Bundesliga

Schmadtke gegen Sperrklauseln für Leihspieler: „Geht um Fair-Play“

Werbung

Jeffrey Bruma und Yunus Malli stehen noch bis zum Sommer 2021 in Wolfsburg unter Vertrag. Beim Tabellenneunten hatte man für die beiden zuletzt jedoch keine Verwendung und verlieh sie in der Winterpause an Mainz und Union Berlin, also direkte Konkurrenten aus der Bundesliga. Trotzdem dürfen Bruma und Malli mit ihren neuen Klubs gegen die Wölfe auflaufen. Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke erklärt im „kicker“, weshalb er für die mittlerweile üblichen Sperrklauseln bei Leihspielern nichts übrig hat.

Schmadtke fordert Respekt für Spieler

„Ich kann es zumindest für mich ausschließen, dass ich jemals so etwas verlangen würde“, stellt der 55-Jährige klar. „Es geht mir dabei in erster Linie um den Respekt das Fair Play gegenüber dem Spieler. Der wird, als welchem Grund auch immer, von seinem Klub abgegeben. Dann sollte er doch bei seinem neuen Verein die Möglichkeit haben, alle Spiele zu absolvieren.“

Es gibt allerdings genug Beispiele, die zeigen, welche Vorgehensweise sich zu Schmadtkes Bedauern in der Praxis längst durchgesetzt hat. So durfte Vincenzo Grifo nicht mit Freiburg gegen Hoffenheim auflaufen, Frankfurts Stefan Ilsanker musste gegen Leipzig pausieren. Der von Köln ausgeliehene Mark Uth wird am 24. Spieltag nicht gegen Schalke spielen können, eine Woche später ist auch Bremens Rückkehrer Davie Selke bei der Hertha zum Zuschauen verdammt. Schmadtke hat dafür kein Verständnis. „Wenn man damit ein Problem hat, muss man sich doch fragen: Warum hat man diesen Spieler überhaupt abgegeben?“

Foto: Boris Streubel/Bongarts/Getty Images

„Das ist kein Nachteil“

Das mögliche Argument, dass der Leihspieler die Stärken und Schwächen der alten Kollegen womöglich besser kennt und dadurch einen Vorteil hat, lässt Schmadtke nicht gelten. „Man selbst kennt doch die Stärken und Schwächen des eigenen Spielern auch besonders gut, das ist schon mal kein Nachteil.“ Der frühere Torwart von Fortuna Düsseldorf und dem SC Freiburg kritisiert, „dass dieses Vorgehen mittlerweile salonfähig geworden ist.“ Er selbst werde jedenfalls immer „versuchen, diese Klausel aus dem Vertragswerk rauszuhandeln.“

Am kommenden Sonntag empfängt Wolfsburg die Mainzer mit Bruma, eine Woche später gastiert man bei den Eisernen mit Malli in Köpenick. „Ich gehe davon aus, dass die Jungs genauso motiviert sind wie immer und versuchen ihre beste Leistung zu bringen. Und sollten die beiden wirklich das entscheidende Element gegen uns sein, werde ich meine Haltung vielleicht noch mal überdenken“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Werbung

Ältere Artikel

Marktwerte 2025 Wrapped – Die größten Gewinner und Verlierer

Der Dezember ist offenbar die Saison für das inzwischen fest etablierte Wrapped-Format. Die meisten kennen…

4. Dezember 2025

Winterwechsel? Freiburgs Manzambi trifft Entscheidung

Johan Manzambi hat sich in kürzester Zeit zum Shootingstar des SC Freiburg entwickelt und steht…

4. Dezember 2025

DFL ändert Leihspieler-Regeln: Mehr Einsatzzeit für junge Talente

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat ihre Regularien für Leihspieler angepasst, um jungen deutschen Talenten…

4. Dezember 2025

Bayern sieht sich harter Konkurrenz um 20-Millionen-Talent gegenüber

AZ Alkmaars Kees Smit entwickelt sich zu einem der heißesten Talente im europäischen Fußball vor…

4. Dezember 2025

Bayern und BVB an Brasilien-Talent dran

Die U17-Weltmeisterschaft diente vielen Talenten als Schaufenster, in dem sie sich präsentieren konnten. So haben…

4. Dezember 2025

Wieder längerer Ausfall? DFB-Stürmer erleidet Rückschlag

Tim Kleindienst hatte erst vor rund zwei Wochen sein Comeback gegeben, nun muss er wieder…

4. Dezember 2025

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Nutzererlebnis bieten zu können. Wenn Sie fortfahren, diese Seite zu verwenden, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.