Kategorien: Bundesliga

Schiedsrichter Gräfe lehnt sich gegen seine Chefs auf

Werbung

Manuel Gräfe ist ein mutiger Mann. Innerhalb weniger Monate legt sich der 44-Jährige, der als einer der besten Schiedsrichter Deutschlands gilt, bereits zum zweiten Mal mit seinem Arbeitgeber an. Nachdem Gräfe bereits im August in einem Interview den DFB und die Schiedsrichter-Verantwortlichen Herbert Fandel und Hellmut Krug attackierte, holt er jetzt zu einem zweiten Rundumschlag aus. In einer persönlichen Erklärung wirft er den handelnden Personen Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft vor und fordert Konsequenzen.

Krisengipfel ohne Ergebnis

In einem Treffen am Dienstag hatte der DFB versucht, die Wogen zwischen Gräfe und den zuständigen Verantwortlichen zu glätten. Das Gespräch im Beisein von Schiedsrichter-Sprecher Dr. Felix Brych, der Gräfes Vorstöße offenbar unterstützt, brachte keine weiteren Lösungen. Der Grund, warum Manuel Gräfe nur Stunden später mit den internen Informationen an die Öffentlichkeit ging? Um die Brisanz der Lage zu verdeutlichen, greift der Schiedsrichter in seiner Erklärung zu klaren Worten. “Es ist mein Ziel für mehr Gerechtigkeit und Transparenz zu sorgen”, sagt Gräfe. “Der Einfluss von Herbert Fandel und Hellmut Krug sorgt leider immer noch für das Gegenteil.“ Deutliche Worte, die beim DFB sicherlich nicht für Begeisterung gesorgt haben.

Schon länger ist bekannt, dass der Fußballverband in vielen Bereichen zu undurchsichtig agiert und Probleme lieber totschweigt, als die direkte Auseinandersetzung zu suchen. „Es obliegt nun dem DFB, für Veränderungen zu sorgen“, erklärte der 44-jährige Gräfe nach dem Treffen in Frankfurt am Main. „Ich habe diese gesamte Problematik seit 2015 immer wieder intern sowohl bei den Verantwortlichen des Schiedsrichterausschusses als auch auf höheren Ebenen des DFB und letztlich in der Öffentlichkeit angesprochen.“ Ronny Zimmermann, der beim DFB für die Schiedsrichter zuständige Vizepräsident, äußerte sich in dieser Hinsicht deutlich zurückhaltender: „In dem knapp vierstündigen Gespräch wurden die verschiedenen Sichtweisen und Vorwürfe in aller Offenheit angesprochen. Die Eindrücke aus dieser Unterredung werden wir im nächsten Schritt analysieren.“

Aufsehen erregendes Interview im August

Parallel zum Start der neuen Bundesliga-Saison im August hatte Gräfe mit einem besonderen Interview für Aufsehen gesorgt. Im „Tagesspiegel“ attestierte er dem DFB fehlende Transparenz und Führungskompetenz. Auch über Versäumnisse in der Hoyzer-Affäre aus den Jahren 2004 und 2005 sprach der Berliner Referee, der im vergangenen Sommer vom Magazin „11Freunde“ zum Schiedsrichter der Saison 2016/2017 ernannt wurde.

Werbung

Ältere Artikel

Fabio Vieria sieht Leihe zum HSV als „große Chance“

Dem Hamburger SV gelang am letzten Tag der Transferperiode mit der Ausleihe von Arsenals Fabio…

5. September 2025

FC Augsburg: 22-Millionen-Angebot für Claude-Maurice aus Stuttgart abgelehnt

Auch in dieser Saison wird Alexis Claude-Maurice für den FC Augsburg spielen, auch wenn ein…

5. September 2025

Deutschland: Wann war der beste Start in ein WM-Jahr?

Slowakei gegen Deutschland 2:0 – Was für ein enttäuschender Start in die WM-Saison 2025/2026. Über…

5. September 2025

Andrea Natali: Ehemaliges Barça-Juwel von Bayer landet per Leihe in Alkmaar

Bayer Leverkusen hat im Sommer 2024 eines der spannendsten Abwehrtalente Europas verpflichtet. Andrea Natali, italienischer…

5. September 2025

Deutschland gegen Slowakei: Ein Debakel nach Noten

Nach dem 0:2 (0:1) gegen die Slowakei in Bratislava zum Start in die WM-Qualifikation für…

5. September 2025

FC Augsburg: Kade erklärt seinen Wechsel

FC Augsburg-Neuzugang Anton Kade hat sich zu seinem Wechsel vom FC Basel zu den Fuggerstädtern…

5. September 2025

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Nutzererlebnis bieten zu können. Wenn Sie fortfahren, diese Seite zu verwenden, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.