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Hertha BSC

Hertha BSC – Das Rezept der Transferexperten

Was machen die Transferexperten in Berlin? Jetzt ist schon nach Nikolaus. In diesem Sinne übrigens eine frohe Vorweihnachtszeit an alle.

Aber auch, wenn die Temperaturen immer niedriger werden, bewegen wir uns mit großen Schritten auf die heiße Transferphase im Winter zu. Zeit um überschüssiges Geld in den Erhalt des Status quo zu investieren. Oder aber um den Kader für die Erfüllung des Saisonziels zielgerichtet zu verstärken.

Längst ist nicht jede Investition auch gewinnbringend. Bestes Beispiel für Meisterleistungen im Geldverbrennen ist wohl der vermeintlich unabsteigbare Beiersdorf-Club in Hamburg. Aber es gibt auch Beispiele für sinnvolle Investitionen. Einer dieser Vorbild-Clubs ist in der Bundeshauptstadt angesiedelt und heißt Hertha BSC.

Die Mischung macht’s

Aber wann ist eine Investition sinnvoll? Wenn man für wenig Geld ein Talent von einem Verein erwirbt, wo beim aktuellen Geldgeber noch keine Aussicht auf Spielpraxis besteht, um es nach einigen Jahren teuer weiter verkaufen zu können? Oder macht viel mehr der Wechsel von Spielern mit dem Potential sofort weiter helfen zu können Sinn?

Manager Michael Preetz und Coach Pál Dárdai scheinen für Ihr Vorhaben eine gesunde Mischung aus beidem zu bevorzugen. Aber wie kommt man mit beschränktem Budget an Spieler, die einem sofort weiterhelfen können? Die Frage lässt sich leicht beantworten. Manager Michael Preetz hat in Kooperation mit Coach Pál Dárdai und dem Berliner Scouting-Team eine hervorragende Transferarbeit geleistet.

Dabei legt die Hertha offenbar besonderen Wert auf Spieler, die noch nicht, oder nicht mehr zum absoluten Stammpersonal Ihrer bisherigen Arbeitgeber gehörten. So wurden z.B. mit Julian Schieber, Salomon Kalou und Vedad Ibisevic Spieler verpflichtet, die in der Vergangenheit unbestritten Ihre Qualitäten unter Beweis gestellt haben, aber bei Ihrem letzten Verein die erhofften Leistungen nicht mehr bestätigen konnten. Ganz anders sieht das im blau-weiß gestreiften Dress aus. So bringen es die 3 genannten zusammen schon auf 20 Scorerpunkte in der laufenden Spielzeit. Damit haben Sie einen ganz wesentlichen Anteil an der bisher starken Hinserie.

„Trophäen“ der Transferexperten

Aber auch perspektivisch wurde in Berlin alle Arbeit geleistet. Nach dem „Oho“-Transfer von Valentin Stocker 2014 erregten auch Wechsel 2015 großes Aufsehen. So etwa Vladimir Darida. Der Tscheche wurde nach überragender Spielzeit in Liga 2 für den SC Freiburg von der halben Liga gejagt. Preetz wusste offenbar am besten zu überzeugen. Gleiches galt wohl für beim jungen Nürnberger Niklas Stark.

Für den größten Aufschrei dürfte aber der Wechsel von Mitchell Weiser gesorgt haben. Trotz mehrfacher Respektbekundungen des damaligen Startrainers Pep Guardiola, kam Weiser ablösefrei vom deutschen Rekordmeister. Seine Leistungen geben Ihm offenbar recht. Immer lauter werden die Rufe nach einer Berufung in die Deutsche Nationalmannschaft. Fakt ist zumindest, dass die aktuellen Leistungen nicht mehr dauerhaft von Coach Jogi Löw unhonoriert bleiben werden.

Auch diese Saison konnten mit Ondrej Duda (22) und Allan Souza (19) zukunftsträchtige Spieler an die Spree gelotst werden. Duda, der fest verpflichtet wurde, konnte bisher wegen einen komplexen Knieverletzung noch keine einzige Spielminute absolvieren. Souza, der aus Liverpool geliehen wurde, sammelt überwiegend als Joker Einsatzzeit in der deutschen Eliteliga. Das entspricht auch dem Dardai’schen Stil. Dem behutsamen Aufbau von Talenten, die von hocherfahrenen Spielern im Training und Spielbetrieb unterstützt werden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen:

Qualitäten von vermeintlich ausgedienten Spielern können durch Dárdais Spielsystem wieder ans Licht gebracht werden. Das dient auch der Teamchemie, denn jeder kann das Kollektiv mit seinen individuellen Stärken noch besser machen. Dieses Kollektiv ist es wiederum, von dem die hervorragend gescouteten jungen Talente profitieren. Denn im blau-weißen Gebilde gibt man Ihnen das Gefühl der Ruhe und Konstanz. Man suggeriert einen langfristigen Plan, ohne das Tagesgeschäft zu vergessen. Im Moment mit Erfolg.

Was ist in der aktuellen Transferperiode zu erwarten?

Die Situation gibt recht. Akuter Handlungsbedarf besteht nicht. Vermutlich wird den Berlinern ein eher ruhiger Winter bevorstehen. Man wird sich vor allem auf Vertragsgespräche beschränken und das Scouting nach potentiellen Nachfolgern für Spieler mit auslaufenden Verträgen vorantreiben.