FC St. Pauli

St.Pauli-Coach Luhukay kritisiert Trainer-Umgang im Profigeschäft

Werbung

Am vergangenen Wochenende hatte Jos Luhukay das erste Mal an der Seitenlinie des FC St. Pauli Grund zum Jubeln. Mit 4:3 gewannen die Kiezkicker das von den eigenen Fans als „Spiel um die goldenen Ananas“ ausgerufene Heimduell gegen Jahn Regensburg. Nach dem Rausschmiss von Ex-Trainer Markus Kauczinski gab es nun also den ersten Sieg für seinen Nachfolger Luhukay. Obwohl er als Nutznießer von Kauczinskis Entlassung hervorging, äußert sich Luhukay gegenüber der „Bild“ sehr kritisch zum Umgang mit Trainern im heutigen Profigeschäft.

Mehr als 20 Trainerwechsel in 1. und 2. Bundesliga

Alleine 14 Trainerentlassungen hat die 2. Bundesliga in dieser Saison zu verbuchen. Einige Vereine wechselten sogar mehrfach den Übungsleiter. Eine Entwicklung, die Luhukay deutlich missfällt. „Es ist nicht schön, aber auch ich bin mitten drin. In der letzten Zeit mussten sehr viele Kollegen ihren Platz räumen“, sagt der 55-Jährige. Zuletzt erwischte es sogar den Trainer vom Tabellenführer 1.FC Köln, Markus Anfang. Vor allem solche Entscheidungen kann der St. Pauli-Trainer nur schwer nachvollziehen. „Eine harte Entscheidung. Ich fürchte, der Fußball verliert so seinen Charme“, kommentiert er das Anfang-Ende.

Luhukay: „Es bleibt keine Zeit, eine Mannschaft aufzubauen“

„Das ist die Schnelllebigkeit in diesem Geschäft. Wenn Ergebnisse nicht passen, Ziele in Gefahr sind, wird reagiert. Es bleibt kaum Zeit, eine Mannschaft über zwei, drei Jahre aufzubauen“, setzt Luhukay seine Analyse fort. Das würde im Endeffekt den Vereinen selbst genauso schaden. Dennoch bleibt der Trainer vorerst das schwächste Glied in der Kette in Zeiten des Misserfolges. Luhukay ist sich dessen durchaus bewusst, hinterfragte seinen Job allerdings selbst auch schon mehrfach.

„Ich habe mich auch schon mal gefragt, ob Trainer wirklich der richtige Beruf ist. Nach meiner Zeit bei Hertha BSC habe ich gezweifelt. Aber man lebt Fußball und ich bin froh, ein Teil davon zu sein“, sagt der Niederländer. Inzwischen steht Luhukay seit mehr als 20 Jahren an der Seitenlinie, seine durchschnittliche Amtszeit betrug dabei rund 1,3 Jahre. Mal sehen, wie lange der FC St. Pauli an seiner Person festhalten wird, wenn er in seine erste Krise mit dem Klub gerät.

 

Werbung

Ältere Artikel

21. Juni 1998: Deutschlands letztes Spiel gegen Jugoslawien – ,,Eine Schande“

Es gibt WM-Tage, die vergisst man nie. Der 21. Juni 1998 im nordfranzösischen Lens war…

21. Juni 2025

Ex-Schalker Paul Seguin: Spannende Klausel im Hertha-Vertrag

Pünktlich vor dem Trainingsauftakt am Montag konnte Hertha BSC mit Paul Seguin einen flexiblen Mittelfeldspieler…

21. Juni 2025

So rettete Bayern gegen Boca die Ehre der europäischen Teams…

Sind Sie auch wach geblieben? Klub-WM in Miami Gardens im US-Bundesstaat Florida, am frühen Samstagmorgen…

21. Juni 2025

Nach Rekord Transfer von Florian Wirtz: Wen Liverpool noch holen will…

Geschafft – Der deutsche Nationalspieler Florian Wirtz (22) hat am Freitag beim englischen Rekordmeister FC…

21. Juni 2025

Vertragsverlängerung? Bayern-Star lässt Zukunft offen – „Sehen wir in einem Jahr“

Serge Gnabry gehört nun schon seit einigen Jahren zum Kader des FC Bayern. Im kommenden…

21. Juni 2025

Bellingham-Bekenntnis: „Habe mich innerlich gegen Dortmund gesträubt“

Jobe Bellingham ist der erste und bislang einzige Neuzugang für den BVB für die kommende…

21. Juni 2025

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Nutzererlebnis bieten zu können. Wenn Sie fortfahren, diese Seite zu verwenden, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.