Please assign a menu to the primary menu location under MENU

SV Werder Bremen

Kohfeldt zeigt sich enttäuscht: „Hat etwas mit Cleverness und Abgezocktheit zu tun“

Als einen gelungenen Saisonstart kann man das Spiel von Werder Bremen am Samstag durchaus bezeichnet, allerdings für den Gegner der Hansestädter. Fortuna Düsseldorf schlug Bremen im vor eigenem Publikum mit 3:1. Das Ergebnis mag den Verlauf des Spiels nicht widerspiegeln, da Bremen spielerisch dominierte, doch es zeigt ein entscheidendes Problem der Werderaner. Die Spielstärke wurde im Endeffekt durch die Chancenverwertung egalisiert. Ein Problem, das Florian Kohfeldt merklich zu schaffen macht.

Rekordspiel ohne Happy End

Samstag, 15:30 Uhr am Bremer Weserstadion. Alles war für ein Fest angerichtet. Es war das Spiel, mit dem Werder Bremen den HSV überholte und nun die meisten Spiele in der Bundesliga innehält. Auf dem Platz mag dies eine Nebensache sein, insgesamt hätte man sich aber vor allem angesichts des Saisonstarts einen anderen Ausgang des Rekordpiels gegen Fortuna Düsseldorf erhofft. Das erklärte Ziel der Bremer ist die Europa League. Spielerisch zeigten sich die grün-weißen tatsächlich meist überlegen. Ansprechende Kombinationen, Ruhe am Ball und die Selbstsicherheit als ballführendes Team. Doch es fehlte die typisch nordische Ruhe beim Abschluss. Die Chancenverwertung am Samstag war aus Bremer Sicht eine einzige Katastrophe.

Von einem „Scheiß Anfang“ sprechen die Eggestein-Brüder Maximilian und Johannes.  Bremens Sportchef Frank Baumann gibt zu, dass „die Enttäuschung groß“ ist und seine Mannschaft „unnötige Fehler gemacht“ hat. Einer dieser Fehler war neben Unsicherheiten und vor allem Unaufmerksamkeiten in der Defensive das ausbleibende zunutze machen von überlegenen Phasen. Trainer Florian Kohfeldt bewertet die Leistung seiner Mannschaft simpel: „Wir müssen drei bis vier Tore mehr machen und dürfen mindestens eins der drei Gegentore auf gar keinen Fall kriegen. Das hat etwas mit Cleverness und Abgezocktheit zu tun.“

Bremen bremst sich selbst, Steffen überragt

Kohfeldts Worte entsprechen in der Theorie einer stupiden Zielsetzung. Doch eigentlich waren die Bedingungen für das Spiel gegen die Fortuna vor allem personell günstig. Niclas Füllkrug hat seine Verletzung auskuriert, Joshua Sargent zeigte ansprechende Leistungen in der Vorbereitung und in Yuya Osako war endlich ein Spieler gefunden, der Max Kruse ersetzen könnte. Allerdings starteten weder Neuzugang Füllkrug noch Youngster Sargent. Die beiden zeigten bei ihrer Einwechslung, zeitweise hatte Bremen fünf Stürmer auf dem Feld, nicht annähernd die erhoffte Effektivität. Osako arbeitete viel, hatte jedoch nur wenig Zug zum Tor. Die besten Chancen, nebst dem einzigen Tor der Bremer durch Johannes Eggestein, hatte Davy Klaassen. Der Niederländer vergab gleich zwei Möglichkeiten, eine davon auf das leere Tor der Düsseldorfer.

Zu allem Überfluss hat das Spiel an der Weser wohl einen neuen Helden der Fortuna hervorgebracht. Zackary Steffen im Tor der Düsseldorfer avancierte zum Mann des Spiels. Ein ums andere Mal hielt die Leihgabe von Manchester City die Führung der Rheinländer fest. Ein wenig effektiver Tag der Bremer Offensive und ein uneingeschränktes Leistungshoch im Düsseldorfer Tor. Bremen startet mit deutlich stotterndem Motor in die neue Saison. Florian Kohfeldt dürfte in den kommenden Wochen einiges zu tun haben.