Bundesliga

Mecker-Regel bald in der Bundesliga? DFB offen für neue Vorgabe

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Bei den EM-Spielen führte eine Regeländerung zu deutlich weniger Rudelbildung und mehr Respekt vor den Schiedsrichtern. Bei den Fans kommt die Vorgabe nach nicht mal zwei Wochen gut an. Einige fordern, die Regelung auch in der Bundesliga einzuführen. Der DFB beobachtet die Umsetzung während der Europameisterschaft genau und möchte sich nach dem Turnier zu einer möglichen Einführung in den deutschen Ligen äußern.

Neue UEFA-Regel überzeugt

Die UEFA wendet eine neue Regel an, nach der nur noch Kapitäne mit den Unparteiischen diskutieren dürfen. Bei Kommentaren anderer Spieler drohen Gelbe Karten. Wenn der Kapitän einer Mannschaft Torhüter ist, kann ein Vertreter für Diskussionen auf dem Spielfeld benannt werden. Bei der EM hat die Regel bisher Früchte getragen. Auf dem Platz gab es deutlich weniger Diskussionen oder Gedränge um den Schiedsrichter. Durch mehr Ordnung gab es eigentlich nur Gewinner – bis auf etwa Phil Foden, der am Dienstag in der Schlussphase von Englands Spiel gegen Slowenien (0:0) nach Meckern die Gelbe Karte sah.

UEFA-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti sagte vor Turnierbeginn: „Das sind Top-Schiedsrichter. Sie ändern ihre Meinung nicht, sie spüren keinen Druck – warum hingehen?“ Er selbst habe in drei Jahrzehnten als aktiver Schiedsrichter keine Entscheidung zurückgenommen. Einziger Kritikpunkt an der neuen Regel: Warum erst jetzt, wo die Regel doch in anderen Sportarten zur Tagesordnung gehört? Und warum vorerst nur bei der EM? Zumindest letzteres könnte sich schon bald ändern.

DFB prüft Einführung

Die Leitung der Spitzenreferees beim Deutschen Fußball-Bund bewertet aktuell die neue UEFA-Vorgabe. Nach der EM möchte der DFB die Integration der Anweisung in den deutschen Fußball prüfen. „Die Frage, ob und inwieweit die UEFA-Anweisung künftig auch im deutschen Profifußball zum Tragen kommen soll und wird, besprechen wir intensiv auch gemeinsam mit der DFL und den Zuständigen im DFB für den Spielbetrieb in der 3. Liga und dem DFB-Pokal“, teile der DFB auf Anfrage der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) mit.

„Wir verfolgen die Auftritte und Leistungen der Schiedsrichter bei der Europameisterschaft sehr genau und werten die Erkenntnisse aus dem gesamten Turnier gründlich aus. Dazu gehört auch die Umsetzung der Anweisung, dass nur der Kapitän der Mannschaft, die über eine Entscheidung diskutieren möchte, den Schiedsrichter ansprechen darf“, so die sportliche Leitung der Schiedsrichter. Nach der Auswertung der EM werde es dazu eine Erklärung des DFB geben. Eine Tendenz, ob die Regel bald auch in Deutschland eingeführt werden könnte, lässt sich noch nicht erkennen.

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