Dieser Schuss ging Richtung Fan-Tribüne: Manuel Riemann am 6. November 2021 im Bundesliga-Duell Keeper gegen Keeper bei VfL Bochum gegen 1899 Hoffenheim und Oliver Baumann (l.). Foto: Getty Images / Lukas Schulze
Manuel Riemann hat im Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (2:0) einen Elfmeter verschossen. Kein neuer Trend in der Bundesliga. Das Duell zweier Torhüter am Elfmeterpunkt ging oft genug schief.
Dass Torhüter in der Bundesliga selbst zum Elfmeter antreten, ist seit mehr als 50 Jahren ein gewohntes Bild.
Der erste, der sich traute und dann scheiterte, war natürlich der bis Manuel Neuer offensivste Keeper der Liga-Geschichte, Petar „Radi“ Radenkovic (87) von 1860 München. „Petar Radenkovic glänzte mit seinen Ausflügen bis an die Mittellinie“, schrieb das DFL Bundesliga-Lexikon (2003) über den Meister-Torhüter von 1966. „Radi“scheiterte 1969 vom Punkt. Am 17. Mai 1969 verschoss der Torhüter aus Belgrad gegen Hertha BSC (0:1) und Gernot Fraydl.
Weltmeister Norbert Nigbur (Schalke 04) und Fred-Werner Bockhold von Kickers Offenbach waren dann 1972 für mehr als zwei Jahrzehnte die letzten Bundesliga-Torhüter, die vom ominösen Punkt aus nicht verwandeln konnten. Beide scheiterten in der Saison 1972/73 bei ihren Elfer-Versuchen. Nigbur zog gegen Fortuna Düsseldorf (3:1) und Schlussmann Wilfried Woyke, Bockhold beim MSV Duisburg und Dieter Linders den Kürzeren.
Dann kam er. „Butt, Butt, Butt“ – der eiskalte Torhüter aus Oldenburg. In Diensten des Hamburger SV und von Bayer Leverkusen trat Hans-Jörg Butt (47) in der Bundesliga 31-mal zum Elfmeter an. 26-mal verwandelte er, fünf Mal ging es schief. Und das erstmals am 3. Oktober 1998, im direkten Duell gegen seinen HSV-Vorgänger Richard „Richie“ Golz vom SC Freiburg (0:0). Golz hielt in der 90. Minute, Freiburgs Fans feierten den gehaltenen Elfer wie einen Sieg. Folgenschwerer erwies sich sein dritter Fehlschuss vom Punkt, am 20. April 2002 gegen Werder Bremen (1:2). Butt vergab gegen Frank „Fäustel“ Rost – und diese Fahrkarte kostete Bayer Leverkusen möglicherweise die Deutsche Meisterschaft.
Verschossene Torhüter-Elfer, das kommt in den besten Bundesliga-Familien vor. Oliver Kahn – Der „Titan“ vom FC Bayern hielt es am 23. Februar 2002 gegen Energie Cottbus für eine gute Idee, selbst auszuführen. Ohne Risiko allerdings, es lief die 91. Minute und es stand 6:0 für den FC Bayern… Elfer-Held in dieser Szene war einer, der 2001/2002 gegen Gladbach mit dem Hinterkopf eines der kuriosesten Torhüter-Eigentore der Liga-Historie lieferte. Tomislav Piplica. Der bosnische Torhüter verschoss am 5. Mai 2001 ebenfalls selbst, und zwar beim turbulenten Ost-Derby bei Hansa Rostock (0:1) gegen Martin Pieckenhagen.
Kleiner Trost für Manuel Riemann und Bochum: Cottbus blieb trotzdem drin.
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