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Hertha BSC

Der Rassismus-Vorfall um Jordan Torunarigha im Überblick

Jordan Torunarigha rassistisch beleidigt

Jordan Torunarigha wurde bei der Pokalniederlage (2:3) von Hertha BSC beim FC Schalke 04 rassistisch beleidigt. Das erklärten nach dem Spiel Hertha-Kapitän Niklas Stark und Trainer Jürgen Klinsmann. Seitdem gab es viele verschiedene Berichte. Die Ereignisse und Äußerungen dazu hier im Überblick.

Schalke über Torunarigha: „Tun alles dafür, die Verantwortlichen zu finden“

Jordan Torunarigha war nach dem Abpfiff der regulären 90 Minuten sichtlich gerührt und schien zu weinen. Jürgen Klinsmann erklärte nach der Partie, was vorgefallen war. „Der Junge wurde beleidigt. Ich musste ihn beruhigen, bevor es in die Verlängerung ging“, so der Trainer auf der Pressekonferenz nach der Partie. Schalkes Benito Raman führte laut „kicker“ weiter aus: „Jordan Torunarigha hat auf dem Platz geweint und wollte aufhören.“ In der Verlängerung wurde Torunarigha gelbwürdig von Omar Mascarell umgegrätscht. Infolgedessen schmiss der Innenverteidiger einen Wasserkasten auf den Boden. Schiedsrichter Harm Osmers gab Torunarigha dafür gelb-rot. Regeltechnisch war das korrekt, Jürgen Klinsmann zeigte sich auf der Pressekonferenz dennoch nicht einverstanden. „Dann kam der Vorfall mit dem Foul an der Seitenlinie und er hat emotional reagiert. Da muss man Fingerspitzengefühl haben, da kann man ihm nicht die zweite gelbe Karte geben.“

Hertha-Kapitän Niklas Stark bestätigt gegenüber vereinseigenen Medien die Vorfälle. „Was da aus den Rängen kommt, an Affengeräuschen und rassistischen Beleidigungen – sowas geht gar nicht. Da müssen wir als Mannschaft, als Verein, eigentlich die ganze Bundesliga hinter ihm stehen!“ Schalke-Trainer David Wagner sah für den Versuch, Torunarigha aufzuhelfen, die rote Karte von Harm Osmers. Er sagte auf der Pressekonferenz zu den Vorfällen um den 22-Jährigen: „Ich selbst habe es nicht gehört. Nichtsdestotrotz möchte ich mich im Namen des FC Schalke 04 dafür bei dem Jungen und Berlin entschuldigen.“ Am heutigen Mittwoch nahm der FC Schalke 04 auf seiner Homepage offiziell Stellung zu den Vorfällen. „Von Seiten des Vereins gibt es null Toleranz für ein solches Verhalten. Wir werden alles dafür tun, dass wir diejenigen, die dafür verantwortlich sind, ausfindig machen und mit Konsequenzen belegen.“

Stark über Osmers‘ Reaktion auf die Vorfälle: „Hat es zur Kenntnis genommen“

Hertha BSC zeigte sich mit einem kurzen, aber vielaussagenden Twitter-Post mit Jordan Torunarigha solidarisch. Die eindeutige Aussage: „Wir stehen hinter dir, Jordan!“ Auch zu der Rolle des Schiedsrichter in der gesamten Situation  nahmen die Hertha-Akteure Stellung. Jürgen Klinsmann sagte diesbezüglich auf der Pressekonferenz auf Nachfrage: „Wir haben den Schiedsrichter unmittelbar informiert und ihm gesagt, dass er den Jungen schützen muss.“ Das bestätigt auch Hertha-Innenverteidiger Niklas Stark. Gegenüber dem „ZDF“ sagte er: „Wir waren beim Schiedsrichter. Er hat es zur Kenntnis genommen.“

Das stellt sich die Frage, warum Harm Osmers nicht gehandelt hat. Die FIFA hat für Fälle wie diesen rund um Jordan Torunarigha das sogenannte „Three-step procedure“ seit dem Confed-Cup 2017 festgelegt. Demnach soll das Spiel im ersten Schritt gestoppt und vom Schiedsrichter eine Stadionsprecher-Ansage veranlasst werden. Gibt es danach weiterhin rassistische Äußerungen, soll das Spiel unterbrochen, die Mannschaften in die Kabine geschickt werden und erneut per Stadiondurchsage der Grund erklärt werden. Der dritte und letzte Schritt wäre dann, das Spiel komplett abzubrechen. Warum Harm Osmers nicht so vorgegangen ist und wie er selbst die Geschehnisse wahrgenommen hat, ist unklar. Weder von ihm, noch seitens des DFB gibt es bisher eine Stellungnahme.