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FC Schalke 04

Die Überraschungsspieler der Saison – Teil 3

Die Saison neigt sich dem Ende zu. Der BVB und der FC Bayern konkurrieren im Fernduell um die Meisterschaft. Dies haben die beiden Mannschaften nicht zuletzt Spielern wie Jadon Sancho, Axel Witsel oder Serge Gnabry zu verdanken. Aber auch die anderen Vereine der Bundesliga haben Personalien in ihren Reihen, die in der aktuellen Spielzeit unerwartet groß aufspielten. Alexander Nübel könnte nach seiner Saison der nächste Schalker Torwart sein, der zum Rekordmeister nach München wechselt. Welche anderen Spieler haben mit ihren guten Leistungen am überrascht ?

Nur ein Spieler bei Mainz 05 mit durchgehendem Top-Niveau.

Mainz 05 spielt eine durchwachsene Saison. Sicherlich sind die zwölf Tore von Jean Phillipe Mateta eine gute Ausbeute für Tabellenplatz zwölf. Doch die wirkliche Überraschung im Mainzer Kader ist der linke Verteidiger. Mit dem von Espanyol Barcelona ausgeliehenen Aaron Martin bewiesen die Mainzer Geschick auf dem Transfermarkt. Martin brilliert mit einer Saison auf hohem Niveau, selbst wenn die Mannschaftskollegen diesem Bild nicht entsprechen. Mit einer Kaufoption von 6 Mio € gelänge den Mainzern mit dem U21-Nationalspieler Spaniens ein guter Einkauf. Die unerwartet gute Saison des 22-Jährigen dürfte auch größere Clubs auf ihn aufmerksam gemacht haben.

SC Freiburg: Der Routinier und der Abgeschriebene

Zwei Spieler überraschten in dieser Saison beim SC Freiburg. Zunächst mal der Routinier Dominique Heinz in der Verteidigung. Derartige Ruhe und Abgeklärtheit bewies der 25-Jährige in keiner Saison zuvor. Bei Köln spielte er im letzten Jahr eine solide Saison. Die damals noch auftretenden Patzer fehlten in dieser Saison jedoch gänzlich. Die zweite Überraschung ist der von Hoffenheim gekommene Vincenzo Grifo. Die wenigsten hätten vermutet, dass der Wintertransfer so positiv einschlagen würde. Nirgendwo konnte Grifo so richtig Fuß fassen. Freiburg ist eine seiner vieler Stationen als Leihspieler. Mit vier Treffern und sechs Vorlagen überraschte der Deutsch-Italiener nicht nur seine Teamkollegen. Sein Beitrag zur Rückrunde ist einer der Gründe, warum Freiburg nichts mit dem Abstieg zu tun hat.

FC Augsburg: Überraschungen mit kurzer Lebensdauer

Die spielerischen Überraschungen der Augsburger, sieht man einmal von den jüngsten Erfolgen ab, waren Einzelmomente. Sei es die Dreistigkeit bei Standards von Jonathan Schmid, die aufblitzende Genialität von Marco Richter oder die überraschende Übernahme der Nummer 1 durch Gregor Kobel. Über die gesamte Spielzeit wusste lediglich der Schlussmann zu überzeugen. Rani Khediras positive Entwicklung ist sicherlich auch eine Überraschung in dieser von der Abstiegsangst gezeichneten Mannschaft. Nach langem Hin und Her und einigen bitteren Patzern der ursprünglichen Torhüter ist Gregor Kobels Übernahme des Postens und seine gute Interpretation des Torwartspiels jedoch die größte Überraschung der schwachen Augsburger Saison.

