Stuart Franklin/Getty Images
Luis Diaz avancierte beim 2:1-Auswärtssieg des FC Bayern München gegen Paris Saint-Germain zunächst zum gefeierten Helden, ehe er mit einem rüden Foul an PSG-Star Achraf Hakimi zum tragischen Mittelpunkt wurde.
Díaz hatte die Münchner mit einem Doppelpack in der 4. und 32. Minute früh auf die Siegerstraße gebracht. Mit Tempo, Präzision und Entschlossenheit dominierte der Rekordmeister die erste Halbzeit im Prinzenpark. Doch in der Nachspielzeit kippte die Stimmung: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld setzte Díaz zur Grätsche gegen Hakimi an. Von hinten, mit hoher Intensität, direkt ins Sprunggelenk. Der Marokkaner ging unter Schmerzen zu Boden, hielt sich weinend das Gesicht und musste an seinem 27. Geburtstag mit Krücken und Orthese vom Platz geführt werden.
Schiedsrichter Maurizio Mariani zeigte zunächst Gelb, korrigierte nach VAR-Review auf Rot. Eine Entscheidung, die Experten spaltete. Während Ex-Schiedsrichter Lutz Wagner die Karte als „absolut zwingend“ bezeichnete und von „offener Sohle“ sprach, sah Manuel Gräfe eine überhastete Reaktion: „Ohne Verletzung bleibt es bei Gelb.“ Mats Hummels nannte die Szene eine „südamerikanische Doppelgrätsche“, wie man sie oft sehe.
In der Kabine war Díaz sichtlich mitgenommen. Joshua Kimmich berichtete, der Kolumbianer sei „niedergeschlagen“ gewesen, weil er wusste, wie schwer es für das Team in Unterzahl werden würde. Manuel Neuer, der das Spiel aus der Ferne beobachtete, sagte: „Mir wurde gesagt, es war kein ganz hartes Foul. Ich weiß nicht, ob das überhart war.“ Trainer Vincent Kompany zeigte Mitgefühl für Hakimi und erinnerte an Jamal Musialas schwere Verletzung bei der Klub-WM: „Das Wichtigste ist, dass Hakimi nicht zu lange ausfällt.“
Sportvorstand Max Eberl lobte das Mannschaftsgefüge: „Er ist als Erster in der Kabine gestanden und hat jeden Spieler abgeklatscht. Er weiß, dass er der Mannschaft dankbar ist – und die Mannschaft ihm auch.“ Trotz Unterzahl verteidigte Bayern die Führung leidenschaftlich und bleibt mit 16 Siegen aus 16 Spielen makellos. Díaz wird das nächste Champions-League-Spiel gegen den FC Arsenal am 26. November rotgesperrt verpassen. Wie lange er fehlen wird, entscheidet die UEFA.
Josip Stanisic nahm seinen Mitspieler in Schutz: „Ich habe gedacht, das ist keine Rote Karte. Hakimi stellt seinen Fuß clever rein.“ Gleichzeitig forderte er mehr Cleverness von Díaz: „Wenn er nochmal so eine Aktion hat, dann muss er einfach stehen bleiben und ihn festhalten. Dann ist es ein taktisches Foul, alles gut.“
Nach dem Spiel meldete sich Díaz selbst via Instagram zu Wort. Eine direkte Entschuldigung blieb aus, doch sein Statement war von Reue und Respekt geprägt: „Ich war traurig, dass ich das Spiel nicht mit meinen Teamkollegen zu Ende bringen konnte, aber stolz auf ihren unglaublichen Einsatz. Ich wünsche Hakimi eine schnelle Rückkehr auf den Platz.“
PSG-Trainer Luis Enrique zeigte sich nachsichtig: „Fußball ist ein Kontaktsport. Es ist schade für Hakimi.“ Kompany ergänzte: „Das Spiel war auf höchster Intensität. Díaz ist ein ehrlicher Junge. Er wollte niemanden verletzen.“
Die Szene sorgte auch abseits des Rasens für Aufsehen. Der Pariser Journalist Said Amdaa drohte Díaz öffentlich auf X (vormals Twitter) mit Worten wie „Du Verbrecher“ und kündigte an, ihn „bis zum Ende seiner Karriere unter Druck zu setzen“, sollte Hakimi den Afrika-Cup verpassen. Dieser wird im kommenden Jahr in Marokko ausgetragen und droht nun, ohne seinen Starspieler stattzufinden. Die Posts wurden später gelöscht.
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