen Unterschied. In der Bundesliga sind die Stadien neuer, es gibt mehr Fans. Das Leben ist anders“, so Ribery. „Die Menschen, die Sprache. Das Essen ist fantastisch, es gibt viele sehr gute Restaurants“. Auch sein Privatleben habe sich mit dem Wechsel an den Arno geändert. Auf die Straße zu gehen sei für ihn „kaum möglich. Die Mentalität ist hier komplett anders als in München. Ich kann nicht einfach so rausgehen, die Menschen sind so enthusiastisch“.

Mit großer Begeisterung verfolgt Ribery seinerseits auch die Spiele der Bayern. „Ich bin immer emotional. Und ich bin immer für Bayern“. Jede Partie könne er jedoch nicht anschauen. „Wir spielen oft sonntags, so dass wir am Samstag Training haben, während Bundesliga läuft“. Mit „fast allen“ seiner Ex-Kollegen habe er weiterhin Kontakt. „Mit Manuel Neuer, Thomas Müller, David Alaba, Jérôme Boateng, Serge Gnabry, Javi Martínez. Wirklich mit vielen. Sogar Uli Hoeneß hat sich zuletzt bei mir gemeldet, das hat mich sehr gefreut“.

Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images

„Serge hat Charakter, spielt ohne Angst“

Gefreut hat er sich auch über Gnabrys Gala-Vorstellung bei den Spurs. „Vier Tore in einer Halbzeit, das ist fantastisch. Serge ist ein Spieler, der schnell lernt. Ich bin glücklich, dass es für ihn so gut läuft. Er bekommt jetzt noch mehr Power, mehr Selbstvertrauen. Er ist ein Junge, der nur auf sein Spiel achtet, sich von nichts ablenken lässt. Genauso bin ich auch“. Mit seinen 24 Jahren sei er noch jung, „aber er hat Charakter, Persönlichkeit. Er spielt ohne Angst“, findet Ribery. Gnabry werde bei den Bayern „seinen Weg gehen“, Jadon Sancho würde er von einem Wechsel nach München hingegen abraten.

„Ein guter Spieler“ sei der Dortmunder, „aber Bayern hat auf dieser Position genug gute Spieler. Wo soll er spielen? Es gibt Müller, Gnabry, Perisic, Coman, Coutinho, Lewandowski“. Im Bayern-Kader „wäre kaum Platz für ihn“. Ähnlich sieht er den Fall Kai Havertz. „Er braucht in seinem Alter viele Einsätze, er muss Erfahrung sammeln“. In München „wäre das schwierig. Ich habe das zuletzt bei Renato Sanches erlebt: Er ist wirklich ein super Spieler, dieses Potenzial ist unglaublich“. Die wenige Spielpraxis habe den Portugiesen jedoch „irgendwann demotiviert“. An Trainer Niko Kovac gibt es für Ribery derweil nichts zu rütteln. „Meiner Meinung nach ist er ein sehr guter Trainer für Bayern“.

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