FC Schalke 04: Die Zukunft im Tor des DFB

Auch der letztjährige Leistungsträger Daniel Caligiuri konnten mit seinen teils überdurchschnittlich starken Auftritten nicht verhindern, dass Schalke eine katastrophale Saison spielt. Selbst der Rechtsverteidiger brilliert nicht so oft wie in der Vorsaison und seine Teamkollegen fallen fast durchgehend negativ auf. Doch Schalkes Saison hat trotz ihrer Niederschläge einen überraschenden Helden. Alexander Nübel ist die Zukunft im deutschen Tor. Inzwischen schon von den Bayern umworben, ist der 22-jährige maßgeblich daran beteiligt, dass Schalke nicht völlig aussichtslos in den Saisonendspurt geht. Der U21-Nationalspieler übernahm das Amt vom Routinier Ralf Fährmann. Domenico Tedesco gab dem jungen Keeper die Chance, die Fährmann vergeben hatte. Der gebürtige Paderborner zahlte das Vertrauen doppelt zurück. Eine schlechte Saison der Königsblauen kennt überraschend einen deutlichen Gewinner.

VfB Stuttgart: Eigentlich nur negative Überraschungen

Daniel Didavi, Gonzalo Castro, Nicolás González oder Mario Gomez. Die Liste der enttäuschenden Akteure beim VfB ist lang. Ein solches Versagen auf ganzer Linie war von den eigentlich überdurchschnittlich fähigen Neuzugängen nicht zu erwarten. Neben den meist soliden Leistung von Ron Robert Zieler überraschten zwei Neuzugänge allerdings durchaus positiv. So hätte vermutlich niemand Steven Zuber die offensive Durchschlagskraft zugetraut, die der von Hoffenheim Ausgeliehene mehrmals auf ungewohnter Sturmposition unter Beweis stellte. Dreizehn Spiele, fünf Tore und eine Vorlage. Mario Gomez brauchte für zwei Scorer-Punkte mehr als die doppelte Spielzeit. Im Winter kam außerdem Ozan Kabak. Der Türke war sehr schnell als Stammspieler etabliert und überraschte die Stuttgarter Mannschaft mit seiner Abgeklärtheit. Zwei Überraschungen in einer miserablen Saison.

1. FC Nürnberg und der Routinier des Abstiegskampfs

Von allen quasi schon zu den Absteigern gezählt, fanden die Clubberer den Weg in Richtung Relegation zurück. Ein wichtiger Aspekt dieser Veränderung ist der überraschende Auftritt von Christian Mathenia. Der Schlussmann war in mehr als einem Spiel der Mann des Tages. Die teils überragenden Leistungen hätte man sich, ähnlich wie beim Frankfurter Filip Kostic, beim HSV wohl auch in den eigenen Reihen gewünscht. Der Abstiegskampf in der Bundesliga ist bekanntes Territorium für die Nummer Eins der Nürnberger. Die knappen Niederlagen des Clubs kamen oft in ihrer Höhe nur deshalb zustande, weil Mathenia zur Stelle war. Als der Torwartwechsel von Fabian Bredlow zu Mathenia vollzogen wurde, konnte wohl niemand damit rechnen, dass der gebürtige Mainzer so groß aufspielt. Mathenia hat mit 64 die zweitmeisten Paraden der Torhüter in der Liga.

Hannover 96 und der tragische Held des Abstiegs

Hannover 96 ist so gut wie abgestiegen. Die Mannschaft zeigte durch die Bank keine ansprechende Leistung. Der Abstieg wäre die wenig überraschende Konsequenz einer miserablen Bundesligasaison. Was wirklich überrascht ist die Torwartleistung von Michael Esser. Esser hat mit 107 Paraden fast doppelt so viele wie die in dieser Statistik auf ihn folgenden. Er war, wenn es irgendwie möglich war, zur Stelle. Seine Konstanz, seine Sicherheit und seine Präsenz ist die einzige große Überraschung dieser Hannoverschen Saison. Der Torwart kann sich in seinen Leistungen ohne Probleme mit den Top-Torhütern Yann Sommer, Peter Gulasci oder Kevin Trapp messen. Er wird zu einem tragischen Helden dieser Saison. Er überragte unerwartet und ist dennoch machtlos angesichts der kollektiven Versagens seiner Vordermannschaft.