Manuel Baum kritisiert Vielzahl an Trainerentlassungen in Deutschland
Ex-Bundesliga-Trainer Manuel Baum hat die vielen Trainerentlassungen in Deutschland kritisiert. „In Deutschland haben wir mittlerweile eine Halbwertszeit von elf Monaten. Leider kannst du als Trainer fast nur kurzfristig denken“, sagte der 43-Jährige dem „SID“.
Baum: „Trainerlebenszyklus“ kürzer
„Es wäre spannend, wenn sich die Vereine mehr mit strategischen Themen beschäftigen würden“, forderte Baum. Der „Trainerlebenszyklus“ werde immer kürzer. „Wenn du nach fünf Jahren, abgesehen von den Top-Trainern, vielleicht nicht mehr so gefragt bist, was machst du denn dann?“
Baum trainierte zwischen 2016 und 2019 den FC Augsburg. 2020 wurde er nach dreimonatiger Amtszeit beim FC Schalke 04 entlassen. Die „Königsblauen“ stiegen am Saisonende ab. Seit seiner Entlassung ist der ehemalige U-Nationaltrainer ohne Tätigkeit.
Coach kann sich Rückkehr vorstellen
Er kann sich aber vorstellen, auf die Trainerbank zurückzukehren. „Natürlich ist die Bundesliga hochspannend“, so Baum. Allerdings müssten sich Trainer „nebenbei ein zweites Standbein aufbauen, um in schwierigen Situationen authentisch entscheiden zu können.“ Laut Baum ist nur so sichergestellt, dass die Coaches keine „Entscheidungen zu treffen, hinter denen man nicht steht, nur um einen Job zu behalten.“
Baum erwartet schwere Saison für S04
Der ehemalige Schalke-Trainer rechnet nach der Entlassung von Trainer Frank Kramer mit einer schweren Saison für seinen Ex-Klub. „Man muss realistisch sein. Der Kader ist nicht von Haus aus so zusammengestellt, dass das automatisch passiert“, sagte der 43-Jährige im Hinblick auf das Ziel Klassenerhalt. „Mehr gibt der Kader nicht her.“
Nach sechs Punkten aus zehn Spielen steht Schalke 04 mit dem Rücken zur Wand. Ein neuer Trainer soll den „Knappen“ aushelfen. Aktuell belegt der Aufsteiger auf 17. Tabellenplatz.
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