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Hamburger SV

Kein Befreiungsschlag: HSV lässt viele Chancen liegen

Der erhoffte Befreiungsschlag für den Hamburger SV blieb aus. Beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg reichte es bei der Gisdol-Equipe nur zu einem torlosen Unentschieden. Dabei hatten die Rothosen durchaus die besseren Möglichkeiten. Im Blickpunkt stand dabei erneut HSV-Juwel Fiete Arp, der eine Kracher-Chance liegen ließ.

Arp lässt große Chance leichtfertig liegen

Bei den Rothosen fehlte Bobby Wood mit Knieproblemen, Kapitän Gotoku Sakai sah den Anpfiff von der Bank aus. Dafür rutschten Walace und Tatsuya Ito in die Startelf, was sich in den ersten Minuten bemerkbar machte. Denn: Es wurde direkt hitzig im Volksparkstadion. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Douglas Santos einen Freistoß von der linken Außenbahn in den Wölfe-Strafraum brachte, wo Kyriakos Papadopoulos seinen Kopfball nur knapp über dem Kasten platzierte (2.). Und die Hamburger legten direkt nach: Brooks konnte Walace nur drei Minuten später nur knapp von der Führung abhalten (5.).

In der Folge verflachte die Partie allerdings zunehmend, Chancen auf beiden Seiten waren Mangelware. Nach einer guten halben Stunde vergaben die Rothosen dann die ganz dicke Chance zur Führung. Fiete Arp ließ De Asevedo Furtado im Sechzehner ins Leere laufen und setzte den Ball nur wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei (31.). Die Gisdol-Elf war plötzlich wieder voll da. Filip Kostic bediente mit einer scharfen Hereingabe Gideon Jung, dem im Abschluss aber die Nerven versagten – er setzte den Ball deutlich am Tor vorbei (33.). Enttäuscht dürften viele der mitgereisten Wölfe-Anhänger gewesen seien. Denn die Mannschaft von Martin Schmidt brachte in der gesamten ersten Hälfte keinen Torschuss auf den Kasten von Christian Mathenia. Somit ging es ohne Tore für beide Teams in die Kabinen.

Schnee vom Himmel und VfL-Winterschlaf

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht – lediglich setzte erneut ein Schneeschauer in der Hansestadt ein. Die Hamburger zeigten sich zwar einen Tick besser, als die Truppe von Martin Schmidt, Torchancen konnten sich aber auch die Hamburger nicht erarbeiten. Nach einer knappen Stunde reagierte deshalb HSV-Coach Markus Gisdol und brachte für den glücklosen Tatsuya Ito „Abstiegs-Retter“ Luca Waldschmidt auf den Platz. Zur Erinnerung: Eben dieser Waldschmidt hatte den HSV am letzten Spieltag der vergangenen Saison, gegen den VfL Wolfsburg, vor der Relegation gerettet.

Erst nach über einer Stunde weckte Aaron Hunt die Zuschauer wieder auf, verpasste eine Kostic-Hereingabe nur knapp (64.). Und auch Dennis Diekmeier blieb der Torerfolg sechs Zeigerumdrehungen später verwehrt, er scheiterte an der guten Parade von VfL-Keeper Koen Casteels (70.). Dieser zeichnete sich auch in der nächsten Szene aus, fing eine flache Arp-Hereingabe vor dem einschussbereiten Aaron Hunt ab (73.). Nun kam aber auch der VfL Wolfsburg zu seinen Chancen: Nach einer Hereingabe von Didavi kam Gomez aber nicht richtig an den Ball (82.). Kurz darauf verließ Fiete Arp, der erneut ein starkes Spiel zeigte, das Spielfeld. Gisdol ersetzte den 17-Jährigen durch André Hahn.

Zerfahrene Schlussphase

In der Schlussphase wurde die HSV-Abwehr, bis dahin nur selten gefordert, ein wenig nachlässig. In der 85. Minute kam Gomez erneut nahe des Tores fast an den Ball, nur wenige Zentimeter fehlten dem ehemaligen Nationalspieler. Trotz allem waren die Hamburger nach wie vor die aktivere Mannschaft mit sichtbarem Siegeswillen. Im letzten Drittel fehlte ihnen aber häufig die nötige Konsequenz, um sich weitere Chancen zu erarbeiten.

Aufregung gab es nochmal in der 90. Minute, als Kostic nach einer Flanke Felix Uduokhai anköpfte und die HSV-Spieler unisono Handelfmeter forderten. Aber der Ball sprang dem 20-jährigen Innenverteidiger lediglich an den Bauch – Schiedsrichter Dingert ließ zurecht weiterlaufen. Dann passierte nichts mehr, womit das Spiel torlos endete.

Der VfL Wolfsburg muss in der nächsten Woche freitags zuhause gegen RB Leipzig ran, der HSV hat erneut ein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Schmidt ist Realist, Gisdol stolz

Wölfe-Coach Martin Schmidt zeigte sich nach dem Spiel aufgeräumt: „Ich glaube, es war ein schwieriges Spiel für uns. Die Auswärtsteams erwartet hier in Hamburg eine stark pressende Mannschaft. Wir haben nach vorne vieles gut gemacht, aber in der Defensive haben wir Probleme. Wir sind mit einem blauen Auge weggekommen gegen einen Gegner, der es sehr gut gemacht hat. Mit dem Auswärtspunkt können wir leben, aber wir sind nicht glücklich und nicht zufrieden.“

Markus Gisdol, HSV-Trainer, war trotz der geringen Punkteausbeute zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Das Spiel war klar auf unserer Seite. Wir haben unter schwierigen Wetter-Bedingungen viele Situationen gut gelöst, es war ein richtig gutes Spiel von uns. Das Ergebnis ist für uns natürlich zu wenig, aber die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, war gut bis sehr gut. Wir haben vieles von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.