Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images
Sven Ulreich stand in der Saison 2017/2018 plötzlich viel mehr im Rampenlicht als eigentlich erwartet. Das hing damit zusammen, dass Manuel Neuer nahezu die gesamte Spielzeit verletzt verpasste. Aufgrund seiner guten Leistungen formulierte er für die neue Saison gestiegene Ansprüche. Doch statt mehr Einsätzen im Vergleich zu früheren Spielzeiten spielt er jetzt gar nicht mehr. Ist ein Winter-Wechsel die Lösung?
In der abgelaufenen Spielzeit machte Sven Ulreich unter Jupp Heynckes mit guten Leistungen durchaus auf sich aufmerksam. Dieser machte sich für seinen Torwart stark und gab ihm so sehr viel Selbstvertrauen. Oft war er ein Punktegarant für die Bayern, hielt auch teilweise sehr schwierige Bälle. Als Manuel Neuer auch in der Spätphase der Saison noch nicht wieder fit war, machte sich im Verein dennoch kaum einer Sorgen. Sven Ulreich blieb über Monate konstant und vertrat den mehrmaligen Welttorhüter exzellent.
Im Kopf haften blieb bei vielen dennoch lediglich nur sein entscheidender Patzer im Rückspiel bei Real Madrid. Beim Stand von 1:1 rutschte er an einem (allerdings auch sehr schlechten) Rückpass vorbei, so dass Karim Benzema nur noch einschieben musste. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Die Partie endete 2:2, Bayern flog raus (insgesamt 4:3 für Real Madrid). Was oftmals vergessen wird: Im Hinspiel waren es zwei schlimme indivduelle Fehler von anderen Spielern, die für den Real-Sieg sorgten. Es war und ist also falsch, Ulreich die Schuld am Ausscheiden der Münchner zu geben. Insgesamt hat der 30-Jährige eine sehr gute Saison gespielt.
Vor der neuen Saison forderte Ulreich offen, auch bei einer Rückkehr von Neuer künftig mehr Spiele machen zu wollen. Auch wenn ihm klar war, dass der 32-Jährige wieder die Nummer eins sein wird, ging er davon aus, öfter mal für Neuer in die Mannschaft zu rotieren. Beispielsweise im Pokal oder in Spielen gegen schwächere Gegner. Solche Begegnungen hat es trotz der schwachen Form der Mannschaft in dieser Saison auch bereits durchaus gegeben. Im Pokal spielten die Bayern gegen zwei Viertligisten, in der CL war beispielsweise AEK Athen ein äußerst harmloser und schwacher Gegner.
Genau in solchen Spielen wollte Ulreich eigentlich mehr eingesetzt werden. Stattdessen steht er in dieser Saison noch bei null Einsätzen. der neue Trainer, Niko Kovac, scheint ihm also nicht einmal Begegnungen gegen sehr schwache Gegner zuzutrauen. Das dürfte bei dem 30-Jährigen für reichlich Frustration sorgen. Es ist also durchaus möglich, dass er als Konsequenz dessen den FC Bayern im Winter, spätestens aber im nächsten Sommer, verlassen möchte, um mehr Spielpraxis zu erhalten.
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