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Bundesliga

Frankfurt muss nach Leipzig: RB ist Gastgeber im Topspiel

Das Topspiel der Bundesliga steigt am Samstagabend in Leipzig. Die roten Bullen empfangen dabei mit Eintracht Frankfurt einen Champions-League-Teilnehmer in durchwachsener Verfassung.

Leipzigs Aushängeschild

RB Leipzig kann sich mit dem aktuellen Saisonverlauf sehr zufriedengeben. Die Sachsen haben wettbewerbsübergreifend nur zwei Spiele verloren und stehen mit 26 Punkten nach zwölf Spieltagen auf Platz zwei der Tabelle. Und auch den DFB-Pokal hat das Team von Trainer Ole Werner keine großen Probleme. Die Mannschaft gewann alle bisherigen Partien des Wettbewerbs und steht im Viertelfinale. Die gute Defensivarbeit der roten Bullen macht sich bezahlt: Torhüter Peter Gulacsi blieb sechs der zwölf Ligapartien ohne Gegentreffer. Das formstarke Leipzig konnte acht seiner zehn letzten Bundesligaduelle für sich entscheiden. Ein Spieler scheint in dieser Saison eine ganz neue und besondere Rolle einzunehmen.

Die Rede ist von Christoph Baumgartner. Der Österreicher ist offiziell im zentralen Mittelfeld eingesetzt. Allerdings entpuppt er sich in der laufenden Spielzeit als eiskalter Torjäger und Vorbereiter. Mit fünf Toren und vier Vorlagen in zwölf Bundesligaeinsätzen ist er viertbeste Scorer der Bundesliga sowie der beste Scorer, der nicht für den FC Bayern München spielt. Doch nicht nur in der Liga zeigt sich der 26-Jährige treffsicher. Mit vier Toren in drei DFB-Pokalspielen ist er der zweitbeste Torschütze des Wettbewerbs. Lediglich Bayerns Stürmer Harry Kane gelang noch ein Treffer mehr. Baumgartner ist als Leipzigs Mittelfeldstratege und Top-Scorer einer der wichtigsten Spieler der Sachsen.

Zuletzt ließen die roten Bullen auch mal Punkte liegen. Am zehnten Spieltag gab es beim 1:3 gegen Hoffenheim die zweite Saisonniederlage. Darauf folgten ein umkämpfter 2:0-Sieg über Werder Bremen und ein 0:0-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach. Am Dienstagabend traf RB Leipzig im DFB-Pokal-Achtelfinale auf den 1. FC Magdeburg. Nachdem sie gegen den Zweitligisten in Rückstand geraten war, konnte die Werner-Elf das Spiel schnell drehen und schlussendlich mit 3:1 gewinnen. Im Topspiel gegen Eintracht Frankfurt will RB unbedingt drei Punkte einfahren, um den Anschluss an Spitzenreiter Bayern nicht zu verlieren.

Frankfurt in der Ergebniskrise

Die Eintracht spielt eine vogelwilde Saison. Von 10-Tore-Spektakeln über knappe Siege und Niederlagen bis hin zu torlosen Unentschieden: Wenn Frankfurt spielt, müssen die Fans auf alles gefasst sein. Kaum ein Ergebnis gleicht dem anderen, Konstanz sucht man in der Mainstadt vergebens. Vor dem 13. Spieltag stehen für die Adler in der Liga sechs Siege, drei Remis und drei Niederlagen zu Buche. Das Team von Trainer Dino Toppmöller steht mit 21 Zählern auf Tabellenplatz sieben. Der Ligazwischenstand sieht in Ordnung aus, jedoch schlägt die SGE sich in den anderen Wettbewerben um einiges schlechter. Im DFB-Pokal war für die Mannschaft bereits in der zweiten Runde gegen Borussia Dortmund Schluss. Nach fünf Spieltagen in der Champions League steht die Eintracht mit nur einem Sieg und vier Punkten auf Rang 28. Sowohl national als auch international besteht also noch Verbesserungsbedarf.

Mit Blick auf die starken offensiven Leistungen der Frankfurter kann man sich über die Punkteausbeute der Mannschaft nur wundern. Sowohl Jonathan Burkardt (acht Tore, ein Assist) als auch Can Uzun (fünf Tore, vier Assists) haben, genauso wie Leipzigs Baumgartner, neun Scorerpunkte, benötigten dafür aber nur zehn beziehungsweise neun Spiele. Burkardt ist aktuell sogar zweitbester Torschütze der gesamten Bundesliga. Dennoch bleibt die harte Wahrheit: Die SGE ist defensiv zu instabil und anfällig für Gegentreffer. Nur zwei der zwölf Ligaspiele konnten zu null gespielt werden. Die Diskrepanz zwischen guter Offensive und schwacher Defensive lässt sich deutlich an Ergebnissen wie der 3:4-Niederlage gegen Union Berlin oder dem 6:4-Triumph über Borussia Mönchengladbach erkennen.

Auch vor kurzem gab es gegen den 1. FC Köln wieder ein typisches Frankfurt-Spiel. Das Duell am elften Spieltag konnten die Adler allerdings mit 4:3 für sich entscheiden. In der folgenden Woche war die Eintracht dann gegen Atalanta Bergamo in der Champions League gefordert. In Italien gab es für die Toppmöller-Elf jedoch nichts zu holen, die Mannschaft verlor mit 0:3. Vergangene Woche bekam es die SGE dann mit dem VfL Wolfsburg zu tun. Durch einen späten Frankfurter Ausgleich endete die Partie in einer Punktetrennung mit 1:1. Um gegen die formstarken Leipziger zu punkten, braucht es am Main eine Leistungssteigerung.

Kampf um Europa

Das Topspiel ist sowohl für RB Leipzig als auch für Eintracht Frankfurt eine Chance, um einen europäischen Tabellenplatz zu festigen und zu verteidigen. Es geht für beide Teams darum, den Anschluss zu den Topclubs nicht zu verlieren und gleichzeitig die Verfolger auf Abstand zu halten. Es gilt für Bullen und Adler alles reinzuhauen, denn die Konkurrenz schläft nicht. Für die SGE geht es kommenden Dienstag in der CL nach Barcelona, gegen Leipzig wird also auch Belastungssteuerung eine Rolle spielen. Das spielt den ohnehin leicht favorisierten Leipzigern natürlich in die Karten, die jedoch ihrerseits eine englische inklusive Pokalspiel hinter sich haben. Es wird ein spannendes Duell erwartet, bei dem das Wort „Topspiel“ treffender kaum sein könnte.